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Standardpflegeplan
"Herzinsuffizienz"
Eine Herzinsuffizienz wirkt sich nicht nur auf den
Kreislauf aus, sondern stört auch die Verdauung, Atmung und
Nahrungsaufnahme. Die Erstellung einer Pflegeplanung für Betroffene ist
folglich eine Fleißarbeit. Wir zeigen Ihnen, wie Sie eine komplette
Planung in dreißig Minuten formulieren können.
Standardpflegeplan
"Herzinsuffizienz"
Herzinsuffizienz
bezeichnet das Unvermögen des Herzens, Blut mit ausreichender Kraft
durch das Gefäßsystem zu befördern. Bei den 70- bis 80-Jährigen liegt
der Anteil der Betroffenen zwischen 10 bis 20 Prozent.
Die häufigsten Ursachen sind:
-
Erkrankungen des Herzmuskels, etwa Entzündungen
-
Fehlfunktionen der Herzklappen (Aortenstenose
oder Mitralinsuffizienz)
-
Bluthochdruck (arteriell oder pulmonal)
-
akuter Herzinfarkt
-
koronare Herzkrankheit
Die Schwere der Herzinsuffizienz wird in vier Stufen unterteilt:
-
Stadium 1: Der Bewohner verfügt über eine
normale
Leistungskraft, lediglich per Elektrokardiogramm oder Echokardiogramm
sind Abweichungen festzustellen.
-
Stadium 2: Die Leistungsfähigkeit ist leicht
eingeschränkt. Spaziergänge bis zu fünf Kilometer sind möglich. Bei
stärkeren körperlichen Belastungen hingegen treten Beschwerden auf,
etwa beim Treppensteigen oder Tragen größerer Lasten.
-
Stadium 3: Der Bewohner ist in seinem
Leistungsvermögen deutlich begrenzt und meistert nur noch leichte
Tätigkeiten, wie etwa langsames Gehen auf ebenem Untergrund.
-
Stadium 4: Schon im Ruhezustand kommt es zu
Beschwerden.
Die Medizin unterscheidet zudem zwischen der latenten und der klinisch
manifesten Herzinsuffizienz. Eine latente oder kompensierte
Herzinsuffizienz liegt vor, wenn der Bewohner erst unter körperlicher
Belastung Beschwerden verspürt. Der Körper kann mit verschiedenen
Regulationsmechanismen die Schwäche des Herzens ausgleichen. Atemnot in
Ruhe, Ödeme und Zyanose sind Anzeichen für eine manifeste oder
dekompensierte Herzinsuffizienz, dabei kann der Körper die Herzschwäche
nicht mehr ausgleichen. Die Schwere der Herzinsuffizienz kann im Laufe
der Zeit zu- oder abnehmen.
Je nach Schädigung der rechten oder linken Herzkammer unterscheidet man
zwischen einer Rechts- oder Linksherzinsuffizienz. Falls beide
Herzkammern betroffen sind, handelt es sich um eine Globalinsuffizienz.
Anmerkung:
-
Standardpflegepläne geben für spezielle
Pflegeprobleme die typischen pflegerischen Maßnahmen vor, so etwa wie
in diesem Beispiel für Herzinsuffizienz. Standardpflegepläne umfassen
generelle und potentielle Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und
Pflegeziele.
-
Aus diesem Grund erleichtert ein
Standardpflegeplan
zwar die Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf keinen Fall eine
individuelle auf den Bewohner / Patienten bezogene Pflegeplanung.
-
Jede Pflegefachkraft ist gehalten, diese
generellen
Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele auf Relevanz zu
überprüfen und auf die individuellen Einschränkungen und Ressourcen des
jeweiligen Bewohners / Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim
Einsatz von Standardpflegeplänen, diese in regelmäßigen Abständen zu
überprüfen und ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem aktuellen
Stand sein sollten.
Pflegeproblem
Pflegemaßnahmen
Pflegeziel
Sich
bewegen
-
Die körperliche Leistungsfähigkeit des
Bewohners ist herabgesetzt.
-
Der Bewohner ermüdet leicht.
-
Der Bewohner leidet bei Belastung unter einer
deutlich erhöhten Pulsfrequenz.
-
Der Bewohner überschätzt seine körperlichen
Fähigkeiten. Mit seinen Aktivitäten überfordert er sein
Herzkreislaufsystem.
-
Der Bewohner wird im Rahmen seiner körperlichen
Möglichkeiten mobilisiert und aktiviert.
