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Standardpflegeplan "chronische Bronchitis"

Jahrzehntelanger intensiver Nikotinkonsum ruiniert letztlich selbst die stärkste Lunge. Und so leiden zahllose Raucher im Alter an chronischer Bronchitis. Wir zeigen Ihnen, wie eine sorgfältig geplante Pflege die Leistungsdefizite kompensiert, die Ressourcen aktiviert und gleichzeitig die Würde des Senioren bewahrt.


Standardpflegeplan "chronische Bronchitis"


  • Im Gegensatz zu einer akuten Bronchitis treten die Symptome einer chronischen Bronchitis dauerhaft auf. Von einer chronischen Bronchitis kann ausgegangen werden, wenn der Bewohner an den meisten Tagen in einer Zeitspanne von mindestens drei Monaten in zwei aufeinanderfolgenden  Jahren unter Husten und unter Auswurf leidet (Definition laut Weltgesundheitsorganisation WHO).
  • Bei einer chronischen Bronchitis steigt die Aktivität der Schleim produzierenden Zellen in den Bronchien. Die großen Mengen des zähen Sekrets überfordern die Reinigungsmechanismen der Lunge. Insbesondere sind die mundwärts schlagenden Zilien nicht in der Lage, den Schleim zu transportieren. Der Betroffene muss den angestauten Schleim mühevoll abhusten. Dieses geschieht meistens morgens. Es besteht aber noch keine Atemnot. Der Betroffene fühlt sich nicht krank.
  • Später kommt es zu einer Belastungsdyspnoe, die oft anfallsartig auftritt. Zunächst erfolgen diese Attacken nur bei schwerer körperlicher Aktivität, dann zunehmend auch bei leichteren Belastungen. Wenn die Atemnot sogar in Ruhephasen auftritt, ist dieses ein Anzeichen für eine chronische Hypoxie, also eine chronische Minderversorgung des Körpers mit Sauerstoff.
  • Als Folge der chronischen Entzündungsprozesse kommt es zu einer Deformation der Bronchialwand. Es bilden sich irreversible Aussackungen der Bronchien, die sog. "Bronchiektasen". In diesen Ausdehnungen staut sich das Bronchialsekret, das vor allem morgens als übel riechender Auswurf in großen Mengen abgehustet wird. Die Ansammlung des Schleims ist zudem (Mit-)Auslöser der rezidivierenden Atemwegsinfekte.
  • Im weiteren Krankheitsverlauf entwickelt sich bei rund jedem fünften Betroffenen aus einer chronischen Bronchitis die chronisch-obstruktive Bronchitis. "Chronisch-obstruktiv" bedeutet, dass sich die Atemwege dauerhaft verengen und somit die Sauerstoffversorgung erschwert ist. Allerdings intensiviert sich das Symptombild oftmals schleichend über mehrere Jahre. Viele Betroffene suchen keinen Arzt auf, weil sie den zunehmenden Leistungsverlust der Lunge als normale Alterungserscheinung missdeuten.
  • Letztlich kann es zur Zerstörung der Alveolarmembranen kommen, der Bewohner erleidet ein Lungenemphysem. Die Gasaustauschfläche reduziert sich zunehmend. Die Folgen sind Sauerstoffmangel im Blut (respiratorische Insuffizienz), die Steigerung des Blutdrucks im Lungenkreislauf und auf Dauer ein "Lungenherz" (Cor pulmonale).
  • Die chronische Bronchitis zählt zu den häufigsten Erkrankungen im Alter. Bis zu fünf Millionen Deutsche sind von diesem Atemwegsleiden betroffen; Männer dreimal häufiger als Frauen. Jeder zweite Raucher über 40 Jahre leidet an einer chronischen Bronchitis. Mehr als 80 Prozent aller Patienten mit einer chronischen Bronchitis sind Raucher oder ehemalige Raucher.
  • In der Literatur werden häufig die Begriffe COPD (chronic obstructive pulmonary disease) sowie COLD (chronic obstructive lung disease) genutzt. Diese Definitionen fassen alle Krankheiten zusammen, die mit einer Einengung (Obstruktion) der Atemwege verbunden sind und nicht dem Asthma zuzurechnen sind. Dazu zählen also auch die chronische sowie die chronisch-obstruktive Bronchitis sowie das Lungenemphysem.
  • Im Sommer kann es bedingt durch höhere Ozonwerte zu einer Verschlimmerung des Symptombildes kommen. Auch im Winter und bei Nebel ist mit einem Krankheitsschub zu rechnen.
Anmerkung:
  • Standardpflegepläne geben für spezielle Pflegeprobleme die typischen pflegerischen Maßnahmen vor, so etwa wie in diesem Beispiel "chronische Bronchitis". Standardpflegepläne umfassen generelle und potenzielle Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele.
  • Aus diesem Grund erleichtert ein Standardpflegeplan zwar die Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf keinen Fall eine individuelle auf den Bewohner / Patienten bezogene Pflegeplanung.
  • Jede Pflegefachkraft ist gehalten, diese generellen Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele auf Relevanz zu überprüfen und an die individuellen Einschränkungen und Ressourcen des jeweiligen Bewohners / Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim Einsatz von Standardpflegeplänen, diese in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem aktuellen Stand sein sollten.

