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Standardpflegeplan "koronare Herzkrankheit"

Wie geduldig Papier sein kann, zeigt sich immer wieder bei der Erstellung einer Pflegeplanung bei Herzerkrankungen. Nur wenige Tage nach dem letzten Angina-pectoris-Anfall sind die guten Vorsätze vergessen. Dann wird wieder im Übermaß geraucht, gegessen und getrunken. Pflegekräfte müssen sich in der Kunst des Machbaren üben.


Standardpflegeplan "koronare Herzkrankheit "


  • Die koronare Herzkrankheit (auch "KHK") ist eine Erkrankung der Herzarterien, die zu einer Verringerung der Sauerstoff- und der Nährstoffversorgung des Herzmuskels führt. In der Folge erleiden Betroffene häufig die typischen Symptome einer Angina pectoris, also etwa Schmerzen in der Herzgegend, Engegefühl im Brustkorb und Atembeklemmungen. Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es bei vielen Betroffenen zum Herzinfarkt.
  • Für die Behandlung ist es wichtig, die typischen Risikofaktoren zu vermeiden, insbesondere Adipositas, Hypertonie, Tabakkonsum, Alkoholgenuss, Vitaminmangel und Stress. Bei den Patienten bilden sich Plaques, die das Gefäßvolumen verstopfen, die Blutzirkulation einschränken und letztlich komplett unterbrechen.
  • Betroffen sind vor allem Männer ab einem Lebensalter von mehr als 45 Jahren und Frauen nach der Menopause, also ab dem 55. Lebensjahr. In Deutschland ist jeder fünfte Todesfall die Folge von koronaren Herzerkrankungen.
Anmerkung:
  • Standardpflegepläne geben für spezielle Pflegeprobleme die typischen pflegerischen Maßnahmen vor, so etwa wie in diesem Beispiel für "koronare Herzkrankheit". Standardpflegepläne umfassen generelle und potentielle Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele.
  • Aus diesem Grund erleichtert ein Standardpflegeplan zwar die Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf keinen Fall eine individuelle auf den Bewohner / Patienten bezogene Pflegeplanung.
  • Jede Pflegefachkraft ist gehalten, diese generellen Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele auf Relevanz zu überprüfen und auf die individuellen Einschränkungen und Ressourcen des jeweiligen Bewohners / Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim Einsatz von Standardpflegeplänen, diese in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem aktuellen Stand sein sollten.

Pflegeproblem

Pflegemaßnahmen

Pflegeziel


Sich bewegen


  • Der Bewohner ist körperlich inaktiv.

  • Wir animieren den Bewohner zu mehr körperlicher Aktivität. Wenn es der Bewohner wünscht, kann er in seinem Zimmer einen Fahrradtrainer nutzen.
  • Es ist wichtig, dass eine Bewegungsform gefunden wird, die dem Bewohner Spaß macht. Wenn der Bewohner den Sport als Zwang empfindet und unter Leistungsdruck gesetzt wird, hebt sich der positive Effekt der Bewegung durch mentalen Stress zumindest teilweise auf.
  • Der Bewohner sollte die Intensität so wählen, dass er nicht bis an die Leistungsgrenze geht. Ideal sind i.d.R. vier Trainingseinheiten pro Woche mit einer Dauer von jeweils 30 Minuten.
  • Wir vermitteln dem Bewohner den Kontakt zu lokalen Herzgruppen. Dort kann der Bewohner seine Belastbarkeit unter der Aufsicht von Ärzten und Sporttherapeuten ermitteln.

  • Durch körperliche Aktivität wird das Risiko eines Herzinfarktes reduziert.

  • Der Bewohner erkennt seine körperlichen Grenzen nicht. Es kommt zu Überlastungen.

  • Der Bewohner soll auf körperliche Aktivitäten verzichten, wenn diese mit kurzfristigen Kraftanstrengungen verbunden sind. Dazu zählt insbesondere das Anheben von schweren Gegenständen.
  • Der Bewohner soll Sportarten bevorzugen, die mit einer gleichmäßigen Kraftanstrengung verbunden sind, etwa Sitzgymnastik im Rahmen unserer Bewegungsgruppe.
  • Der Bewohner soll Sport an besonders heißen Tagen vermeiden oder diesen zumindest auf die kühlen Morgenstunden verlegen.
  • An kalten Wintertagen sowie an Tagen mit hoher Ozonbelastung sollte der Bewohner körperliche Aktivität im Freien vermeiden.

  • Der Bewohner nutzt seine körperlichen Ressourcen, ohne sich zu überfordern.

