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Demenz: Häufig gestellte Fragen unserer Leser
Bei der Versorgung von Demenzkranken mag es an vielem mangeln. Eines jedoch gibt es im Überfluss: Konzepte und Skalen, die für sich den letzten Stand der Weisheit in Anspruch nehmen. Höchste Zeit, ein wenig Licht in Domus, GDS, ROT & Co zu bringen.
Ich bin Bezugspflegekraft einer
Bewohnerin mit Alzheimer. Neulich erwähnte die Tochter,
dass die Krankheit ihrer Mutter in einer Memory-Klinik
festgestellt worden sei. Meine Frage: Was ist eine
Memory-Klinik?
In der Diskussion über Wohnformen für
Demenzkranke fiel der Begriff "Domus-Prinzip. Was ist
darunter zu verstehen?
Der Begriff "Domus-Prinzip" steht für ein bestimmtes
Wohn- und Betreuungskonzept Demenzkranker, das in
England entwickelt worden ist. Hier leben in einem
Wohnbereich eine eng begrenzte Anzahl Demenzkranker im
fortgeschrittenen Stadium zusammen. Damit erreicht man
eine relativ homogene Gruppe mit ähnlichen Bedürfnissen,
auf die man dann mit veränderten Strukturen und Abläufen
wesentlich besser eingehen kann.
Ein Beispiel:
In einem Arztbericht stand über unseren
Bewohner zu lesen, dass er laut GDS-Reisberg-Skala
Stadium 5 eingestuft wurde? Was bedeutet das genau?
Die GDS (global deterioration scale)-Reisberg-Skala ist
ein Instrument zur Bestimmung des Schweregrads einer
Demenz. Sie wird gerne in Deutschland zusammen mit
weiteren Instrumenten eingesetzt. Sie ist unterteilt in
sieben Stadien, die die kognitiven Fähigkeiten
beurteilen, etwa die Merkfähigkeit, Verhaltensänderungen
usw.
Welche Maßnahmen können konkret
ergriffen werden, wenn ein Bewohner eine starke
Weglauftendenz hat oder ziellos umherirrt?
Viele Demenzkranke haben, wenn sie neu
in eine Pflegeeinrichtung ziehen, ein Weglaufverhalten.
Bei näherer Betrachtung dürften wir uns als Pflegekräfte
darüber nicht wundern. Ein dementer Bewohner kämpft
jeden Tag mit Unsicherheiten und Verlusten. Er muss
damit fertig werden, dass er mehr und mehr Fähigkeiten
verliert. Bei einem Umzug des Bewohners wird ihm auch
noch die letzte Vertrautheit, nämlich das eigene Zuhause
genommen. Wen kann es da noch verwundern, wenn er wieder
nach Hause möchte, um der Verwirrung zu entkommen. Auch
Demente in einem fortgeschrittenen Stadium, die schon
länger in der Einrichtung sind und etwa gerade in ihrer
"Kindheit" leben, suchen ggf. nicht ihre letzte Wohnung
oder das Haus, in dem sie gelebt haben, sondern etwa ihr
Elternhaus in Ostpreußen.
Indem man diese Bewohner
und ihre Bedürfnisse nach Sicherheit und Geborgenheit
ernst nimmt und ihre Gefühle wertschätzt, kann ggf. die
Weglauftendenz gemildert werden. Folgende Maßnahmen
können z.B. ergriffen werden:
Was ist unter einer Milieutherapie zu
verstehen?
In welchem Milieu fühlen Sie sich wohl? Möchten Sie
Ihren Alltag in einem Krankenhaus mit langen Fluren und
weißem Linoleumboden in einem einzigen Zimmer
verbringen, das von dem Flur abgeht? Zugegeben: Heute
sieht Gott sei Dank kaum ein Altenpflegeheim noch so
aus.
Oder leben Sie lieber in einer Wohnung mit
einer Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad, das Sie
individuell gestalten können?
Die Milieutherapie
meint, dass Demente in einem Wohnbereich leben können,
der eher einer Wohngemeinschaft gleicht. So normal wie
möglich eben (Normalisierungsprinzip). Dabei soll sich
die materielle und soziale Umwelt an die Bedürfnisse der
Demenzkranken anpassen. Das betrifft die
Tagesstrukturierung und die Gestaltung der Umgebung und
Räumlichkeiten. Sämtliche Maßnahmen, die das
ermöglichen, machen die Milieutherapie aus:
Wann und bei welcher Zielgruppe eignet
sich der Einsatz von ROT?
ROT steht für Realitäts-Orientierungs-Training. Dieses
Training kann als 24-Stunden-Konzept durchgeführt
werden, oder die betreffenden Bewohner werden in sog.
ROT-Gruppen zusammen gefasst. Ziel dieses Trainings soll
es sein, dass der Demente seine verbliebenen Fähigkeiten
ständig trainiert, um sie nicht zu vergessen. Es soll
die Orientierung zur eigenen Person, örtlich-räumlich,
zur Zeit und zur Situation trainiert und erhalten
werden. Dazu werden innerhalb der Wohngruppe bei dem
24-Stunden-Konzept folgende Maßnahmen durchgeführt:
Orientierung zur Person:
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