Pflegeproblem

Pflegemaßnahmen

Pflegeziel


Kommunizieren


  • Die Atemnot schränkt die verbale Kommunikation ein, weil das Reden zu viel Kraft kostet.

  • Pflegekräfte sollten Fragen so stellen, dass der Bewohner diese mit "ja", mit "nein" oder mit einem einzigen Wort beantworten kann.
  • Wir geben dem Bewohner Zeit, um zu antworten.
  • Durch Körperkontakt, etwa durch das Halten der Hand, vermitteln wir dem Bewohner Sicherheit.
  • Wir prüfen alternative Kommunikationsmöglichkeiten, etwa Symboltafeln, Schreibblöcke usw.
  • Wir stellen sicher, dass Mitbewohner und Angehörige das Kommunikationsvermögen des Bewohners nicht überstrapazieren. In diesem Fall greifen wir ein, erklären die Situation und bitten um etwas mehr Rücksichtnahme.

  • Der Bewohner kann sich trotz der Atemnot verständlich machen.

Sich bewegen


  • Der Bewohner atmet an der Grenze der Kraft- und Lungenreserven. Er ist körperlich kaum belastbar.

  • Wir prüfen, wie sich die Leistungsfähigkeit im Tagesverlauf entwickelt. Anstrengende Tätigkeiten, wie etwa Bewegungsübungen oder Spaziergänge werden in die Tageszeiten gelegt, in denen der Bewohner größtmögliche Kraftreserven abrufen kann.
  • Wir bieten dem Bewohner Tätigkeiten an, die leicht auszuführen sind. Der Bewohner sollte dabei bequem sitzen.
  • Wir führen eine umfassende Krankenbeobachtung durch. Wir achten auf eine Zyanose der Haut, der Lippen und der Nägel. Zusätzlich prüfen wir, ob Atemgeräusche hörbar sind. Ggf. wird der Arzt/Notarzt gerufen.
  • Bettlägerige Bewohner sollten täglich mehrfach zu einfachen Bewegungsübungen mit den Armen oder mit den Beinen motiviert werden.

  • Der Bewohner bleibt trotz der Entkräftung im Rahmen seiner Möglichkeiten körperlich aktiv.

Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten


  • Die Leistungsfähigkeit der Lunge ist eingeschränkt.

  • Wir vermitteln dem Bewohner verschiedene Entspannungstechniken.
  • Wir demonstrieren dem Bewohner, wie er mittels gymnastischer Übungen die Thoraxbeweglichkeit steigern kann.
  • Dem Bewohner wird ein Ausdauertraining empfohlen. Ideal ist eine geringe bis mäßige Belastung, etwa gehen oder Rad fahren auf flacher Ebene.
  • Wir üben das Ausatmen gegen die fast geschlossenen Lippen (Lippenbremse). Achtung: nicht bei Bewohnern mit einem Lungenemphysem!
  • Der Bewohner erlernt Körperpositionen, die die Atmung erleichtern.
  • Wir prüfen, ob der Bewohner unter Allergien leidet, die für das Krankheitsbild relevant sein könnten.
  • Wir lindern die Einengung mit antiobstruktiven Medikamenten.

  • Der Körper des Bewohners wird ausreichend mit Sauerstoff versorgt.

  • Das Gehirn des Bewohners wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Er ist deshalb zeitweilig verwirrt und desorientiert.

  • Der Bewohner wird beruhigt und ggf. in sein Zimmer begleitet.
  • Wir vermeiden eine Reizüberflutung, etwa durch Fernseher, Radio oder Stimmengewirr.
  • Die Vitalwerte werden ermittelt.
  • Die Maßnahmen im Rahmen der Sturzprophylaxe werden intensiviert.
  • Wir stellen sicher, dass die Verwirrung keine anderen Gründe hat, die eine Gefahr für die Gesundheit des Bewohners darstellen. Etwa: Dehydratation, Herzerkrankungen, Unterzuckerung, Drogenmissbrauch, Medikamenteneinfluss usw.