-
Bei Überlastung fordern wir den Bewohner auf,
sich zu schonen.
-
Der Bewohner sollte keine Gegenstände heben,
die mehr als fünf Kilogramm wiegen.
-
Einkäufe sollte der Bewohner mit einer
Tragekarre erledigen.
-
Wir prüfen, wann der Bewohner die größten
Kraftreserven hat. Anstrengende Pflegemaßnahmen werden auf diese
Tageszeiten verlegt; also insbesondere Bewegungsübungen, das Duschen,
das Baden und die Ganzkörperwaschung.
-
Der Bewohner kennt die Grenzen seiner
körperlichen Belastbarkeit und beachtet diese.
-
Beim Aufstehen oder beim Gehen wird dem
Bewohner schnell schwarz vor Augen. Er droht zu stürzen.
-
Wir helfen dem
Bewohner beim Aufstehen und bleiben in jedem Fall bei ihm, bis er sich
an die Lageveränderung gewöhnt hat.
-
Direkt neben dem Bett kann ein Sessel oder ein
Stuhl platziert werden. Dort kann sich der Bewohner festhalten. Bei
drohender Bewusstlosigkeit kann sich der Bewohner zudem in den Sessel
fallen lassen.
-
Wir raten dem Bewohner dazu, einen Gehwagen zu
nutzen, der mit einer Sitzfläche ausgestattet ist. Wenn der Bewohner
merkt, dass ihm schwarz vor Augen wird, kann er sich setzen.
-
Die Maßnahmen zur Sturzprophylaxe werden
intensiviert.
-
Stürze beim Aufstehen werden vermieden.
-
Der Bewohner ist in der Lage, selbständig sein
Bett zu verlassen.
Vitale Funktionen
des Lebens aufrechterhalten
-
Das Ausmaß der Herzinsuffizienz ist nicht genau
bekannt.
-
Die Vitaldaten des Bewohners sind schwankend.
-
Wir erfassen regelmäßig die Vitaldaten des
Bewohners, insbesondere Atmung, Puls und Blutdruck.
-
Bei Diuretika-Gabe kann eine tägliche
Gewichtskontrolle erforderlich werden. Wir messen außerdem den
Bauchumfang mit einem Maßband.
-
Wir ermitteln regelmäßig die Belastungsgrenzen
des
Bewohners. Diese werden durch die Atmung und den Puls bestimmt. Der
Bewohner soll sich soweit körperlich betätigen, dass weder Luftnot noch
Tachykardie auftreten. Treten die Beschwerden auf, wird der Bewohner
zukünftig etwas weniger gefordert. Gleichzeitig prüfen wir regelmäßig,
ob sich der Zustand des Bewohners gebessert hat. Dann wird die
körperliche Aktivität intensiviert.
-
Wenn der Bewohner über Schmerzen im
Brustbereich
klagt, werden die Angaben stets ernst genommen und ggf. auch ärztliche
Hilfe angefordert. Dieses auch, wenn ähnliche Vorkommnisse zuvor ohne
Befund blieben.
-
Die Leistungsfähigkeit des Bewohners wird
korrekt bestimmt.
-
Der Bewohner wird im Rahmen seiner körperlichen
Belastbarkeit gefordert. Es kommt zu keiner Überbelastung.
-
Der Bewohner ist aufgrund einer dekompensierten
Herzinsuffizienz
nicht in der Lage, sein Bett zu verlassen. Dadurch steigert sich das
Risiko typischer Folgeschäden von Immobilität.
-
Wir intensivieren die Maßnahmen zur Thrombose-,
zur Pneumonie- und zur Dekubitusprophylaxe.
-
Wir ermuntern den Bewohner, im Rahmen seiner
Möglichkeiten körperlich aktiv zu werden. Bei der Durchführung der
passiven und aktiven Übungen achten wir darauf, dass die
Belastungsgrenzen nicht überschritten werden. Puls und Blutdruck werden
engmaschig erfasst, um eine Überlastung zu vermeiden.
-
Die körperliche Leistungsfähigkeit wird
schrittweise wieder erhöht.
-
Der Bewohner erleidet bei einer Flachlagerung
gehäuft Atemnot, da es zu einer Verschiebung des Blutvolumens kommt.
-
Der Bewohner wird mit leicht erhöhtem
Oberkörper gelagert.
