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Standardpflegeplan "Diabetes mellitus"
Seit den 60er Jahren hat sich die Zahl der
Diabetiker mehr als verdreifacht. Viele der Betroffenen sind
heute im Rentenalter und leiden unter den Spätfolgen der
Stoffwechselerkrankung. Mit
einem Standardpflegeplan können Sie die Versorgung Ihrer
Bewohner und Patienten verbessern.
Standardpflegeplan Diabetes mellitus
Die Zuckerkrankheit ist die
häufigste endokrine Störung. Es liegt eine
Glukose-Stoffwechselstörung vor. Das gemeinsame
Kennzeichen aller Typen ist ein absoluter oder
relativer Mangel an Insulin. Die
Weltgesundheitsorganisation unterscheidet
verschiedene Typen. Die wichtigsten sind:
Typ I:
-
Der insulinabhängige
Diabetes mellitus: Es handelt sich
überwiegend um schlanke Kinder und
Jugendliche oder jüngere Erwachsene mit
unzureichender Insulineigenproduktion oder
absolutem Insulinmangel, so dass in jedem
Fall Insulin zugeführt werden muss.
-
Ursachen:
-
Ein Zusammenspiel
von Erbfaktoren, Virusinfekt (Mumps /
Masern) und einer Autoimmunerkrankung
wird angenommen. Die Ursachen sind
bisher noch nicht abschließend geklärt.
-
Behandlung:
-
Insulininjektionen und diabetesgerechte
Ernährung
Typ II:
-
Der
insulinunabhängige Diabetes mellitus: Diese
Form tritt überwiegend bei Erwachsenen und
besonders bei älteren Menschen auf - häufig,
aber nicht zwingend in Verbindung mit
Übergewicht. Gleichzeitig liegen daneben
noch weitere Krankheiten wie etwa
Fettstoffwechsel- und / oder
Harnsäurestoffwechselstörungen sowie
Hypertonie vor.
-
Die Ursache für
Diabetes mellitus Typ II ist eine angeborene
oder erworbene Insulinresistenz der
Zielzellen mit einem relativen
Insulinmangel, der wiederum zu einer
gestörten Glukoseverwertung führt.
-
Behandlung:
-
diabetesgerechte
Ernährung und Bewegung / Sport, wenn das
nicht zum Erfolg führt, dann
-
orale
Antidiabetika, wenn diese nicht
ausreichen, dann
-
Insulininjektionen
Risikofaktoren Typ II:
-
Adipositas
(Übergewicht)
-
fett- und
kohlenhydratreiches Essen
-
Bewegungsmangel
-
genetische
Disposition zur Insulinresistenz
Häufig haben Betroffene
die Risikofaktoren in sich vereint: Im so
genannten metabolischen Syndrom (auch das
"tödliche Quartett" genannt).
-
stammbetonte
Adipositas
-
Diabetes mellitus
-
arterielle Hypertonie
-
Hypertriglyceridämie
(erhöhte Bluttfettwerte)
Leitsymptome aller Typen:
-
Hyperglykämie
-
Glukosurie
-
Polyurie
-
Polydypsie
-
Exsikkose
-
Azeton im Urin
-
gesteigerte Lipolyse
(Fettstoffwechsel)
-
Fettleber
-
Gewichtsverlust
Die am häufigsten
auftretenden Schädigungen und Spätfolgen:
-
rezidivierende
Harnwegsinfekte
-
häufige
Pilzinfektionen
-
Arteriosklerose
-
diabetische
Neuropathie mit Parästhesien, nächtlichen
Wadenkrämpfen, Blasenstörungen, Impotenz
-
Necrobiosis lipoidica
diabeticorum (typische Hautveränderungen
bevorzugt vor der Schienbeinkante mit
gelblich-rötlichen bis braunen Verfärbungen,
die ulzerieren können)
-
Retinopathia
diabetica (Mikroangiopathie des
Augenhintergrundes, schlimmstenfalls droht
die Erblindung)
-
diabetische
Mikroangiopathie (Verschluss der kleinsten
arteriellen Gefäße)
-
diabetische
Nephropathie (Schädigung der glomerulären
Kapillaren der Niere bei langjährigem
bestehenden Diabetes mellitus) Folge ist
häufig eine Niereninsuffizienz, die mit
Dialysepflicht enden kann
-
diabetische
Makroangiopathie
-
diabetisches Gangrän
-
Gedächtnisschwäche
-
Müdigkeit
-
Leistungsabfall
Diabetisches Koma:
Bei dem diabetischen Koma
handelt es sich um einen lebensbedrohlichen
Zustand, bei dem der Blutzuckerwert extrem hoch
ist. Unterschieden werden das ketoazidotische
Koma (häufig bei Typ I Diabetikern) und das
hyperosmolare Koma (häufig bei Typ II
Diabetikern).