  • Der Bewohner wird vor gesundheitlichen Schäden bewahrt.

  • Der Bewohner erhält Kortison und leidet unter den Nebenwirkungen.

  • Soweit möglich wird die gesamte Dosis morgens verabreicht, da dieses dem Biorhythmus der körpereigenen Kortisonproduktion entspricht.
  • Nach einer langfristig höher dosierten Kortisontherapie muss dieser Wirkstoff in kleinen Schritten abgesetzt werden.

  • Die Nebenwirkungen einer Kortisontherapie werden begrenzt.

  • Das Symptombild verschlechtert sich bei erhöhten Ozonwerten.

  • Bei erhöhten Ozonwerten raten wir dem Bewohner zu einem kräfteschonenden Verhalten. Er sollte Aufenthalte im Freien begrenzen und körperliche Aktivitäten vorübergehend reduzieren (Gymnastikgruppe, schwimmen usw.).
  • Er sollte sich von Räumen fernhalten, in denen Laserdrucker oder Kopierer stehen.

  • Die Mehrbelastung durch den erhöhten Ozongehalt wird durch ein angemessenes Verhalten begrenzt.

  • Der Bewohner ist anfällig für Infektionskrankheiten. Diese verschlimmern die Symptomatik.

  • Der Bewohner sollte sich einmal pro Jahr gegen die Virusgrippe impfen lassen.
  • Ggf. kann es sinnvoll sein, den Bewohner auch gegen Pneumokokken zu impfen.
  • Wir raten dem Bewohner, Abstand zu erkrankten Mitbewohnern zu halten.
  • Wir achten darauf, dass der Bewohner ausreichend schläft. Dieses insbesondere, wenn er bereits gesundheitlich angegriffen ist.
  • Der Bewohner soll sich vitamin- und kalziumreich ernähren.
  • Wir achten auf Anzeichen, die für eine sich entwickelnde Infektion sprechen. Dafür werden insbesondere das Sputum und die Körpertemperatur überwacht. Wenn der Auswurf gelblich oder grünlich ist, ist dieses ein Anzeichen für eine Infektion. Diese muss zumeist mit Antibiotika behandelt werden.
  • Wir achten bei einem Antibiotikaeinsatz auf eventuell auftretende allergische Reaktionen. Überdies stellen wir eine konsequente Einnahme über den gesamten Zeitraum sicher. Ein eigenmächtiger vorzeitiger Abbruch der Einnahme fördert das Auftreten von Resistenzen.

  • Der Bewohner wird vor vermeidbaren Infektionskrankheiten geschützt.
  • Die Folgen einer Infektion werden durch eine schnelle Erkennung und Behandlung minimiert.
  • Das Auftreten von Antibiotikaresistenzen wird vermieden.

  • Die Nasenatmung ist beeinträchtigt, da der Bewohner unter Schnupfen leidet. Der Bewohner atmet daher durch den Mund. Dieses fördert das Auftreten von Hustenattacken.

  • Wir nutzen Nasentropfen oder Nasenspray, um die Nase wieder zu öffnen. Bei Bewohnern mit Tachykardie oder mit Bluthochdruck ist bei verschiedenen Präparaten aufgrund der Nebenwirkungen eine engmaschige Überwachung der Vitalfunktionen sinnvoll. (Hinweis: Eine langfristige Nutzung ist nur nach Rücksprache mit dem Hausarzt angemessen.)

  • Der Bewohner kann wieder durch die Nase atmen.

  • Der Bewohner hustet nicht korrekt ab.
  • Der Bewohner leidet unter einem starken Hustenreiz.