-
Eine rechtsseitige Lagerung ist einer
linksseitigen vorzuziehen, um die Herzbelastung zu minimieren.
-
Der Bewohner wird angemessen gelagert.
-
Der Bewohner leidet unter einer sehr schweren
Herzinsuffizienz. Er befindet sich daher in einer Herzbettlagerung. Das
Dekubitusrisiko ist deutlich erhöht.
-
Die Haut des Bewohners, insbesondere die
Steißregion, wird regelmäßig auf Druckschäden überprüft.
-
Die Unterschenkel werden unterpolstert, damit
die Fersen frei liegen und keinem Druck ausgesetzt sind.
-
Im Rahmen der Möglichkeiten wird der Bewohner
regelmäßig umgelagert.
-
Nach Möglichkeit sollte der Bewohner ein Bett
mit
einem Motor nutzen. Er kann dann mit einer Fernbedienung seine Position
regelmäßig anpassen.
-
Die Entwicklung eines Dekubitus wird vermieden.
-
Auftretende Druckschäden werden frühzeitig
erkannt und angemessen behandelt.
-
Aufgrund der Minderversorgung des Gehirns kommt
es zu Bewusstseinsstörungen.
-
Wir prüfen regelmäßig, ob der Bewohner zur
Person,
zur Situation, zur Zeit und zum Ort orientiert ist. Außerdem wird
erfasst, zu welchen Zeitpunkten Gedächtnisschwächen auftreten. Die
Beobachtungen werden bei der Planung der Freizeitaktivitäten
berücksichtigt.
-
Falls es zu Angstzuständen kommt, zeigen die
Pflegekräfte im Umgang mit dem Bewohner besonderes Einfühlungsvermögen.
-
Die Pflege wird an die Minderversorgung des
Gehirns angepasst.
-
Der Bewohner ist kurzatmig.
-
Der Bewohner leidet unter Atemnot.
-
Dem Bewohner wird verdeutlicht, dass die
Atembeschwerden die Folge der Herzinsuffizienz sind.
-
Bei Atemnot wird der Bewohner unterstützt. Der
Oberkörper wird halbhoch gelagert. Die Arme werden leicht erhöht auf
einem Kissen abgelegt. Ggf. erhält der Bewohner nach ärztlicher
Verordnung Sauerstoff über eine Nasensonde oder Sauerstoffbrille.
-
Wir raten dem Bewohner, bei Luftnot sofort nach
einer Pflegekraft zu klingeln. Auf ein Rufzeichen wird von uns sofort
reagiert.
-
Der Bewohner wird mehrmals täglich besucht.
Nach
einer Luftnot suchen wir den Bewohner mehrmals stündlich auf.
-
Der Zustand des Bewohners wird engmaschig
überwacht. Wichtig sind insbesondere Atemfrequenz, die Atemtiefe. Wir
achten auf Beschwerden, Atemgeräusche und auf eine mögliche Zyanose.
-
Wir beobachten, bei welchen Tätigkeiten gehäuft
eine Luftnot auftritt. Diese Handlungen sollte der Bewohner in Zukunft
meiden oder zumindest dabei unsere Hilfe annehmen.
-
Wir achten auf anfallsartige Dyspnoe. Diese
kann
auf Asthma cardiale und auf ein Prälungenödem hindeuten. Es besteht
Lebensgefahr.
-
Wir achten auf die Farbe und auf die Konsistenz
des
Auswurfs. Schaumiges, "fleischwasserfarbenes" oder blutiges Sekret ist
ein Anzeichen für ein Lungenödem.
-
Der Bewohner kann beschwerdefrei atmen.
-
Der Bewohner hat keine Angst zu ersticken.
-
Aufgrund der flachen und beschleunigten Atmung
besteht das Risiko einer Pneumonie.
-
Alle im Pflegestandard "Pneumonieprophylaxe"
beschriebenen Maßnahmen werden umgesetzt.
-
Eine Pneumonie wird vermieden.
-
Eine Pneumonie wird rechtzeitig erkannt.
-
Der Bewohner leidet unter einem Lungenödem. Die
Effektivität der
ausschwemmenden Maßnahmen muss überwacht werden.
-
Weitere Flüssigkeitsansammlungen müssen
frühzeitig erkannt werden.
-
Das Gewicht des Bewohners wird regelmäßig
überwacht.
-
Sofern der Bewohner mobil ist, wird er stets
morgens nach dem Toilettengang und vor dem Frühstück gewogen.