  • Der Bewohner erhält Nitrate. Deren Nebenwirkungen lösen Schwindel- und Schwächegefühle aus. Das Sturzrisiko ist erhöht.

  • Die Maßnahmen zur Sturzprophylaxe werden intensiviert. So erhält der Bewohner Hüftprotektoren und soll ggf. das Bett nicht ohne Hilfe verlassen.
  • Alle weiteren Maßnahmen sind im Standardpflegeplan "Sturzprophylaxe" beschrieben.

  • Der Bewohner stürzt nicht.
  • Falls es doch zu einem Sturz kommt, werden die Gesundheitsfolgen minimiert.

Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten


  • Es kommt zu schweren Angina-pectoris-Anfällen, also der Vorstufe zum Herzinfarkt.
  • Der Bewohner hat starke Schmerzen. Die Beschwerden erhöhen den Sauerstoffbedarf.

  • Der Bewohner soll sich ins Bett legen. Der Oberkörper wird leicht erhöht gelagert.
  • Einengende Kleidung wird entfernt.
  • Eine Pflegekraft ruft den Notarzt, ein Mitarbeiter bleibt beim Bewohner und wirkt beruhigend auf diesen ein.
  • Die Vitalzeichen werden engmaschig erfasst.
  • Wenn der diastolische Blutdruckwert über 100 mmHG steigt, applizieren wir ein bis zwei Hübe Nitrospray.
  • Sofern eine entsprechende ärztliche Anordnung vorliegt, erhält der Bewohner Sauerstoff.
  • Sofern dieses ärztlich verordnet wurde, erhält der Bewohner ein geeignetes Schmerzmittel.

  • Der Bewohner erhält zeitnah eine angemessene ärztliche Versorgung.
  • Ein Herzinfarkt wird vermieden.
  • Der Bewohner hat keine unnötigen Ängste oder Schmerzen.

  • Der Bewohner nimmt Nitrate zur Anfallsbehandlung und zur Anfallsprophylaxe ein. Er leidet unter sog. "Nitratkopfschmerzen".
  • Der Bewohner nimmt daher das Medikament nicht immer wie verschrieben ein.

  • Wir verdeutlichen dem Bewohner, dass die Beschwerden nur vorübergehend sind und nach 2 bis 3 Tagen wieder verschwinden.
  • Wir prüfen, ob der Bewohner alternative Wirkstoffe erhalten sollte, also etwa Molsidomin.
  • Wir nutzen schwach wirkende Analgetika wie etwa Ibuprofen, ASS oder Paracetamol.
  • Der Blutdruck des Bewohners wird engmaschig überwacht. Bei niedrigem Blutdruck darf kein Nitrat appliziert werden.

  • Der Bewohner nimmt die Medikamente so ein, wie sie der Arzt verschrieben hat.
  • Die Schmerzbelastung wird reduziert.

  • Der Bewohner erhält Nitrate als Dauerbehandlung. Es tritt eine Gewöhnung ein. Die gewünschte Wirkung auf das Herz reduziert sich immer mehr.

  • Wir planen eine nächtliche "Nitratpause" ein. Der Bewohner erhält also nur morgens und mittags eine Dosis.
  • Falls nötig überbrücken wir die Pause mit einem Alternativpräparat, etwa Molsidomin.

  • Die langfristige Wirksamkeit der Nitrate wird sichergestellt.

  • Der Bewohner erhält Nitratpflaster zur Dauerbehandlung.

  • Das Nitratpflaster sollte nach spätestens 12 Stunden wieder entfernt werden, um einer Toleranzentwicklung entgegenzuwirken.
  • Wir stellen sicher, dass Nitratpflaster nur auf solchen Hautstellen aufgebracht werden, die gesund, faltenarm und wenig behaart sind. Ggf. wird das Hautareal gereinigt und sorgfältig getrocknet.
  • Der Hautbereich, auf dem das Pflaster aufgebracht wird, wird täglich gewechselt.

  • Das Nitrat wird in der vorgegebenen Dosierung dem Körper zugeführt.

  • Der Bewohner leidet unter arterieller Hypertonie. Der erhöhte Blutdruck steigert das Risiko eines Herzinfarktes.

  • Die Maßnahmen gemäß Standardpflegeplan "Hypertonie" werden umgesetzt.

  • Der Blutdruck wird normalisiert.

  • Der Bewohner leidet unter Diabetes mellitus. Die Zuckerkrankheit steigert das Risiko eines Herzinfarktes.