  • Zum Abhusten richten wir den Bewohner im Bett auf. Optimal ist es, den Bewohner leicht geneigt auf einen Stuhl zu setzen, da nun die Bauch- und Atemhilfsmuskulatur besser eingesetzt werden kann.
  • Wir demonstrieren dem Bewohner angemessene Hustentechniken. Der Bewohner sollte beim Husten durch die Nase einatmen, sich räuspern oder kurz und kräftig abhusten. Zumeist reichen wenige Hustenstöße aus, um die Luftwege freizumachen. Das Abhusten lässt sich auch mittels Einreibungen des Brustkorbs oder Inhalationen fördern. Wir nutzen dafür Thymian, Eukalyptus und Fenchel.
  • Mittels einer leichten Thoraxkompression unterstützen wir ggf. das Abhusten.
  • Abgehusteter Auswurf wird in einem entsprechenden Becher, einer Schale oder mit Zellstoff entfernt.
  • Ggf. führen wir eine Absaugung (laut Standard) durch.
  • Wir bieten dem Bewohner Hustenbonbons an, um die Schleimhäute anzufeuchten und den Hustenreiz zu reduzieren.
  • Tees und Säfte können den Schleim lösen und den Hustenreiz dämpfen. Insbesondere Thymian und Holundersaft wirken wohltuend.
  • Nach einem besonders intensiven Abhusten wird ggf. eine zusätzliche Mundpflege durchgeführt.

  • Das Abhusten wird erleichtert.
  • Der Bewohner ist in der Lage, durch ein gezieltes Abhusten die Luftwege freizuhalten.

  • Der Bewohner leidet unter Atemnot.

  • Sauerstoff darf i.d.R. nur nach ärztlicher Verordnung verabreicht werden. Im Notfall jedoch ist es möglich, auch ohne Rücksprache mit dem Arzt dem Bewohner 2 Liter Sauerstoff pro Minute zu geben (gemäß Standard "Verabreichung von Sauerstoff"). Der Arzt wird umgehend über die Lage informiert.
  • Wir sorgen für Frischluft, ohne die Raumtemperatur übermäßig abfallen zu lassen.
  • Die Pflegekraft wirkt beruhigend auf den Bewohner ein.
  • Ein Bewohner mit Atemnot wird niemals allein gelassen.
  • Ggf. wird der Bewohner abgesaugt.
  • Wenn eine Bedarfsmedikation vorliegt, erhält der Bewohner die entsprechenden Wirkstoffe.
  • Der Bewohner wird in eine Körperposition gebracht, die das Atmen erleichtert. Wir nutzen dafür insbesondere die Oberkörperhochlagerung. Wir verwenden ggf. ein unter dem Gesäß platziertes zusammengelegtes Frotteehandtuch als "Rutschbremse".
  • Alternativ wird der Bewohner in den sog. "Kutschersitz" gebracht. Er kann auch sitzend seine Arme auf die Tischplatte legen, um so die Funktion der Atemhilfsmuskulatur zu fördern.
  • Beengende Kleidung wird gelockert.
  • Der Bewohner soll die Lippenbremse nutzen.
  • Wenn sich der Zustand nicht schnell stabilisiert, wird der Arzt / Notarzt informiert.

  • Der Bewohner ist in der Lage, die Atemnot eigenständig zu überwinden.

  • Der Bewohner leidet unter festsitzendem Schleim.

  • Wir führen eine äußere Vibrationsmassage durch.
  • Wir nutzen einen Ultraschallvernebler, um die Luft zu befeuchten.
  • Wir nutzen Flutter, LC-Cornetts u.ä. Hilfsmittel, um durch innere Vibrationen den Schleim zu lösen.
  • Wir führen Inhalationen mit ätherischen Ölen durch, etwa mit Thymian oder mit Kamille.
  • Ggf. nutzen wir Expektoranzien, um eine leichtere Abhustbarkeit des Schleimes zu erreichen. Bei der Einnahme von Expektoranzien achten wir auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, da der Schleim sonst nicht verflüssigt werden kann.
  • Am Morgen nutzen wir Zitronenwickel zur Sekretlösung. Am Abend kann der Hustenreiz durch Lavendelöl gelindert werden.

  • Der festsitzende Schleim wird möglichst schonend entfernt.

  • Der Bewohner nimmt Antitussiva ein.

  • Wir achten auf typische Nebenwirkungen wie etwa Atemdepressionen, Sedierung, Verstopfung und Übelkeit. Diese Probleme werden durch geeignete Prophylaxen verhindert oder durch Pflegemaßnahmen gelindert.
  • Wir beachten, dass viele Präparate eine Suchtwirkung haben. Insbesondere bei Codein droht Medikamentenmissbrauch.

  • Die Nebenwirkungen werden begrenzt.
  • Eine Sucht wird vermieden.

  • Der Bewohner nimmt Expektoranzien ein.

  • Wir hinterfragen den Einsatz stets kritisch. Wir prüfen, ob sich die Schleimlösung auch ohne den Einsatz dieser Medikamente erreichen lässt, nämlich durch starke Flüssigkeitszufuhr allein.
  • Wir achten auf Magen-Darm-Störungen, die gelegentlich als Nebenwirkungen auftreten.