-
Flüssigkeitsansammlungen werden korrekt erfasst.
-
Der Bewohner hat einen implantierbaren
Defibrillator (ICD) erhalten.
-
Der Bewohner soll Freizeitaktivitäten
vermeiden, die zu Stürzen oder zu Stößen führen können.
-
Wir achten darauf, dass ein ausreichender
Abstand
zu elektromagnetischen Störquellen eingehalten wird; also 15 cm zu
Handys und Smartphones, Haartrocknern, Rasierapparaten, Funk- und
W-LAN-Sendern. 15 bis 30 cm Distanz werden zu Lautsprecherboxen und zu
Magnetmatten gewahrt.
-
Heizdecken, Körperfettwaagen, TENS-Geräte oder
Bioresonanzsysteme werden nur nach ärztlicher Erlaubnis genutzt.
-
Die Funktionsfähigkeit des implantierbaren
Defibrillators bleibt erhalten.
-
Die verringerte Leistungsfähigkeit des
Kreislaufes führt zu einer
Minderversorgung der Körperperipherie mit Sauerstoff. Dieses steigert
das Risiko eines Dekubitus.
-
Alle Maßnahmen des Standards
"Dekubitusprophylaxe" werden umgesetzt.
-
Ein Dekubitus wird vermieden.
-
Die Entstehung eines Dekubitus wird rechtzeitig
bemerkt.
-
Durch die Immobilität des Bewohners entfällt
die Wirkung der
Muskelvenenpumpe. Das Risiko einer Thrombose steigt.
-
Alle Maßnahmen des Standards
"Thromboseprophylaxe" werden umgesetzt.
-
Die Nutzung von speziellen Lagerungen,
Bewegungsübungen oder Antithrombosestrümpfen wird stets kritisch
geprüft. Es ist nicht immer sichergestellt, dass das Herz das vermehrte
Blutvolumen aufnehmen und weiterpumpen kann. Dieses insbesondere bei
massiven Ödemen oder gar Lungenödemen.
-
Isometrische Spannungsübungen sind zumeist auch
bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz möglich.
-
Auf das Hochlagern und Ausstreichen der Beine
sollte bei Herzinsuffizienz verzichtet werden. Damit würde das Blut in
zu großer Menge zurück zum Herzen fließen und dieses zusätzlich
belasten.
-
Eine Thrombose wird vermieden.
-
Die Entstehung einer Thrombose wird rechtzeitig
bemerkt.
-
Der Bewohner ist anfällig für Infektionen.
Erkrankungen führen bei ihm
immer wieder zu einer deutlichen Intensivierung der Symptomatik.
-
Wir raten dem Bewohner dringend, sich einmal im
Jahr einer Grippe- und
ggf. zusätzlich einer Pneumokokkenimpfung zu unterziehen.
-
Der Bewohner soll den Kontakt mit erkälteten
Mitbewohnern meiden.
-
Infektionen werden vermieden.
-
Der Bewohner leidet unter zu hohen
Blutdruckwerten.
-
Der Blutdruck wird engmaschig erfasst. Wir
beachten, dass es zu einer
hypertensiven Blutdruckkrise kommen kann.
-
Gesundheitsrisiken als Folge von zu hohem
Blutdruck werden vermieden.
-
Der Bewohner erhält Digitalisglykoside, um die
Kraft und die
Geschwindigkeit der Herzmuskelkontraktion zu steigern.
-
Wir achten auf die Symptome einer Überdosis.
Diese sind:
-
Reizbarkeit und Verwirrungszustände
-
Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
-
starke Kopfschmerzen
-
Beeinträchtigungen der Sehfähigkeit,
insbesondere
Farbflecken oder komplette "Einfärbung" des Sichtfeldes in Richtung
Gelb, Rot oder Grün.
-
Arrhythmien und Extrasystolen
-
Wir achten auf eine durchgängige Versorgung mit
Kalium. Dieses muss ausreichend verfügbar sein, da ein Kaliummangel bei
gleichzeitiger Digitalis-Therapie das Herz massiv schädigen kann.
-
Alle gesundheitlichen Veränderungen, die auf
Leber-
oder Nierenfehlfunktionen zurückzuführen sein könnten, müssen umgehend
dem Arzt gemeldet werden. Bei einer unbemerkten Funktionseinschränkung
dieser Organe können sich ansonsten die Digitalisglykoside anreichern
und eine toxische Konzentration erreichen.