Das diabetische Koma tritt
nicht sofort auf, sondern es entwickelt sich
langsam über Tage. Es ist gekennzeichnet durch:
-
Erbrechen
-
Übelkeit
-
Appetitlosigkeit
-
gesteigerter Durst
-
häufiges Wasserlassen
-
Sehstörungen
-
Kopfschmerzen
-
Müdigkeit bis hin zur
Somnolenz (schläfriger Zustand, Betroffener
kann aber durch äußere Reize noch geweckt
werden)
-
Schwindel
-
Atemnot
-
Hypotonie
-
Tachykardie
-
metabolische Azidose
(Übersäuerung) einhergehend mit
Kussmaul-Atmung bei einem ketoazidotischen
Koma
-
Dehydratation: Haut
und Schleimhäute ausgetrocknet, stehende
Hautfalte
-
Muskulatur schlaff
-
Augäpfel sind weich
Schock durch
Unterzuckerung (Hypoglykämie):
Von einer Hypoglykämie
wird gesprochen, wenn der Zuckergehalt im Blut
zu niedrig liegt (< 50 mg/dl). Bei einem
hypoglykämischen Schock zeigen sich
Schocksymptome wie etwa:
-
Eintrübung des
Bewusstseins bis hin zur Bewusstlosigkeit
mit Krampfneigung
-
feucht-blasse Haut
-
Neigung zum Schwitzen
-
Tachykardie mit
Herzklopfen
-
ggf. unauffälliger
Blutdruck
Die Unterzuckerung
entwickelt sich relativ schnell in wenigen
Stunden.
Anmerkung:
-
Standardpflegepläne
geben für spezielle Pflegeprobleme die
typischen pflegerischen Maßnahmen vor, so
etwa wie in diesem Beispiel für
Diabetes mellitus. Standardpflegepläne umfassen
generelle und potentielle Pflegeprobleme,
Pflegemaßnahmen und Pflegeziele.
-
Aus diesem Grund
erleichtert ein Standardpflegeplan zwar die
Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf
keinen Fall eine individuelle auf den
Bewohner / Patienten bezogene Pflegeplanung.
-
Jede Pflegefachkraft
ist gehalten, diese generellen
Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und
Pflegeziele auf Relevanz zu überprüfen und
auf die individuellen Einschränkungen und
Ressourcen des jeweiligen Bewohners /
Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim
Einsatz von Standardpflegeplänen, diese in
regelmäßigen Abständen zu überprüfen und
ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem
aktuellen Stand sein sollten.
Pflegeproblem
Pflegemaßnahmen
Pflegeziel
Sich bewegen
-
Die Funktion des
kardio-vaskulären Systems ist durch die autonome
Neuropathie beeinträchtigt. Es kommt zu einer
Herzfrequenzstarre und einem Blutdruckabfall im
Stehen. Der Bewohner ist sturzgefährdet.
-
Die Maßnahmen im Rahmen der
Sturzprophylaxe werden intensiviert.
-
Der Bewohner soll in der
Nacht Stoppersocken tragen.
-
Hindernisse werden beseitigt,
also Schwellen, Teppichkanten und auf der Erde
liegende Elektrokabel.
-
Der Bewohner wird bei den
verschiedenen Gängen von einer Pflegekraft
begleitet.