  • Das Bronchialsekret wird verflüssigt und kann danach leichter abgehustet werden.
  • Eine unnötige Einnahme von Expektoranzien wird vermieden.

  • Der Bewohner reduziert das Rauchen nicht und hält sich auch nicht an sonstige Empfehlungen, wie etwa Bewegung, gesunde Ernährung usw.

  • Wir erklären dem Bewohner die Zusammenhänge, die zur Erkrankung geführt haben. Zudem erläutern wir ihm immer wieder den Sinn und Zweck einzelner Maßnahmen, wie etwa der Ernährungsumstellung, komplette Aufgabe oder Reduzierung des Rauchens sowie Bewegungsübungen.

  • Der Bewohner ist über das Krankheitsbild aufgeklärt. Er kennt die Zusammenhänge.
  • Er fühlt sich nicht bevormundet oder gemaßregelt.

Sich pflegen


  • Der Bewohner atmet durch den Mund.
  • Der Bewohner sondert Sputum ab.

  • Wir achten auf eine umfassende Mundhygiene.
  • Ergänzend führen wir Spülungen mit heilenden und desinfizierenden Lösungen durch.

  • Der Mundraum wird vor Infektionen geschützt.
  • Der Bewohner hat ein sauberes Gefühl im Mundraum.

Essen und trinken


  • Die Nahrungsaufnahme wird durch die Atemnot behindert.
  • Nach einem überreichlichen Essen verschlechtert sich die Symptomatik. Insbesondere leidet der Bewohner dann gehäuft unter Atemnot.
  • Der Hustenreiz erhöht das Aspirationsrisiko während des Essens.

  • Der Bewohner sollte statt drei Hauptmahlzeiten fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen.
  • Wir achten darauf, dass die Speisen nicht blähend sind, da ein dadurch ausgelöster Zwerchfellhochstand die Atmung erschwert.
  • Der Bewohner soll sich vitaminreich ernähren.
  • Wenn eine Sekretverflüssigung erforderlich ist, sollte der Bewohner beim Essen besonders viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Wichtig ist, dass die Getränke nicht zu kalt sind. Etwaige Kontraindikationen werden beachtet.
  • Wenn der Bewohner unter Schluckstörungen leidet, achten die Pflegekräfte auf eine lückenlose Mundhygiene. Alle weiteren Maßnahmen im Rahmen der Aspirationsprophylaxe werden umgesetzt.

  • Der Bewohner kann Nahrung möglichst eigenständig zu sich nehmen.
  • Eine Aspiration und Atemnot werden vermieden.

  • Der Bewohner leidet unter einer pulmonalen Kachexie.

  • Er erhält eine kalorien- und vitalstoffreiche Ernährung.

  • Der Bewohner hält sein Gewicht oder nimmt zu.
  • Die Muskelkraft steigt und die Atemnot wird gelindert.

  • Der Bewohner ist übergewichtig. Durch die Körpermasse entsteht ein erhöhter Druck im Bauchraum. Das fördert den Hustenreiz.

  • Die Ernährung des Bewohners wird umgestellt. Der Kalorienkonsum wird reduziert.

  • Der Hustenreiz wird reduziert.

Sich kleiden


  • Der Bewohner kleidet sich insbesondere im Winter nicht angemessen. Dieses erhöht die Gefahr einer Infektion.

  • Wir weisen den Bewohner auf die Folgen seines Handelns hin. Wir unterstützen ihn bei der Auswahl geeigneter Kleidungsstücke. Wir raten dem Bewohner, bei kalter Außenluft die Einrichtung nicht zu verlassen.

  • Durch angemessene Kleidung wird eine Infektion vermieden.

Ruhen und schlafen


  • Der Bewohner akzeptiert nur solche Lagerungen, die ein beschwerdefreies Atmen ermöglichen, etwa Oberkörperhochlagerung. Die ständig gleiche Körperlage fördert das Auftreten eines Dekubitus.

  • Wir thematisieren diese Gefahr und bitten den Bewohner, zumindest die leichten Seitenlagerungen zu akzeptieren.
  • Sobald sich der Zustand des Bewohners verbessert, sollte dieser wieder vielfältiger umgelagert werden.
  • Insbesondere eine Seitenlagerung oder Dehnlagerung kann als passive Atemübung genutzt werden.
  • Alle weiteren Maßnahmen im Rahmen der Dekubitusprophylaxe werden intensiviert, insbesondere die Hautpflege und die Hautbeobachtung.