-
Eine Überdosierung wird vermieden.
-
Eine Überdosierung wird rechtzeitig erkannt.
-
Der Bewohner nimmt ACE-Hemmer ein. Er leidet
unter den Nebenwirkungen dieser Therapie.
-
Es kann zu Geschmacksstörungen, chronischem
Husten und Hautreaktionen
kommen. Diese werden genau beobachtet. Wir machen dem Bewohner
deutlich, dass diese Symptome zumeist nur vorübergehend sind.
-
Möglich sind auch ein starker Blutdruckabfall
sowie
eine Verschlechterung der Nierenfunktion. Derartige Veränderungen
müssen dem behandelnden Arzt umgehend mitgeteilt werden.
-
Etwaige Risiken und Nebenwirkungen durch die
Einnahme von ACE-Hemmern werden rechtzeitig bemerkt.
-
Der Bewohner nimmt die Medikamente nicht
regelmäßig ein.
-
Der Bewohner verweigert die Einnahme und
begründet dieses Verhalten mit den starken Nebenwirkungen.
-
Wir weisen den Bewohner darauf hin, dass die
regelmäßige Einnahme der Medikamente lebenswichtig ist.
-
Wenn der Bewohner unter Gedächtnisproblemen
leidet,
können Tablettenboxen genutzt werden, die mit verschiedenen Wochentagen
beschriftet sind.
-
Falls der Bewohner mit der Einnahme der
Medikamente
überfordert ist, wird dieses von den Pflegekräften sichergestellt.
-
Das Verhalten des Bewohners wird dem Hausarzt
berichtet, ggf. kann ein Alternativmedikament verschrieben werden.
-
Der Bewohner nimmt alle Medikamente rechtzeitig
und regelmäßig ein.
-
Abweichungen werden von uns rechtzeitig bemerkt.
Sich
pflegen
-
Der Bewohner ist aufgrund seiner verringerten
Leistungsfähigkeit nicht in der Lage, sich eigenständig zu waschen.
-
Die Körperpflege wird von uns ganz oder
teilweise übernommen. Wir überprüfen stets, ob der Bewohner einzelne
Maßnahmen eigenständig durchführen kann.
-
Ggf. kann die Waschung unterbrochen werden, um
dem Bewohner eine Pause zu verschaffen.
-
Im Bett sollten die Beine, der Rücken, das
Gesäß und die Genitalien gesäubert werden. Die weiteren Körperregionen
kann der Bewohner unter Anleitung mit Unterstützung vor dem Waschbecken
i.d.R. selbst waschen. Der Bewohner erhält falls notwendig Pausen, um
sich zu erholen.
-
Ein Vollbad darf nur von kurzer Dauer sein,
etwa 10 Minuten. Das Wasser sollte nur rund 34° C warm sein und bis zum
Bauchnabel reichen. Der Bewohner darf dabei nicht unbeobachtet bleiben.
-
Bei einer ausgeprägten Herzinsuffizienz wird
die Körperpflege erst nach dem Frühstück durchgeführt. Der Bewohner hat
dann zumeist mehr Kraftreserven.
-
Die Körperpflege ist sichergestellt.
-
Der Bewohner beteiligt sich im Rahmen seiner
Fähigkeiten an der Körperpflege.
Essen
und trinken
-
Der Bewohner leidet unter Ödemen.
-
Die Flüssigkeitszufuhr wurde auf ärztliche
Anweisung reduziert. Der Bewohner leidet deshalb unter ständigem
Durstgefühl.
-
Wir informieren den Bewohner über die
Zusammenhänge zwischen Ödemen und der Flüssigkeitszufuhr.
-
Wir führen einen Trinkplan oder helfen dem
Bewohner dabei, diesen selbst zu führen. Ggf. ist eine komplette
Flüssigkeitsbilanzierung erforderlich.
-
Ggf. werden die Mundschleimhaut und die Lippen
regelmäßig angefeuchtet.
-
Wir achten auf eine angemessene Mundpflege und
untersuchen den Mundraum regelmäßig auf krankhafte Veränderungen.
-
Die erlaubte Trinkmenge sollte möglichst
gleichmäßig über den Tag verteilt werden.
-
Ggf. erhält ein durstiger Bewohner Eiswürfel
zum Lutschen.
-
Der Hautzustand und insbesondere der Hautturgor
werden engmaschig, mindestens jedoch einmal täglich, überwacht.
