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Schon gewusst? Sprühdesinfektionen sind ein Hygienerisiko!

"Wirksam gegen gefährliche Bakterien, Pilze und spezielle Viren." Mit diesem Werbespruch geht ein bekannter Hersteller von Sprühdesinfektionen auf Kundenfang. Schädlich ist der Chemikalienmix jedoch nur für Pflegekräfte. Keime können der Wolke aus dem Zerstäuber mit Gelassenheit entgegensehen.

Sprühdesinfektionen sind kein Ersatz für Wischdesinfektionen und haben nur bei wenigen Anlässen überhaupt eine Existenzberechtigung. Sprich: Eine Sprühdesinfektion ist nur dann vertretbar, wenn Wischdesinfektionen unmöglich sind. Die Behandlung von Rollen der Pflegebetten oder Infusionsständern ist eine solche Ausnahme. Ansonsten sind Wischdesinfektionen stets die bessere Wahl. Die Sprühdesinfektion hat einige gravierende Nachteile. So können sich gasförmige Substanzen bilden, es besteht also Explosions- und Brandgefahr. Da die Betten vieler Schwerstpflegebedürftiger von zahlreichen elektrischen Geräten umsäumt sind, ist diese Bedrohung mehr als nur theoretisch. Außerdem entwickeln sich lungengängige Aerosole, die in Form von Dämpfen vom Organismus aufgenommen werden. Als Folge können bei Pflegenden und Bewohnern/Patienten Allergien entstehen oder sich verstärken. Zudem ist die Wirksamkeit alles andere als gesichert. Denn auch eine eingesprühte Fläche ist oftmals nicht vollständig bedeckt. Auf kleinen Inseln überleben einige Keime, die dank ihrer enormen Reproduktionsfähigkeiten schon bald weitere Oberflächen kontaminieren. Falls doch eine Sprühdesinfektion genutzt werden muss, dann so: Die Flasche wird leicht schräg gehalten, um den Inhalt komplett verbrauchen zu können. Die Sprühdose sollte stets mit dem Boden nach unten gehalten werden. Die potentiell kontaminierte Fläche wird eingesprüht bis diese vollständig benässt ist. Danach lässt man den Wirkstofffilm zehn Minuten abtrocknen. Die behandelte Oberfläche sollte nicht kurz nach dem Aufsprühen abgewischt und trockengerieben werden. Materialunverträglichkeiten können vermieden werden, indem das Desinfektionsmittel an einer etwas versteckten Stelle zuvor getestet wird.