-
Wir prüfen, ob der Bewohner
eine Hüftprotektorhose tragen sollte.
-
Wir prüfen Medikamente auf
ihre sturzfördernde Wirkung, z.B. einige
Benzodiazepine, Neuroleptika und trizyklische
Antidepressiva.
-
Wir nutzen eine
Sturzrisikoskala, um den Gefährdungsgrad zu
bestimmen.
-
Wir achten darauf, dass der
Bewohner seine Brille trägt.
-
Der Bewohner stürzt nicht.
Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten
-
Der Bewohner ist im
Einstichgebiet tätowiert.
-
Im Einstichgebiet liegen
Muttermale.
-
Die Haut des Bewohners ist
(etwa durch Verbrennungen) großflächig vernarbt.
-
Durch übermäßige Nutzung nur
weniger Einstichstellen kommt es dort zu
Hypertrophien oder Atrophien.
-
Diese Hautflächen können für
die Injektionen nicht benutzt werden. Wir weichen
daher auf andere Flächen aus. Alternativ zum
Bauchbereich können auch die Außenseiten des
Oberschenkels oder das Gesäß genutzt werden.
-
Es werden ausreichend
Injektionspunkte gefunden, um diese angemessen
häufig wechseln zu können.
-
Der Bewohner leidet unter
einer diabetischen Retinopathie und Makulopathie.
-
Wir animieren den Bewohner,
einmal im Jahr den Augenarzt aufzusuchen. Wenn es
bereits zu Schädigungen gekommen ist, sollte sich
der Bewohner alle drei bis sechs Monate untersuchen
lassen.
-
Der Bewohner muss zum Termin
begleitet werden, da er aufgrund der geweiteten
Pupillen nach der Untersuchung unter starken
Sehstörungen leidet.
-
Der Blutdruck wird engmaschig
überwacht. Ggf. stellen wir sicher, dass Blutdruck
senkende Medikamente konstant eingenommen werden.
-
Wir raten dem Bewohner, auf
den Nikotinkonsum zu verzichten.
-
Wir raten dem Bewohner, sich
ggf. auch einem chirurgischen Eingriff zu
unterziehen wie etwa einer Lasertherapie.
-
Weitere Schäden am Auge oder
gar eine Erblindung werden vermieden.
-
Der Bewohner leidet unter
einer diabetischen Nephropathie.
-
Wir stellen sicher, dass die
ärztlich verordneten Antihypertensiva konsequent
eingenommen werden.
-
Der Bewohner wird dazu
angeleitet, seinen Blutdruck eigenständig zu messen
und die Ergebnisse zu dokumentieren.
-
Wir animieren den Bewohner,
sich im Rahmen seiner Möglichkeiten körperlich zu
bewegen.
-
Der Bewohner soll den
Nikotinkonsum einstellen oder zumindest deutlich
reduzieren.
-
Die Nierenfunktion bleibt im
größtmöglichen Umfang erhalten.
-
Der Bewohner klagt über kalte
Füße. Tatsächlich jedoch sind die Füße ausreichend
warm.
-
Wir nutzen keine Heizkissen
oder Wärmflaschen, da diese zu Verbrennungen führen
können.
-
Der Bewohner erhält
Fußmassagen, weiche Socken, einen Fußsack oder ein
wärmendes Plaid (relativ dünne Wolldecke).
-
Das Gefühl von Wärme wird
wieder hergestellt. Die Lebensqualität bleibt
gewahrt.
-
Der Bewohner neigt zur
Unterzuckerung. Da er auch außerhalb der Einrichtung
unterwegs ist, besteht das Risiko, dass er in einer
solchen Situation hilflos wäre.
-
Der Bewohner soll immer
seinen Notfallausweis bei sich tragen.
-
Wir stellen sicher, dass der
Bewohner immer eine kleine Packung Traubenzucker bei
sich trägt. (2 BE, zumeist also vier kleine
Täfelchen mit insgesamt 23 g). Falls der Bewohner
schlecht kauen kann, sollte er alternativ flüssigen
Traubenzucker nutzen.