-
Die Verlaufs- und Erfolgskontrolle erfolgt
durch tägliches Wiegen des Bewohners unter jeweils gleichen Bedingungen.
-
Ggf. werden vor dem Aufstehen die Beine
gewickelt.
-
Bei ausgeprägten Ödemen sollte auf die Nutzung
von medizinischen Thrombosestrümpfen verzichtet werden. Diese können
bei Ödemen leicht verrutschen und eine venöse Stauung als Folge einer
Einschnürung auslösen.
-
Die Ödeme bilden sich zurück.
-
Der Bewohner leidet nicht unnötig unter der
Flüssigkeitsbegrenzung.
-
Eine Exsikkose wird rechtzeitig bemerkt.
-
Wir dringen nachdrücklich auf einen
Nikotinverzicht oder zumindest auf eine deutliche Reduzierung des
Tabakkonsums.
-
Wir bitten Ärzte und Angehörige, entsprechend
auf den Bewohner einzuwirken.
-
Der Bewohner kennt die Risiken, die durch das
Rauchen ausgelöst werden.
-
Der Bewohner reduziert das Rauchen deutlich
oder stellt es im Idealfall sogar ein.
-
Der Salzkonsum wurde auf ärztliche Anweisung
reduziert. Der Bewohner klagt über geschmacksarme Speisen.
-
Die Speisen des Bewohners werden ggf. mit
Küchenkräutern gewürzt.
-
Durch kurze Garzeiten kann oftmals ein großer
Teil des Aromas bewahrt werden.
-
Der Salzkonsum wird reduziert, ohne die
Lebensqualität des Bewohners unnötig zu beeinträchtigen.
-
Der Bewohner konsumiert zu viel Kaffee,
schwarzen Tee oder Alkohol.
-
Wir dringen nachdrücklich auf eine deutliche
Reduzierung des Konsums.
-
Wir bitten Ärzte und Angehörige, entsprechend
auf den Bewohner einzuwirken.
-
Der Bewohner reduziert den Konsum dieser
Genussstoffe.
-
Der Bewohner ist übergewichtig. Dadurch wird
die Symptomatik intensiviert.
-
Die Ernährung des Bewohners wird angepasst.
-
Der BMI wird regelmäßig überprüft.
-
Das Gewicht des Bewohners wird normalisiert.
-
Der Bewohner hat keinen Appetit mehr und
verliert Körpergewicht. Es droht Untergewicht.
-
Der Bewohner erhält ggf. Wunschkost oder
hochkalorische Nahrung.
-
Wir binden die Angehörigen in unsere Versuche
ein, den Bewohner zum Essen zu motivieren. Ggf. können diese
(salzarme!) Speisen von zuhause mitbringen.
-
Der Bewohner sollte den Genuss von blähenden,
fettreichen oder schwer verdaulichen Speisen meiden. Ggf. erhält der
Bewohner fünf kleinere Mahlzeiten statt der drei Hauptmahlzeiten.
-
Der Gewichtsverlust wird gestoppt. Der BMI
normalisiert sich.
Ausscheiden
-
Der Bewohner muss sehr häufig auf die Toilette
gehen.
-
Die Toilettengänge sind für den Bewohner sehr
anstrengend.
-
Der Bewohner verspürt in der Nacht vermehrt
Harndrang. Dieses beeinträchtigt die Nachtruhe. Die nächtlichen
Toilettengänge erhöhen zudem die Sturzgefahr.
-
Der Bewohner wird in die Nutzung eines
Toilettenstuhles eingewiesen.
-
Der Bewohner wird gebeten, bei Harndrang nach
einer Pflegekraft zu klingeln.
-
Rund zwei Stunden vor der Bettruhe sollte der
Bewohner den Flüssigkeitskonsum drosseln. Der Flüssigkeitsbedarf sollte
in der übrigen Zeit gedeckt werden.
-
Wir prüfen, ob es trotz der Infektionsgefahren
sinnvoll ist, beim Bewohner einen Blasendauerkatheter zu legen.
-
Der Bewohner kann nachts abführen, ohne dass er
Gefahr läuft zu stürzen.
-
Der nächtliche Schlaf wird nicht unnötig
beeinträchtigt.
-
Die körperlichen und psychischen Belastungen
werden minimiert.
-
Der Bewohner leidet unter Obstipation.
-
Wir sorgen für eine angemessene
Flüssigkeitszufuhr.
