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Standardpflegeplan "Wachkoma / apallisches Syndrom /
Wahrnehmungsstörung“
Die Pflege von Wachkoma-Patienten ist
aufwendig - aber offenbar sehr Gewinn bringend. Selbst in
kleineren Städten finden sich immer mehr Pflegedienste und
Pflegeeinrichtungen, die sich auf die Betreuung dieser
Zielgruppe spezialisieren. Wir zeigen Ihnen, wie die Pflege von
Betroffenen strukturiert und geplant werden sollte.
Standardpflegeplan "Wachkoma / apallisches Syndrom /
Wahrnehmungsstörung“
-
Das Wachkoma ist
gekennzeichnet durch einen Funktionsausfall
der Großhirnrinde. Ursache dafür ist zumeist
Sauerstoffmangel, etwa als Folge eines
Schädelhirntraumas nach einem Unfall.
-
Der Bewohner befindet
sich in einem schlafähnlichen Zustand mit
offenen Augen, aus dem er nicht geweckt
werden kann. Ansprache, äußere Reize und
selbst Schmerzreize führen zu keinen
sichtbaren Reaktionen. Es gibt keine
Spontan- oder Reaktivbewegungen.
-
Der Bewohner ist
nicht in der Lage, einen Punkt im Raum mit
den Augen zu fixieren oder sich in
irgendeiner Form verständlich zu machen. Er
kann sich nicht bewegen und keine Nahrung
eigenständig zu sich nehmen. Die
Spontanatmung und die Kreislaufregulation
hingegen sind funktionsfähig.
-
Die Störung wird in
fünf verschiedene Phasen eingeteilt, die mit
Buchstaben gekennzeichnet sind. Die Phase A
ist definiert als Akutphase, in der der
Mensch intensivmedizinisch versorgt werden
muss. Die letzte Phase "F" beschreibt die
Langzeitversorgung in stationären
Pflegeeinrichtungen oder in der häuslichen
Umgebung.
-
In der Pflege und
Betreuung von Menschen mit Wachkoma, sollten
in einem therapeutischen Team folgende
Konzepte umgesetzt werden: Das Affolter
Modell, basale Aktivierung, Kinästhetik,
Snoezelen /Musiktherapie, Logopädie, Ergo-
und Physiotherapie usw.
Hinweis: Dieser
Standardpflegeplan deckt die gesamte Bandbreite
der Wahrnehmungsstörungen ab, insbesondere auch
leichtere Fälle, bei denen die kognitiven
Fähigkeiten noch teilweise erhalten sind.
Anmerkung:
-
Standardpflegepläne
geben für spezielle Pflegeprobleme die
typischen pflegerischen Maßnahmen vor, so
etwa wie in diesem Beispiel für Wachkoma.
Standardpflegepläne umfassen generelle und
potentielle Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen
und Pflegeziele.
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Aus diesem Grund
erleichtert ein Standardpflegeplan zwar die
Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf
keinen Fall eine individuelle auf den
Bewohner / Patienten bezogene Pflegeplanung.
-
Jede Pflegefachkraft
ist gehalten, diese generellen
Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und
Pflegeziele auf Relevanz zu überprüfen und
auf die individuellen Einschränkungen und
Ressourcen des jeweiligen Bewohners /
Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim
Einsatz von Standardpflegeplänen, diese in
regelmäßigen Abständen zu überprüfen und
ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem
aktuellen Stand sein sollten.
Pflegeproblem
Pflegemaßnahmen
Pflegeziel
Kommunizieren
-
Der Bewohner ist nicht mehr
in der Lage, auf gewohnte Weise mit uns zu
kommunizieren.
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Vor und nach jeder Maßnahme
am Bewohner führen wir eine Initialberührung durch.
Sinn und
Zweck ist es, dass der Bewohner an Vertrauen und
Orientierung gewinnt und sich entspannt, während die
Pflege oder andere Therapien durchgeführt werden.
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Der Bewohner wird über alle
anstehenden Pflegemaßnahmen informiert. Dieses auch
dann, wenn er die Information augenscheinlich nicht
verarbeiten kann.
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Wenn wir mit dem Bewohner
sprechen, schalten wir unnötige Lärmquellen aus.
Insbesondere werden die Fenster geschlossen und der
Fernseher und das Radio leise gestellt.