  • Die Maßnahmen gemäß Standardpflegeplan "Diabetes mellitus" werden umgesetzt.

  • Der Blutzuckerspiegel wird normalisiert.

  • Nach einem Anfall ist der Bewohner körperlich sehr geschwächt.

  • Der Bewohner soll zunächst Bettruhe einhalten.
  • Alle weiteren Mobilisierungsmaßnahmen erfolgen nach Arztanordnung.

  • Eine dauerhafte Immobilität wird ebenso vermieden wie eine übereilte Mobilisierung.

  • Der Bewohner hat Fieber. Dieses belastet das Kreislaufsystem.

  • Wir nutzen Antipyretika, um das Fieber zu senken; also etwa Paracetamol.
  • Wir ergänzen die medikamentöse Therapie um physikalische Maßnahmen wie etwa Wadenwickel.
  • Alle weiteren im Standard "Pflege von Senioren mit Fieber" beschriebenen Maßnahmen werden umgesetzt.

  • Die Auswirkungen des Fiebers auf das Herzkreislaufsystem werden minimiert.

  • Der Bewohner erhält Betablocker. Die Anwendung führt zu verschiedenen Nebenwirkungen.

  • Der Blutdruck und der Puls werden engmaschig überwacht. Wir achten auf die Anzeichen einer sich intensivierenden Herzinsuffizienz.
  • Wenn der Bewohner unter Asthmazuständen leidet, werden die Atemfrequenz und die Atemtiefe kontrolliert.
  • Wenn der Bewohner unter Diabetes mellitus leidet, wird der Blutzuckerspiegel intensiv überwacht. Wir beachten, dass die Anzeichen für eine Hypoglykämie verschleiert werden können.
  • Wir beachten, dass Betablocker bei depressiven Menschen die Symptomatik intensivieren können. In der Nacht kann es zu vermehrten Alpträumen kommen. Wir suchen dann das Gespräch mit dem Bewohner. Die im Standard "Pflege und Betreuung von Senioren mit depressiven Störungen" beschriebenen Maßnahmen werden umgesetzt.
  • Auftretende Verwirrtheitszustände werden abhängig von etwaigen dementiellen Erkrankungen behandelt. Also insbesondere durch ROT oder durch Validation.
  • Die Maßnahmen zur Vermeidung einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) werden intensiviert.

  • Die Nebenwirkungen der Betablocker werden auf ein Minimum reduziert.

  • Der Bewohner nimmt Kalziumantagonisten ein, die zu verschiedenen Nebenwirkungen führen.

  • Der Blutdruck und die Pulsfrequenz werden engmaschig überwacht, um die Entwicklung von Brady- und Reflextachykardien zu überwachen.
  • Falls der Bewohner nach der Einnahme unter Kopfschmerzen und Schwindel leidet, sollte er sich in sein Bett legen
  • Wir intensivieren die Maßnahmen im Rahmen der Obstipationsprophylaxe.

  • Die Nebenwirkungen der Kalziumantagonisten werden auf ein Minimum reduziert.

  • Der Bewohner nimmt die Symptomatik nicht ernst genug. Insbesondere bei schwächeren Angina-pectoris-Anfällen wartet er ab, bis die Beschwerden nachlassen, ohne angemessen zu reagieren.

  • Wir empfehlen dem Bewohner dringend, sich sofort bei den Pflegekräften zu melden, wenn er unter den typischen Beschwerden im Brustkorb leidet.
  • Er soll das vom Arzt verschriebene Bedarfsmedikament zeitnah einnehmen.

  • Der Bewohner reagiert angemessen auch auf leichtere Anfälle.

Essen und trinken


  • Der Bewohner nimmt zu viel Cholesterin zu sich.

  • Die Ernährung des Bewohners wird auf cholesterinarme Kost umgestellt. Insbesondere soll er den Konsum von Fleisch, Wurst, Milch und Käse reduzieren. Stattdessen sollte der Bewohner zumindest zweimal pro Woche Fischmahlzeiten zu sich nehmen. Wichtig ist auch die Umstellung auf pflanzliche Fette, also einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie etwa in Pflanzenölen.
  • Sofern die Diät zu keiner ausreichenden Reduktion des Cholesterins führt, sollte die Einnahme von Lipidsenkern geprüft werden.
  • Der Bewohner sollte ballaststoffreiche Kost zu sich nehmen, um die Cholesterinausscheidung über den Darm zu fördern.

  • Der Cholesterinspiegel wird reduziert.