-
Der Bewohner soll sich im Rahmen seiner
körperlichen Fähigkeiten bewegen und damit die Verdauung anregen.
-
Der Bewohner soll faser-, vitamin- und
eiweißreiche Kost zu sich nehmen. Meiden sollte er fettreiche Speisen.
-
Bei Übergewicht sollte eine kalorienarme
Ernährung gewählt werden und somit der BMI normalisiert werden.
-
Wir bieten dem Bewohner getrocknete Früchte an,
sofern er diese toleriert.
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Die drei Hauptmahlzeiten werden auf fünf oder
sechs kleinere Mahlzeiten verteilt.
-
Zumindest einmal, besser zweimal in der Woche
sollte der Bewohner einen Obst- und Reistag einlegen.
-
Bei einer Diuretikatherapie sollte eine
kaliumreiche Kost verabreicht werden, also insbesondere Kartoffeln,
Salate, Gemüse und Obst. Wichtig: Der Wasseranteil der Früchte muss bei
der Flüssigkeitsbilanzierung angerechnet werden.
-
Ggf. erhält der Bewohner Lactulose.
-
Ggf. nutzen wir Darmeinläufe, etwa ein Klysma,
um dem Bewohner Erleichterung zu verschaffen.
-
Der Bewohner führt regelmäßig ab.
-
Der Bewohner hat beim Stuhlgang keine Schmerzen.
-
Aufgrund eines Lungenödems ist es erforderlich,
eine Flüssigkeitsbilanzierung durchzuführen. Die über den Harn
ausgeschiedene Flüssigkeitsmenge lässt sich jedoch nur schätzen.
-
Der Bewohner erhält einen Blasendauerkatheter.
-
Die Ausscheidung wird im ärztlich vorgegebenen
Zeitabstand erfasst und dokumentiert.
-
Die über den Harn ausgeschiedene
Flüssigkeitsmenge kann präzise bestimmt werden.
-
Der Bewohner erhält Diuretika, um der
Ödembildung entgegenzuwirken.
-
Wir achten auf die häufigsten Nebenwirkungen
und kompensieren diese ggf.
-
paralytischer Illeus
-
Verwirrtheitszustände
-
Gangunsicherheiten, Gleichgewichtsstörungen
-
Einschränkungen der Sensibilität
-
Herzrhythmusstörungen
-
Krämpfe in den Waden
-
Muskelschwäche
-
Austrocknen der Mundhöhle, ständiges
Durstgefühl
-
Aggressivität
-
Apathie, depressive Stimmungsbilder
-
allgemeiner Leistungsverlust
-
Senkung des Blutdruckes
-
Bei Immobilität besteht ein erhöhtes Risiko von
Thrombosen.
-
Die Wirkung der Diuretika wird sorgfältig
erfasst. Also insbesondere:
-
Wann und wie häufig geht der Bewohner auf die
Toilette?
-
Belasten die häufigen Toilettengänge den
Bewohner körperlich oder seelisch?
-
Die Wirkungsweise der Diuretika auf den
Bewohner wird korrekt erfasst.
-
Die Lebensqualität des Bewohners wird möglichst
wenig durch die Nebenwirkungen beeinträchtigt.
Sich
kleiden
-
Der Bewohner wählt häufig unangemessene
Kleidung.
-
Wenn der Bewohner aufgrund der Herzinsuffizienz
häufig über Schwindel klagt, raten wir ihm dazu, auch im Wohnbereich
festes Schuhwerk zu tragen und damit die Sturzgefahr zu verringern.
-
Wir schützen den Bewohner vor lang anhaltender
Kälte, da Kälte die peripheren Gefäße verengt und das Herz zwingt,
gegen den erhöhten Widerstand zu arbeiten.
-
An heißen Sommertagen raten wir dem Bewohner,
die körperliche Aktivität auf ein Minimum zu verringern.
-
Der Bewohner sollte bequeme Kleidung wählen,
die nicht einschnürt.
-
Wenn der Bewohner Diuretika einnimmt, sollte er
Kleidung wählen, die sich bei plötzlichem Harndrang schnell öffnen
lässt.
-
Im Winter sollte der Bewohner tendenziell etwas
wärmere Kleidung wählen, da er schneller friert als Gesunde, dieses
aber häufig nicht rechtzeitig bemerkt. Ggf. erhält der Bewohner lockere
Wollsocken oder eine zusätzliche Decke um die Füße.