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Am Bett des Bewohners sollte
immer nur eine Person sprechen. Wenn sich zwei
Pflegekräfte im Bereich des Bewohners aufhalten,
sollte eine Mitarbeiterin (soweit möglich)
schweigen.
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Im Zimmer des Bewohners
sollte nicht geflüstert werden, da dieses den
Bewohner verunsichern würde.
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Wir achten darauf, dass wir
in der Nähe des Bewohners nicht unbedacht reden. Wir
müssen stets davon ausgehen, dass er uns hören kann,
da das Hörvermögen auch im Koma funktionieren kann.
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Wir machen auch Angehörige
darauf aufmerksam, dass sie in Gegenwart des
bewusstlosen Bewohners nicht über dessen Zustand
reden. Insbesondere sollen sie nicht in der
Vergangenheitsform über ihn sprechen.
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Wir achten auf nonverbale
Kommunikation. Mögliche Formen:
-
Der Bewohner blinzelt.
Dieses kann auf störendes Licht, trockene Augen
oder verklebte Augenlider hinweisen.
-
Der Bewohner leckt sich
über die Lippen und zeigt damit an, dass der
Mundraum ausgetrocknet ist.
-
Der Bewohner macht
Schmatzgeräusche als Zeichen von Hunger.
-
Der Bewohner verändert
seine Körperhaltung und zeigt damit z.B.
Schmerzen an.
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Der Bewohner macht
fahrige Handbewegungen als Zeichen von Unruhe
oder Überforderung.
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Der Bewohner schließt die
Augen und signalisiert, dass er in Ruhe gelassen
werden möchte.
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Wir nutzen die basale
Aktivierung, um Gefühle zu kommunizieren. Dazu
zählen Berührungen, Geräusche oder Musik.
-
Wir finden neue Wege, um mit
dem Bewohner zu kommunizieren.
-
Der Bewohner wird durch die
Kommunikation nicht unnötig beunruhigt.
Sich bewegen
-
Der Gleichgewichtssinn des
Bewohners ist gestört.
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Wir bewegen den Bewohner
regelmäßig in die Seitenlage und schaukeln ihn dort
vorsichtig vor und zurück. Wir achten auf eine
Erhöhung des Muskeltonus und auf eine gesteigerte
Aufmerksamkeit.
-
Alternativ kann der Bewohner
aufrecht in das Bett gesetzt werden und aus dieser
Position vor und zurück bewegt werden.
-
Die verbliebenen Fähigkeiten
werden stabilisiert und ausgebaut.
-
Der Bewohner ist anfällig für
Kontrakturen.
-
Der Bewohner leidet unter
Spastiken.
-
Der Bewohner wird konsequent
mobilisiert, etwa in den Rollstuhl.
-
Wir mobilisieren den Bewohner
soweit, dass er einen Stehtisch nutzen kann oder in
einem Sessel vor einem Tisch sitzt.
-
Der Bewohner wird im Bett
regelmäßig umgelagert.
-
Wir bringen den Bewohner in
den "Königssitz". Dafür wird der Bewohner mit dem
Rückenteil des Pflegebettes in eine
Oberkörperhochlagerung gebracht. Mit
zusammengerollten Decken und weiteren
Lagerungshilfsmitteln wird seine Position
stabilisiert. Das Bettende wird tiefer gestellt. Die
Bettmitte im Bereich der Kniekehlen wird erhöht.
-
Wir führen diametral
gegenläufige Waschungen durch (beide Hände waschen
also gegen das Muster der Spastik).
-
Der Bewohner bleibt zumindest
passiv beweglich.
-
Aufgetretene Kontrakturen und
Spastiken werden gelindert.
Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten
-
Der Bewohner ist anfällig für
Atemwegserkrankungen.
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Der Bewohner ist nicht in der
Lage abzuhusten. Der Schleim verlegt seine Atemwege.
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Wir lagern den Bewohner im
Bett in atemunterstützenden Positionen.
-
Der Bewohner wird am Tag aus
dem Bett mobilisiert. Er soll z.B. einige Zeit in
einem Sessel oder einem Rollstuhl verbringen.
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Wir führen atemstimulierende
Einreibungen durch.
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Der Bewohner wird ggf.
regelmäßig abgesaugt.
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Der Bewohner kann ohne
Beschwerden atmen.
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Das Atmungssystem bleibt
leistungsfähig.
-
Die Atmung ist oberflächlich
und schnell.