-
Wir prüfen, ob der Bewohner
die Technik der Glukagon-Injektion erlernen sollte.
-
Eine Unterzuckerung wird
vermieden.
-
Der Bewohner hat häufig
Fieber. Es besteht das Risiko einer
hyperglykämischen Stoffwechselentgleisung.
-
Der Bewohner wird ermahnt,
sich bei der Pflegekraft zu melden, wenn er glaubt,
dass er Fieber hat. In keinem Fall soll er sich ohne
Rückmeldung abends zu Bett legen.
-
Der Blutzuckerwert des
Bewohners wird engmaschiger erfasst; dieses auch in
der Nacht. Wir erfassen ebenfalls die
Körpertemperatur.
-
Bei gravierenden Abweichungen
wird der behandelnde Hausarzt informiert und ggf.
eine Krankenhauseinweisung vorbereitet.
-
Eine hyperglykämische
Stoffwechselentgleisung wird vermieden.
-
Der Bewohner ist körperlich
aktiv, allerdings schwankt das Maß der Bewegung je
nach Tagesform.
-
Der Bewohner leidet häufig
unter Entzündungen und Fieber.
-
Die Nahrungsaufnahme ist
unstetig. Der Bewohner isst manchmal relativ viel,
dann wieder nimmt er kaum Nahrung zu sich.
-
Wir verdeutlichen dem
Bewohner, dass dieses Verhalten den
Blutzuckerspiegel unkontrolliert schwanken lässt.
Wir legen ihm eine Anpassung seiner Lebensweise
nahe.
-
Der Blutzuckerspiegel wird
engmaschig überwacht.
-
Ggf. wird die Insulindosis
erst nach dem Essen verabreicht.
-
Unnötige Schwankungen des
Blutzuckerspiegels werden vermieden.
-
Der Bewohner benötigt
Anleitung / Unterstützung bei der Messung des
Blutzuckerspiegels und bei der Verabreichung der
Injektion.
-
Wir assistieren dem Bewohner
bei der Messung des Blutzuckerspiegels. Ggf.
übernehmen wir diese Maßnahme vollständig.
-
Gemäß den ärztlichen Vorgaben
werden die Insulininjektionen durchgeführt. Im
Rahmen seiner Möglichkeiten wird der Bewohner an
dieser Maßnahme beteiligt.
-
Wir üben mit dem Bewohner die
selbständige Handhabung des Blutzuckermessgerätes
und des Pens (Spritze).
-
Wir weisen den Bewohner in
den Umgang mit dem Insulin ein.
-
Wir machen den Bewohner auf
den Spritz-Ess-Abstand aufmerksam.
-
Die Verabreichung des
Insulins gemäß den ärztlichen Vorgaben ist jederzeit
gewährleistet. Der Bewohner wird im Rahmen seiner
Ressourcen daran beteiligt.
Sich pflegen
-
Der Bewohner leidet unter
einem diabetischen Fußsyndrom.
-
Der betroffene Fuß wird ruhig
gestellt. Der Bewohner soll es strikt vermeiden, die
betroffene Hautregion zu belasten.
-
Wir hinterfragen kritisch, ob
die Blutzuckereinstellung optimal verläuft. Ggf.
regen wir die Umstellung der Insulintherapie an.
-
Auftretende Infektionen
werden strikt behandelt. Wir regen die Erstellung
eines Antibiogramms an, um die Empfindlichkeit und
Resistenz von Krankheitskeimen zu bestimmen. Durch
strikte Hygiene wird eine Übertragung insbesondere
mit MRSA vermieden.
-
Nekrosen lassen wir abtragen.
-
Wir stehen dem Bewohner
jederzeit für ein Gespräch zur Verfügung.
Insbesondere thematisieren wir seine Angst vor einer
Amputation.
-
Die Vorgaben des
Expertenstandards "chronische Wunden" werden
konsequent umgesetzt.
-
Aufgetretene Wunden heilen
ab.
-
Das Auftreten von weiteren
Schädigungen wird vermieden.
-
Eine Amputation des Fußes
oder von Zehen ist nicht erforderlich.