-
Der Bewohner ist richtig gekleidet und wird
insbesondere vor Auskühlung geschützt.
Ruhen
und schlafen
-
Der Bewohner findet aufgrund des Harndranges
oder anderer Beschwerden in der Nacht nicht ausreichend Ruhe. Er ist am
Tag schläfrig und kraftlos.
-
Wir geben dem Bewohner am Tag die Möglichkeit,
den Schlaf nachzuholen. Dieses allerdings nur in Maßen. Der Tagschlaf
darf den Nachtschlaf nur ergänzen und nicht ersetzen.
-
Wir variieren die Vergabezeiten der Diuretika.
Werden diese zu spät am Abend appliziert, werden in den folgenden
Stunden weitere Toilettengänge erforderlich. Ideal ist i. d. R. eine
Applikation am Morgen.
-
Wir sorgen für gute Schlafbedingungen, also
insbesondere für frische Luft, moderate Raumtemperaturen und Dunkelheit.
-
Wir prüfen, ob der Bewohner in einer leichten
Oberkörperhochlagerung besser schlafen kann.
-
Der Bewohner sollte vor dem Schlafengehen keine
schweren Mahlzeiten zu sich nehmen.
-
Der Bewohner erhält ausreichende Ruhephasen.
-
Eine Umkehr des Tag/Nacht-Zyklus wird vermieden.
Sich
beschäftigen
-
Die Möglichkeiten zur Freizeitbeschäftigung
sind reduziert, da der Bewohner aufgrund der Herzinsuffizienz nur noch
eingeschränkt körperlich belastbar ist.
-
Wir stehen dem Bewohner jederzeit für ein
Gespräch zur Verfügung.
-
Gemeinsam suchen wir
Beschäftigungsmöglichkeiten, die den Bewohner nicht überlasten.
-
Der Bewohner findet neuen Lebensmut und neue
Lebensinhalte.
Sich
als Mann
oder Frau fühlen und verhalten
-
Der Bewohner befürchtet, dass sexuelle
Aktivitäten sein Herz überlasten.
-
Wir suchen den Dialog mit dem Bewohner. Wir
erläutern ihm, dass das Risiko eines Herzversagens bei sexuellen
Aktivitäten sehr gering ist.
-
Der Bewohner hat keine unnötigen Ängste.
-
Eine Paarbeziehung erleidet keinen Schaden.
Für
eine sichere
Umgebung sorgen
-
Der Bewohner hat Angst, dass er eine
Herzattacke erleidet, keine Hilfe rufen kann und hilflos am Boden
liegen bleibt.
-
Sofern finanzierbar erhält der Bewohner ein
mobiles Notrufsystem.
-
Bei Spaziergängen sollte der Bewohner ein
Mobiltelefon bei sich haben. Ideal ist ein "Senioren-Handy" mit großen
Tasten und programmierbaren Notruftasten.
-
Der Bewohner fühlt sich sicher.
-
Im Notfall erhält der Bewohner schnelle Hilfe.
Soziale Bereiche
des Lebens sichern
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Die soziale Interaktion mit Mitbewohnern und
Angehörigen ist für den Bewohner emotional sehr belastend, da es
gehäuft zu Konflikten kommt. Die Erregung steigert die Symptomatik.
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Wir machen Mitbewohner und Angehörige auf
diesen Faktor aufmerksam. Soweit möglich sollen sie darauf Rücksicht
nehmen und Konflikte vermeiden.
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Falls notwendig versuchen wir Kontakte
einzuschränken, wenn absehbar ist, dass diese lediglich zu emotionaler
Belastung führen.
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Unnötige emotionale Belastungsfaktoren werden
minimiert.
Mit
existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen
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Der Bewohner ist aufgrund der Herzinsuffizienz
verunsichert und vermeidet körperliche Aktivität. Dieses insbesondere
aus Angst vor Stürzen.
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Der Bewohner hat Angst vor einem Herzversagen.
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Der Bewohner hat ein erhöhtes
Sicherheitsbedürfnis.
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Wir gehen auf die Ängste des Bewohners ein.
Unnötige Befürchtungen versuchen wir gemeinsam mit dem Hausarzt zu
zerstreuen.
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Wir aktivieren den Bewohner und verschaffen ihm
Erfolgserlebnisse. Fortschritte werden von uns gelobt.
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Der Bewohner gewinnt das Selbstvertrauen und
die Freude am Leben zurück.
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Übermäßige Ängste werden zerstreut.
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