-
Der Bewohner könnte damit
anzeigen, dass er Schmerzen verspürt. Wir prüfen, ob
z.B. die aktuelle Lagerung für den Bewohner
unangenehm sein könnte.
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Die Atmung könnte auch auf
das Gefühl der Einsamkeit oder eine Form der Panik
zurückzuführen sein. Wir machen uns dann bei dem
Bewohner durch die Initialberührung bemerkbar und
beobachten etwaige Verhaltensänderungen.
-
Wir legen die Hände des
Bewohners am rechten und linken Ende seines
Rippenbogens auf. Wir lassen ihn damit die eigene
Atmung erspüren und vermitteln ihm ein Gefühl der
Sicherheit.
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Die Ursache für die
beschleunigte Atmung wird ermittelt.
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Die Atmung normalisiert sich.
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Die Fähigkeit, akustische
Reize zu verarbeiten, ist gestört.
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Wir spielen dem Bewohner
Musik vor, die er als Gesunder gerne gehört hat. Die
Dauer dieser Maßnahme wird zunächst auf wenige
Minuten begrenzt und dann schrittweise verlängert.
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Wir beobachten den Bewohner,
ob er Reaktionen auf die Musik zeigt. Wenn er
offenbar überfordert ist, wird die Maßnahme beendet.
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Wir nutzen keine Kopfhörer,
da der Bewohner der Musik dann hilflos ausgeliefert
ist.
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Ggf. suchen wir den Kontakt
zu einer Musiktherapeutin. Diese kann mit
Klanginstrumenten prüfen, ob der Bewohner auf diese
Weise zu erreichen ist.
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Wir konfrontieren den
Bewohner mit Gegenständen, die Geräusche aussenden,
etwa einem Wecker. Die Reaktionen des Bewohners
werden sorgfältig beobachtet.
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Der Bewohner ist wieder in
der Lage, auf akustische Reize zu reagieren.
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Die olfaktorische Wahrnehmung
ist gestört.
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Wir konfrontieren den
Bewohner mit verschiedenen Gerüchen, von denen wir
glauben, dass er sie als angenehm empfindet.
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Wir stellen Duftlampen im
Bewohnerzimmer auf.
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Wir bitten den Lebenspartner,
Bettwäsche mit in die Einrichtung zu bringen, die
er/sie für einige Tage genutzt hat. Mit dieser wird
das Bett des Bewohners bezogen. (Voraussetzung: Die
Beziehung zwischen beiden war zuletzt intakt.)
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Der Bewohner ist wieder in
der Lage, auf Geruchsreize zu reagieren.
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Der Bewohner hat häufig
Gänsehaut.
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Gänsehaut kann ein Zeichen
von Ekel sein. Wir prüfen, welche unangenehmen
Sinneseindrücke für die Gänsehaut verantwortlich
sein könnten. In Frage kommt etwa ein
Mundpflegemittel.
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Wir vermeiden den auslösenden
Faktor falls möglich.
-
Die Ursache für die Gänsehaut
wird ermittelt.
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Der Bewohner hat
möglicherweise Schmerzen.
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Wir prüfen, ob der Bewohner
Schmerzen hätte, wenn er wach wäre (etwa aufgrund
von Kontrakturen, Dekubiti usw.). In diesem Fall ist
es möglich, dass er den Schmerz im Wachkoma
unbewusst wahrnimmt. Wir diskutieren daher mit dem
Hausarzt, ob eine Schmerzbehandlung sinnvoll sein
kann.
-
Die Auswirkung der
Schmerzbehandlung auf das Verhalten des Bewohners
wird beobachtet und dokumentiert.
-
Wir prüfen, ob der Bewohner
in der Lage ist, bei schmerzhaften Pflegemaßnahmen
eine Rückmeldung zu geben. Beim Absaugen etwa kann
der Bewohner eine Hand auf den Arm der Pflegekraft
legen und diesen drücken, wenn die Beschwerden zu
stark werden.
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Wir bündeln (soweit möglich)
unangenehme Tätigkeiten wie etwa das Absaugen oder
Injektionen zu einem festen Block im morgendlichen
Tagesablauf. Dieser wird dauerhaft getrennt von
angenehmen Pflegemaßnahmen wie etwa der
Ganzkörperwaschung oder Einreibungen.
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Der Bewohner leidet nicht
unter unnötigen Schmerzen.