-
Als Folge der autonomen
Neuropathie ist die Haut trocken, spröde und rissig.
-
Die Haut wird täglich mit
mäßig temperiertem Wasser gewaschen. Wir nutzen
rückfettende Substanzen.
-
Fußbäder sollten nur wenige
Minuten dauern. Die Temperatur des Wassers wird
mittels Thermometer kontrolliert.
-
Nach dem Baden oder Waschen
werden die Zehenzwischenräume mit einem weichen
Handtuch sorgfältig getrocknet, um die Entstehung
von Pilzinfektionen zu vermeiden.
-
Wir nutzen
feuchtigkeitsspendende und harnstoffhaltige Cremes
und Schäume, um die Füße zu pflegen. Die
Fußzwischenräume bleiben unbehandelt.
-
Zum Kürzen der Nägel nutzen
wir keine Schere sondern eine Feile. Mittels eines
Natur-Bimssteines kann Hornhaut abgetragen werden.
-
Alle Maßnahmen zur Fußpflege,
die mit einem Verletzungsrisiko verbunden sind,
werden von einem Podologen durchgeführt.
-
Die Haut bleibt in einem
gesunden Zustand und ist belastbar.
-
Der Bewohner ist aufgrund
seiner eingeschränkten Sehfähigkeiten nicht mehr in
der Lage, seine Füße visuell auf Verletzungen zu
überprüfen.
-
Der Bewohner ist adipös und
kann seine Füße nicht sehen. Eine Inspektion ist
nicht möglich.
-
Als Folge von Gelenkschäden
o.Ä. kann der Bewohner mit seinen Händen die Füße
nicht erreichen und auf Schäden kontrollieren.
-
Wir prüfen, ob der Bewohner
einen Spiegel nutzen kann, um sich an der Inspektion
zu beteiligen.
-
Wir kontrollieren die Füße
des Bewohners täglich auf Fissuren, Blasen und
Wunden.
-
Entstandene Schäden werden
zeitnah erfasst und angemessen behandelt.
-
Die Füße des Bewohners sind
anfällig für Verletzungen.
-
Wir ermahnen den Bewohner,
nicht barfuß zu gehen.
-
Wir prüfen, ob das Schuhwerk
die Bildung von Druckstellen fördert.
-
Zudem wird der Sitz von
Einlagen kontrolliert und Fremdkörper entfernt. Wir
prüfen, ob Nähte in den Schuhen scheuern.
-
Wir prüfen, ob der Bewohner
Schuhe vom Orthopädie-Schuhtechniker tragen sollte.
-
Verletzungen werden
vermieden.
-
Der Bewohner leidet häufig
unter Pilzinfektionen im Genitalbereich.
-
Wir verdeutlichen dem
Bewohner die Wichtigkeit einer sorgfältigen
Inspektion der Intimregion. Wichtig ist insbesondere
eine zeitnahe Therapie einer Pilzinfektion.
-
Wir erläutern dem Bewohner,
welchen Einfluss die Wahl der richtigen Kleidung auf
das Hautklima im Intimbereich nimmt. Feuchtigkeit
und Wärmestauungen sollten vermieden werden.
-
Pilzinfektionen werden
vermieden und ggf. konsequent therapiert.
-
Der Bewohner klagt über
Juckreiz als Folge der veränderten Stoffwechsellage.
-
Wir behandeln die betroffene
Hautregion mit Fettcreme.
-
Wir prüfen, ob sich die
Beschwerden durch ein juckreizstillendes Puder
lindern lassen.
-
Wir nutzen feuchte, leicht
kühlende Umschläge.
-
Der Bewohner wird vom
Juckreiz befreit.
Essen und trinken
-
Der Bewohner wird mit Insulin
behandelt. Es kommt aufgrund der anabolen Wirkung zu
einer Gewichtszunahme.
-
Gemeinsam mit dem Bewohner
und der Hauswirtschaft erstellen wir einen
Ernährungsplan. Der Bewohner soll sich fettreduziert
ernähren. Nahrungsmittel mit einem hohen Fettanteil
wie Pommes frites, Bratwurst, Süßgebäck u.Ä. soll er
meiden.