  • Der BMI des Bewohners ist zu hoch.

  • Der Kalorienkonsum des Bewohners wird reduziert. Gleichzeitig sollte der Bewohner körperlich aktiver werden.
  • Alle weiteren Maßnahmen sind im Standardpflegeplan "Adipositas" beschrieben.

  • Der BMI wird auf unter 25 gesenkt.

  • Der Bewohner konsumiert Alkohol. Dadurch werden die arterielle Hypertonie sowie die Herzinsuffizienz verstärkt.

  • Der Bewohner soll den Alkoholgenuss deutlich reduzieren.
  • Eine völlige Abstinenz ist jedoch nur bei Gefahr von Alkoholabhängigkeit erforderlich. Ansonsten scheint ein maßvoller Alkoholgenuss die Lebenserwartung zu verbessern; dieses gilt vor allem für ein abendliches Glas Rotwein.

  • Durch einen maßvollen Umgang mit Alkohol wird das Krankheitsgeschehen positiv beeinflusst.

Ausscheiden


  • Der Bewohner leidet unter Obstipation. Er muss beim Stuhlgang pressen. Dieses belastet das Herz.

  • Der Bewohner soll ausreichend ballaststoffreiche Nahrung zu sich nehmen.
  • Sofern sich aus einer Herzinsuffizienz keine Flüssigkeitsbeschränkung ergibt, sollte der Bewohner viel trinken.
  • Die Maßnahmen im Rahmen der Obstipationsbehandlung werden intensiviert. Diese sind im Standardpflegeplan "Obstipation und Obstipationsprophylaxe" beschrieben.

  • Der Stuhlgang wird soweit normalisiert, dass das Herz dabei nicht belastet wird.

  • Der Bewohner leidet häufig unter Blähungen. Der Zwerchfellhochstand kann die Herzbeschwerden intensivieren.

  • Der Bewohner soll blähende Speisen vermeiden.
  • Die tägliche Nahrungsmenge wird auf mehrere kleinere Mahlzeiten verteilt.

  • Blähungen werden vermieden.

  • Der Bewohner leidet unter Nykturie.

  • Wir stellen sicher, dass der Bewohner auch in der Nacht die Toilette sicher erreichen kann. Insbesondere lassen wir ein kleines Licht brennen. Zudem wird der Bewohner geschult, wie er sicher das Bett verlassen kann, ohne dabei zu stürzen und den Kreislauf zu überlasten.
  • Ggf. stellen wir dem Bewohner einen Nachtstuhl bereit.
  • Wir empfehlen dem Bewohner dringend, das Rufsystem zu nutzen, wenn er in der Nacht Harndrang verspürt und Hilfe braucht.

  • Ein Sturz wird vermieden.

Sich kleiden


  • Der Bewohner kleidet sich nicht warm genug. Die Kälte kann einen Angina-pectoris-Anfall auslösen.

  • Wir achten stets auf eine angemessene Kleidung. Dieses insbesondere, wenn der Bewohner die Einrichtung etwa für einen Spaziergang verlässt.
  • Wir sensibilisieren den Bewohner für das Problem. Wir verdeutlichen ihm, wie wichtig eine angemessene Bekleidung ist.
  • Auch die Angehörigen werden von uns angesprochen. Wir bitten diese, bei Besuchen auf die Kleidung des Bewohners zu achten.
  • Der Bewohner sollte im Winter eine warme Bettdecke nutzen. Ggf. wird über eine normale Bettdecke noch eine zusätzliche Wolldecke gelegt.
  • Wir stellen sicher, dass das Zimmer des Bewohners ausreichend geheizt ist.

  • Durch eine ausreichend warme Kleidung wird das Risiko eines Anfalls reduziert.

Ruhen und schlafen


  • Der Bewohner schläft ungleichmäßig. Dadurch wird die Symptomatik intensiviert.

  • Wir raten dem Bewohner dazu, auf einen geregelten Tag-Nacht-Rhythmus zu achten. Dadurch wird der Kreislauf stabilisiert.
  • Nach der Mittagsmahlzeit empfehlen wir dem Bewohner einen Verdauungsschlaf. Der Schlaf sollte aber nicht zu lange dauern, da sonst der Nachtschlaf beeinträchtigt wird. Auch sollte der Bewohner die angebotenen Freizeitaktivitäten am Nachmittag nicht verschlafen. Ggf. wird der Bewohner von der Pflegekraft geweckt.

  • Durch einen gleichmäßigen Tagesablauf wird der Kreislauf unterstützt.