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Der Bewohner kann sich
entspannen, da er abschätzen kann, dass ab einem
bestimmten Tageszeitpunkt keine unangenehmen
Tätigkeiten mehr mit ihm durchgeführt werden.
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Die vibratorische Wahrnehmung
ist gestört.
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Wir nutzen elektrische
Geräte, von denen Vibrationen ausgehen. Dazu zählen
etwa elektrische Zahnbürsten oder Rasierapparate.
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Wir setzen einen Massagestab
erst auf der Matratze auf und führen ihn dann zu den
Rippen. Der Kontakt mit einem Knochen leitet die
Vibrationen durch den gesamten Körper.
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Wir geben dem Bewohner diese
Geräte zeitweise auch in die Hand.
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Die Pflegekraft legt dem
Bewohner die Hände auf den Brustkorb und spricht
oder singt gleichzeitig.
-
Der Bewohner ist wieder in
der Lage, auf vibratorische Reize angemessen zu
reagieren.
-
Die Körperwahrnehmung ist
gestört.
-
Der Bewohner verliert sein
Körpergefühl.
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Der Bewohner wird in
unterschiedlichen Positionen gelagert, dieses auch
bei geringer Dekubitusgefahr. Wir nutzen dafür etwa
die Nestlagerung in Rückenlage. Dabei wird der
Bewohner in eingerollte Decken eingepackt, die
seinen Körperkonturen folgen.
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Der Bewohner wird nur dann
dauerhaft weich oder superweich gelagert, wenn es
dafür eine zwingende Indikation gibt, etwa ein
erhöhtes Dekubitus-Risiko.
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Der Bewohner wird auf
unterschiedlich harten Matratzen gelagert. Wir
nutzen zudem verschiedene Bezüge für die Matratze,
also etwa raues und dann weiches Material.
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Die Lagerung wird so gewählt,
dass der Bewohner die Grenzen seines Körpers
erspüren kann, etwa durch den Kontakt mit dem
hochgefahrenen Seitenteil des Bettes oder dem
Fußteil des Bettes.
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Wir führen Massagen durch.
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Wir bringen den Bewohner mit
Wasser in Kontakt.
-
Wir führen dafür Hand-,
Fuß- und Vollbäder durch. Ggf. werden diese
Maßnahmen durch passive Bewegungsübungen
ergänzt.
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Beim Duschen kann die
Temperatur geändert werden (um max. 10° C). Der
Duschstrahl kann mal weich und dann wieder hart
gewählt werden. Am Ende des Duschens wird stets
körperwarmes Wasser genutzt.
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Wir führen basale
Ganzkörperwaschungen durch, insbesondere
anregend ("gegen den Strich") oder beruhigend
("mit dem Strich").
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Wir legen die Arme und
Beine des Bewohners in Handtücher und heben
diese an. Wenn der Bewohner einatmet, heben wir
die Extremität einige Zentimeter an, bei der
Ausatmung senken wir die Arme bzw. Beine wieder
ab.
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Der Bewohner gewinnt sein
Körpergefühl zurück. Er kennt die Grenzen seines
Körpers und kann zwischen "innen" und "außen"
unterscheiden.
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Der Bewohner hyperventiliert.
-
Der Bewohner hat
Schweißausbrüche.
-
Der Bewohner leidet unter
Tachykardien.
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Der Bewohner leidet unter
starken Schwankungen des Blutdrucks.
-
Der Bewohner kann unter Angst
leiden. Wir prüfen, welche Faktoren dafür
verantwortlich sein könnten und beseitigen diese.
-
Der Bewohner kann Schmerzen
haben. Wir prüfen, ob sich diese etwa durch eine
Lageänderung lindern lassen. Ggf. prüfen wir die
Notwendigkeit einer Schmerzmittelapplikation.
-
Derartige körperliche
Reaktionen können auch darauf hindeuten, dass der
Bewohner eine Person ablehnt, die sich im Raum
befindet. Wir prüfen, ob dieses der Fall ist.
-
Wir führen beruhigende
Waschungen durch, etwa mit Lavendel oder Salbei.
-
Die Ursachen für die
körperlichen Reaktionen werden ermittelt und falls
möglich beseitigt.
Sich pflegen
-
Der Bewohner legte "in
gesunden Tagen" viel Wert auf Äußeres.