-
Das Gewicht des Bewohners
wird normalisiert.
-
Der Bewohner leidet
zusätzlich zum Diabetes mellitus auch an Hypertonie.
Die Nierenfunktion ist eingeschränkt. Der Bewohner
konsumiert zu viel Eiweiß.
-
Die Eiweißzufuhr wird auf 0,7
bis 1,0 g pro Kilogramm Körpergewicht begrenzt.
-
Eine Überversorgung des
Körpers mit Eiweiß wird vermieden.
-
Der Bewohner konsumiert große
Mengen Alkohol. Dieses steigert das Risiko für
schwere Hypoglykämien.
-
Wir empfehlen dem Bewohner,
Alkohol nur gelegentlich zu konsumieren.
-
Er sollte höchstens 30 g/T zu
sich nehmen.
-
Nach Möglichkeit sollte der
Bewohner den Alkohol gemeinsam mit etwas
kohlenhydrathaltiger Nahrung konsumieren.
-
Biertrinkern legen wir den
Umstieg auf alkoholarme /-freie Sorten nahe.
-
Eine Hypoglykämie wird
vermieden.
-
Der Bewohner nimmt zu wenig
Flüssigkeit auf.
-
Wir animieren den Bewohner,
pro Tag ein bis eineinhalb Liter Flüssigkeit zu
trinken. Er soll vor allem kalorienarme Getränke wie
Mineralwasser, Tee oder Süßstofflimonaden zu sich
nehmen.
-
Schorlen sind ebenfalls
geeignet, wenn sie hinreichend verdünnt sind.
-
Ungeeignet sind stark
zuckerhaltige Getränke wie Cola, Limonaden,
unverdünnte Säfte sowie Alkoholika mit viel Zucker
(z.B. Dessertweine, süßer Sekt, Liköre sowie
Alkopops).
-
Eine ausreichende
Flüssigkeitsversorgung ist sichergestellt.
-
Der Bewohner konsumiert große
Mengen von "Diabetikerprodukten".
-
Wir verdeutlichen dem
Bewohner, dass auch diese Nahrungsmittel häufig Fett
und Zucker enthalten. Wir legen ihm nahe, lieber ab
und zu ein Stück echte Schokolade zu konsumieren und
dafür auf Diabetikerprodukte zu verzichten.
-
Der Bewohner stellt seinen
Konsum um.
-
Der Bewohner meidet
Kohlenhydrate, da diese den Blutzuckerspiegel
erhöhen. Er konsumiert alternativ verstärkt
fetthaltige Lebensmittel.
-
Wir verdeutlichen dem
Bewohner, dass Kohlenhydrate im Gegensatz zu Fetten
nur wenige Kalorien haben. Sie sind also (in Maßen
konsumiert) ein wichtiger Bestandteil einer gesunden
Ernährung.
-
Dem Bewohner wird erläutert,
dass der jahrelange, übermäßige Genuss von Fetten
zur Arteriosklerose führen kann. Zudem reduzieren
Fette die Wirkung des Insulins.
-
Alternativ soll der Bewohner
ungesättigte Fettsäuren konsumieren wie etwa in
Olivenöl oder in Fisch.
-
Der Bewohner vermeidet den
übermäßigen Konsum von Fetten.
Ausscheiden
-
Als Folge der autonomen
Neuropathie kommt es zu Störungen im
Urogenitaltrakt. Der Bewohner leidet unter
Blasenatonie und Blasenentleerungsstörungen mit
Restharnbildung. Es kommt gehäuft zu aufsteigenden
Infektionen.
-
Wir führen ein konsequentes
Miktionstraining durch.
-
Der Bewohner wird zu einer
umfassenden Intimhygiene angeleitet.
-
Der Bewohner wird umfassend
über die Symptome einer Blasen- und
Nierenbeckenentzündung informiert. Er soll sich bei
relevanten Beschwerden an die Pflegekraft wenden.
-
Die Kontinenz bleibt
erhalten.
-
Der Bewohner leidet unter
Einblutungen am Augenhintergrund.