  • Das Auftreten eines Dekubitus wird vermieden.

  • Der Bewohner kann aufgrund der Hustenattacken nicht schlafen.
  • Der Bewohner wacht nachts auf und erleidet Panikattacken.

  • Wir prüfen, ob die Nutzung von Antitussiva erforderlich ist. Diese dämpfen den Hustenreiz, können aber bei produktivem Husten einen Sekretrückstau verursachen. Der gleichzeitige Einsatz von Hustendämpfern und Schleimlösern muss unterbleiben.
  • Das Sauerstoffgerät wird stets einsatzbereit gehalten.
  • Die individuellen Schlafgewohnheiten des Bewohners werden beachtet, etwa wenn dieser mit offenem Fenster schlafen will. Allerdings sollte Zugluft vermieden werden.
  • Wir nutzen Einreibungen mit ätherischen Ölen sowie etwa Brustwickel, um einen Reizhusten vor dem Schlafengehen zu lindern.

  • Der Schlaf des Bewohners wird unterstützt.

Für eine sichere Umgebung sorgen


  • Die Kraftlosigkeit schränkt das soziale Leben des Bewohners ein. Er zieht sich mehr und mehr zurück.

  • Wir prüfen, ob der Bewohner Hilfsmittel nutzen kann, um seine Mobilität zu erhalten, etwa einen Gehwagen oder einen Rollstuhl.
  • Der Bewohner erhält Unterstützung beim Transfer etwa in den Gruppenraum.
  • Wir prüfen, ob der Bewohner ein mobiles Sauerstoffgerät verwenden sollte.

  • Der Bewohner nimmt weiterhin Anteil am sozialen Leben der Einrichtung. Ein Rückzug in das eigene Zimmer wird vermieden.

  • Der Bewohner raucht heimlich während der Sauerstofftherapie.
  • Der Bewohner erleidet unter der Sauerstoffgabe eine Atemdepression.

  • Der Bewohner wird über diese lebensgefährliche Praktik aufgeklärt. Er kann durch eine Verpuffung schwerste Verbrennungen davontragen und sterben.
  • Der Bewohner wird bei der Sauerstofftherapie überwacht.
  • Der Bewusstseinszustand muss engmaschig kontrolliert werden.

  • Der Bewohner unterlässt das Rauchen bei der Sauerstofftherapie.
  • Die Therapie verläuft sicher.

Mit existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen


  • Der Bewohner hat Angst vor dem nächsten Erstickungsanfall.

  • Wir nehmen uns Zeit für den Bewohner und sprechen das Thema an.
  • Wir vermitteln dem Bewohner wirksame Entspannungstechniken.
  • Wir ermöglichen dem Bewohner eine atemunterstützende Lagerung.
  • Wir vermitteln den Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe.

  • Der Bewohner ist entspannt. Er ist in der Lage, Panik eigenständig unter Kontrolle zu bringen.
  • Er erkennt, dass er nicht allein mit dem Krankheitsbild ist, und holt sich Unterstützung von anderen Betroffenen.

  • Der Bewohner leidet unter chronischer Bronchitis. Er war Nichtraucher oder war im Berufsleben schädlichen Stoffen ausgesetzt. Er empfindet die Bronchitis als ungerechte Strafe und ist verbittert.
  • Der Bewohner leidet unter Trommelschlägelfingern und Uhrglasnägeln als Folge von Bronchiektasen. Sein Selbstwertgefühl ist reduziert.

  • Wir stehen dem Bewohner jederzeit für ein Gespräch zur Verfügung.
  • Ggf. stellen wir den Kontakt zum seelsorgerischen Dienst der Kirchengemeinde her.

  •  Der Bewohner gewinnt die Lebensfreude zurück.

  • Der Bewohner verharmlost die Krankheit.
  • Der Bewohner macht andere Faktoren für die Bronchitis verantwortlich, um von seinem gesundheitsschädlichen Verhalten abzulenken.

  • Dem Bewohner wird verdeutlicht, dass es sich bei chronischer Bronchitis um eine potenziell lebensbedrohliche Krankheit handelt.
  • Wir stellen bei einem Raucher klar, dass die Symptome nicht etwa auf Luftverschmutzung zurückzuführen sind.
  • Wir stellen klar, dass der Umstieg auf "leichte" Zigaretten keine Linderung der Beschwerden bringen wird.

  • Der Bewohner erkennt, dass er durch sein Verhalten den Verlauf der Erkrankung beeinflussen kann. Er stellt seine Lebensweise um.