-
Wir führen dieses auch in
unserer Einrichtung fort und vermitteln dem Bewohner
auf diese Weise vertraute Reize.
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Wir lassen die Haare von
einer mobilen Friseurin pflegen. Die
Frisurgestaltung richtet sich nach den Wünschen des
Bewohners.
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Bewohnerinnen werden
geschminkt. Ggf. wird das vertraute Parfüm
aufgetragen.
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Das Selbstwertgefühl des
Bewohners bleibt erhalten.
-
Der Bewohner ist nicht in der
Lage, sich eigenständig zu pflegen.
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Es sollte immer nur eine
Pflegekraft gleichzeitig mit dem Bewohner arbeiten.
(Ausnahme: Maßnahmen, deren sichere Durchführung
zwei Mitarbeiter erfordert.)
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Die Körperpflege, etwa eine
Ganzwaschung, beginnt nicht im Gesicht, da diese
Region besonders empfindlich ist. Der Bewohner
könnte sich erschrecken.
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Wenn wir den Bewohner
berühren, so erfolgt die Berührung fest und für den
Betroffenen gut spürbar (Affolter Modell).
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Wir vermeiden ruckartige oder
plötzliche Maßnahmen am Körper des Bewohners.
-
Wir nutzen für die
Körperpflege Produkte, die dem Bewohner vertraut
sind.
-
Der Bewohner ist in einem gut
gepflegten Zustand.
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Die Wünsche und Bedürfnisse
des Bewohners werden berücksichtigt.
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Der Bewohner ist nicht in der
Lage, die Mundhygiene eigenständig sicherzustellen.
-
Wir übernehmen die Mundpflege
für den Bewohner.
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Wir richten den Bewohner in
seinem Bett auf und lassen ihn die notwendigen
Materialien sehen, etwa die Zahnbürste, Zahncreme
usw.
-
Ggf. hält der Bewohner die
Zahnbürste selbst, während wir die Bewegung führen.
Sobald der Bewohner Widerstand leistet, deutet
dieses auf eine schmerzende Stelle hin. Diese kann
etwa mit Nelkenöl behandelt werden.
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Der Mundbereich und die Zähne
bleiben gesund.
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Der Bewohner wird über die
Mundpflege aktiviert.
Essen und trinken
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Der Bewohner wird per PEG
versorgt.
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Die orale Wahrnehmung ist
gestört.
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Wir bestreichen die Finger
des Bewohners mit geeigneten Nahrungsmitteln
(Schokocreme, Honig usw.) und führen diese zum Mund
des Bewohners, damit dieser die Finger ablecken
kann. Alternativ können die Lippen bestrichen
werden.
-
Alternativ füllen wir
Nahrungsmittel in einen Schlauchverband, den wir dem
Bewohner in die Wangentasche legen und von außen
festhalten.
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Die Nahrungsreize, mit denen
der Bewohner konfrontiert wird, sollten einen tages-
oder jahreszeitlichen Bezug haben. Beispiel: Kaffee
am Morgen, Lebkuchen und Zimt in der
Vorweihnachtszeit oder Erdbeeren im Sommer.
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Trotz Versorgung mit PEG
kommt der Bewohner mit vertrauten Geschmacksreizen
in Kontakt.
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Der Bewohner hat einen
erhöhten Speichelfluss.
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Wir führen regelmäßig eine
umfassende Mundpflege durch.
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Der erhöhte Speichelfluss
kann ein Anzeichen für Stress oder Überforderung
sein. Wir sorgen ggf. für ein ruhigeres Umfeld.
-
Die Ursachen für den erhöhten
Speichelfluss werden ermittelt.
Ausscheiden
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Der Bewohner leidet häufig
unter Verstopfung.
-
Die Verstopfung kann auf eine
Überforderung hindeuten. Wir prüfen dieses und
sorgen für eine stressärmere Umgebung.
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Wir prüfen, ob ein
rudimentäres Toilettentraining sinnvoll sein kann.
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Wir führen einmal täglich
eine Colonmassage durch.
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Die Verstopfung wird
beseitigt.
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Weiteren Obstipationen wird
wirksam vorgebeugt.
Sich kleiden
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Die Körperwahrnehmung ist
gestört.
Der Bewohner verliert sein Körpergefühl.