Sich beschäftigen


  • Der Bewohner raucht.

  • Wir raten dem Bewohner, das Rauchen einzustellen oder zumindest deutlich einzuschränken.
  • Wir machen dem Bewohner klar, dass ein Zigarettenkonsum von 20 Zigaretten pro Tag das Herzinfarktrisiko verdreifacht.
  • Der Bewohner soll auch das Passivrauchen vermeiden.
  • Wir empfehlen dem Bewohner, an einem Rauchentwöhnungskurs der Krankenkassen oder der Gesundheitszentren teilzunehmen.
  • Bei Bewohnerinnen wird die Einnahme von zusätzlichen Ovulationshemmern kritisch hinterfragt, da diese das Risiko noch einmal deutlich verstärken.

  • Der Bewohner raucht nicht mehr oder zumindest deutlich weniger.

  • Der Bewohner leidet unter Stress. Die Aufregung intensiviert die Symptomatik.

  • Bei Stress im familiären Umfeld wirken wir entsprechend auf die Angehörigen ein und bitten um mehr Rücksichtnahme.
  • Falls der Bewohner wiederholt Streit mit anderen Mitbewohnern hat, sorgen wir für eine ausreichende räumliche Trennung.
  • Wir empfehlen dem Bewohner, Entspannungstechniken wie etwa autogenes Training oder progressive Muskelentspannung zu nutzen.
  • Wenn der Bewohner unter tiefgreifenden seelischen Belastungen leidet, sollte er eine psychologische Beratung erhalten.
  • Wir prüfen, ob eine Behandlung mit Sedativa sinnvoll wäre.

  • Die Stressbelastung wird reduziert.

Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten


  • Die Erkrankung selbst sowie die Nebenwirkungen der eingenommenen Medikamente beeinträchtigen die Libido und bei Männern die Potenz.
  • Der Bewohner vermeidet sexuelle Aktivitäten, da er glaubt, damit sein Herzkreislaufsystem zu überlasten. Oder: Der Lebenspartner vermeidet den Geschlechtsverkehr aus der Angst heraus, die Kräfte des Partners zu überfordern.

  • Wir rechnen nicht damit, dass der Bewohner das Thema offen ansprechen wird. Es ist daher wichtig, auf entsprechende Andeutungen zu achten.
  • Viele Potenzprobleme können durch einen Wechsel des Präparates, der Einnahmemenge und des Einnahmezeitpunkts abgemildert werden.
  • Wir raten dem Bewohner dringend von der eigenmächtigen Beschaffung von Potenzmitteln ab. Insbesondere die Bestellung von Viagra und ähnlichen Medikamenten auf dem "grauen Markt" des Internets ist hochgradig riskant.
  • Wir empfehlen dem Bewohner, das Problem offen beim Arzt anzusprechen. Durch ein Belastungs-EKG kann er z.B. prüfen, ob es zu einem gesteigerten Infarktrisiko beim Geschlechtsverkehr kommt. Ggf. kann der Bewohner die Gefahr durch Einnahme von Nitroglyzerin oder Betablockern minimieren.
  • Wir raten dem Bewohner aber, den Arzt oder die Pflegekräfte zu informieren, wenn er bei sexuellen Aktivitäten unter Brustenge, Schmerzen oder Atemnot leidet.
  • Soweit der Bewohner diesem zustimmt, wird auch der Lebenspartner in die Beratung einbezogen. Ggf. soll dieser an der EKG-Untersuchung teilnehmen, um sich von der Ungefährlichkeit von sexuellen Kontakten zu überzeugen.
  • Ggf. sollen beide Partner bei der Wahl der Sexualpraktiken auf die begrenzten körperlichen Ressourcen des Erkrankten Rücksicht nehmen.

  • Das Sexualleben des Bewohners bleibt weitgehend intakt.

Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen


  • Der Bewohner leidet unter Depressionen sowie unter Angstzuständen als Folge des ständigen Risikos eines Herzinfarktes.

  • Wir stehen dem Bewohner jederzeit für ein Gespräch zur Verfügung.
  • Wir vermitteln auf Wunsch den Kontakt zu anderen Betroffenen oder zum seelsorgerischen Dienst der zuständigen Gemeinde.
  • Wir verdeutlichen dem Bewohner, wie sehr er den weiteren Krankheitsverlauf durch eine angepasste Lebensweise beeinflussen kann.

  • Der Bewohner findet neuen Lebensmut und die Kraft, sich aktiver an der eigenen Gesunderhaltung zu beteiligen.