-
Durch eine Laxanzientherapie
stellen wir sicher, dass es bei der Defäkation zu
keiner Erhöhung des intrazerebralen Drucks kommt.
-
Wir legen dem Bewohner nahe,
bei der Defäkation auf die Nutzung der Bauchpresse
zu verzichten.
-
Schäden am Auge als Folge
eines gesteigerten intrazerebralen Drucks werden
vermieden.
Ruhen und schlafen
-
Der Bewohner leidet unter
einer diabetischen Polyneuropathie. Die
Missempfindungen sind in der Nacht so stark, dass er
den Auflagedruck der Bettdecke als schmerzhaft
empfindet.
-
Wir prüfen, ob ein
Deckenheber (sog. "Tunnel" oder "Bahnhof") die
Beschwerden lindert.
-
Der Bewohner findet einen
erholsamen Schlaf.
-
Der Bewohner ist anfällig für
nächtliche Hypoglykämien. Im Schlaf nimmt der
Bewohner die Symptome aber nicht wahr und schläft
weiter.
-
Die Nachtwache achtet auf
relevante Symptome wie Unruhe, Schwitzen, Alpträume
usw.
-
Bei relevanten Beobachtungen
weckt die Pflegekraft den Bewohner und kontrolliert
den Blutzuckerwert. Dieser kann ggf. mit
Traubenzucker, Apfelsaft oder anderen schnell
resorbierbaren Kohlenhydraten korrigiert werden.
-
Wenn der Bewohner nicht
weckbar ist, wird sofort der Notarzt informiert.
Erst danach bestimmt die Pflegekraft den
Blutzuckerwert.
-
Der Bewohner erleidet keine
nächtliche Hypoglykämie.
Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten
-
Als Folge der autonomen
Neuropathie kommt es zu Störungen im
Urogenitaltrakt. Der Bewohner leidet unter erektiler
Dysfunktion.
-
Die Bewohnerin leidet unter
verringerter Erregbarkeit und Scheidentrockenheit.
-
Wir bieten dem Bewohner / der
Bewohnerin einen Dialog zu diesem Thema an und
versuchen Tabus abzubauen. Wir ermuntern den
Bewohner, einen Facharzt aufzusuchen.
-
Wir helfen bei der Einnahme
geeigneter Medikamente wie etwa Viagra.
-
Wir prüfen, ob das Paar
Hilfsmittel nutzen kann wie etwa Gleitmittel.
-
Das Sexualleben des Bewohners
bleibt erhalten. Sein Selbstwertgefühl wird
gestärkt.
Für eine sichere Umgebung sorgen
-
Der Bewohner muss
verschiedene Insuline parallel nutzen. Er
verwechselt diese häufig.
-
Wir nutzen verschieden
farbige Injektionshilfen, damit sich der Bewohner
schnell und sicher orientieren kann.
-
Ggf. helfen wir dem Bewohner
dabei, das jeweils einzunehmende Insulin
auszuwählen. Die Injektion sollte der Bewohner
eigenständig durchführen.
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Eine Verwechselung der
Insulinarten wird vermieden.
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Der Bewohner leidet als Folge
der Polyneuropathie unter starken Schmerzen.
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Wir regen eine angemessene
Analgetikaversorgung an.
-
Zusätzlich zu den
Schmerzmitteln sollte der Bewohner ggf. auch
Antidepressiva erhalten.
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Die Schmerzbelastung wird
reduziert.
Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen
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Der Bewohner ist deprimiert,
da er an einer chronischen Krankheit leidet. Diese
mindert die Lebensqualität deutlich.
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Wir versuchen den Bewohner
einfühlsam zu begleiten.
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Auf Wunsch stellen wir den
Kontakt zu anderen Erkrankten her; dieses etwa im
Rahmen einer Selbsthilfegruppe.
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Auf Wunsch nehmen wir Kontakt
zur zuständigen Gemeinde auf und bitten um
seelsorgerische Unterstützung.
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Der Bewohner gewinnt seine
Lebensfreude und sein Selbstwertgefühl zurück.
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