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Der Bewohner sollte nicht
ausschließlich weiche Kleidung tragen, sondern ggf.
auch raue Stoffe (etwa Jeansstoffe). Der Schnitt der
Kleidung sollte abwechselnd weit und dann wieder
körperbetont ausfallen.
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Der Bewohner sollte stets
Unterwäsche tragen.
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Der Bewohner gewinnt sein
Körpergefühl zurück. Er kennt die Grenzen seines
Körpers und kann zwischen "innen" und "außen"
unterscheiden.
Ruhen und schlafen
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Der Bewohner ist am Tag
häufig müde, dafür jedoch in der Nacht wach.
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Wir sorgen für einen gleich
bleibenden Tagesablauf und vermeiden Störungen.
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Spontane Aktivitäten
außerhalb der festen Tagestruktur sollten vermieden
werden. Wir bitten insbesondere Angehörige um
Rücksicht.
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Durch eine helle Beleuchtung
am Tag und eine dämmrige Beleuchtung am Abend
vermitteln wir dem Bewohner auch im Winter einen
Eindruck vom Wechsel der Tageszeiten.
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Wir erreichen einen normalen
Tag/Nacht-Rhythmus.
Sich beschäftigen
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Der Bewohner zeigt durch
nonverbale Kommunikation seine Langeweile, etwa
indem er den Kopf ständig von einer Seite auf die
andere wendet.
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Wir drehen das Bett so, dass
er aus dem Fenster sehen kann. Er sollte nicht auf
eine weiße Wand blicken müssen.
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Wir geben dem Bewohner
vertraute Gegenstände zum Ertasten in die Hand, mit
denen er positive Erinnerungen verbindet.
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Sofern der Bewohner "in
gesunden Tagen" gerne Fernsehsendungen verfolgte,
führen wir diese Gewohnheit fort. Wir erfragen bei
Angehörigen, welche Genre ihn interessieren
(Nachrichten, Daily-Soaps, Volksmusiksendungen usw.)
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Wir bitten die Angehörigen
und Freunde, mit dem Bewohner vertraute
Freizeitaktivitäten wieder aufzunehmen. Wenn der
Bewohner z.B. ein Skatfreund ist, könnte diese in
der Einrichtung "mit ihm" spielen.
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Der Bewohner wird
entsprechend seinen Fähigkeiten angeregt und
beschäftigt.
Für eine sichere Umgebung sorgen
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Der Bewohner fühlt sich in
seinem räumlichen Umfeld nicht wohl.
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Wir stellen eine Magnet- oder
Pinwand im Sichtbereich des Bewohners auf. Hier
können Fotos, Bilder usw. aufgehängt werden.
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Der Nachttisch des Bewohners
wird mit vertrauten Gegenständen dekoriert, etwa mit
einer eigenen Tasse oder mit einer vertrauten
Nachttischlampe.
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Ggf. können auch religiöse
Symbole im Sichtbereich des Bewohners angebracht
werden.
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Wir prüfen, ob es für den
Bewohner angenehm ist, sich selbst zu betrachten. In
diesem Fall wird ein großer Spiegel im Sichtbereich
des Bewohners angebracht.
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Der Bewohner akzeptiert die
neue Umgebung als sein Zuhause. Er fühlt sich wohl.
Soziale Bereiche des Lebens sichern
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Die Fähigkeit zur sozialen
Interaktion ist nur noch rudimentär vorhanden.
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Wir nutzen das Konzept der
Initialberührung. Jede Pflegekraft, die an das Bett
des Bewohners herantritt, macht sich durch eine
Berührung an einem festen Punkt in Körperstammnähe
bemerkbar. Auf die gleiche Weise teilt die
Pflegekraft mit, dass sie den Bereich des Bewohners
wieder verlassen wird.
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Wir setzen konsequent auf das
System der Bezugspflege.
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Wir fordern Angehörige
auf, Körperkontakt zum Bewohner zu suchen, diesen
also insbesondere auch zu umarmen oder die Hand zu
halten.
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Der Bewohner spürt die
Gegenwart anderer Menschen und weiß, dass er nicht
allein ist.
Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen
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Der Bewohner war in "gesunden
Tagen" religiös.
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Wir ermöglichen dem Bewohner
die Teilnahme am sonntäglichen Gottesdienst.
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Wir suchen den Kontakt zur
Kirchengemeinde und bitten einen Geistlichen um
einen Besuch.
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Der Bewohner bleibt im
religiösen Leben eingebunden.
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