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Standard "atemstimulierende
Einreibung (ASE)"
Ursprünglich ist die atemstimulierende
Einreibung eine Maßnahme zur Pneumonieprophylaxe. Im Kielwasser
der basalen Stimulation jedoch erweiterte sich Stück für Stück
das Einsatzspektrum. Mittlerweile wird "ASE" zur Schlafförderung
und zur Schmerztherapie angewandt.
Standard "atemstimulierende
Einreibung (ASE)"
Definition:
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Die atemstimulierende Einreibung (kurz "ASE")
ist eine rhythmische Einreibung am Rücken oder im Brustbereich mit
dem Ziel, dass der Bewohner ruhiger und tiefer atmet. Studien lassen
darauf schließen, dass ASE das Ein- und Durchschlafverhalten
fördert.
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Die Maßnahme kann alternativ zum Rücken auch
im Brustbereich durchgeführt werden, hier insbesondere bei beatmeten
Bewohnern. Da der Brustbereich für die meisten Menschen ein
vergleichsweise intimer Bereich ist, sollte der Rücken bevorzugt
werden.
Grundsätze:
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Die atemstimulierende Einreibung kann nur
gelingen, wenn die Pflegekraft und der Bewohner einen gemeinsamen
Rhythmus finden. Die Einreibebewegungen sowie das Ein- und Ausatmen
müssen harmonieren.
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Die atemstimulierende Einreibung ist Teil der
Pneumonieprophylaxe.
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Die atemstimulierende Einreibung ist
eingebettet in unser Konzept zur basalen Stimulation.
Ziele:
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Die Atmung des Bewohners wird vertieft.
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Der Bewohner wird beruhigt und entspannt.
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Der Bewohner ist in der Lage ein- und
durchzuschlafen.
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Die Körperwahrnehmung wird verbessert.
-
Die Orientierung des Bewohners wird
verbessert.
Vorbereitung:
Indikation
Wir führen die atemstimulierende
Einreibung bei folgenden Indikationen durch:
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Schonatmung bei Schmerzen
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bei oberflächlicher, beschleunigter oder
ungenügender Atmung
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Unruhe
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Einschlafstörungen
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Depressionen oder andere emotionale
Belastungen
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mangelnde Körperwahrnehmung (etwa in Folge
einer dementiellen Erkrankung)
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im Vorfeld von schweren Operationen oder
diagnostischen Eingriffen
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zur Unterstützung bei der Beatmungsentwöhnung
Kontraindikationen:
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Da bei der atemstimulierenden Einreibung
keine Handschuhe getragen werden sollten, ist diese Maßnahme bei
Bewohnern mit ansteckenden Hauterkrankungen
nicht möglich.
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Bei Bewohnern mit Herz- oder
Lungenerkrankungen muss der Hausarzt vor der Maßnahme um Zustimmung
gebeten werden.
Achtung:
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Bei einigen Bewohnern kann eine Allergie
bestehen gegen die Massagelotion oder gegen das Massageöl.
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Die atemstimulierende Einreibung wirkt in der
Regel beruhigend. Bei einigen Bewohnern kann aber auch der
gegenteilige Effekt (also eine anregende Wirkung) eintreten.
Planung
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Es ist viel Erfahrung notwendig, insbesondere
um den richtigen Rhythmus zu finden. Daher sollten Pflegekräfte die
Maßnahme im Kollegenkreis ggf. trainieren.
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Für die atemstimulierende Einreibung wird
ausreichend viel Zeit eingeplant, also mindestens zehn Minuten.
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Die Pflegekraft sollte selbst vor der
Maßnahme etwas zur Ruhe gekommen sein, damit sich ihre Unruhe nicht
auf den Bewohner überträgt.
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Die Maßnahme wird einmal pro Tag
durchgeführt, soweit keine andere Verordnung vorliegt.
notwendiges Material
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unparfümierte Wasser-in-Öl-Lotion (Allergien beachten!)
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alternativ Massageöl
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keine ätherischen Öle (!)
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ggf. Aromalampe mit ätherischen Ölen
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ggf. Nierenschale oder Sputumbecher
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Zellstoff
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Abwurfbeutel
Organisation
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Falls notwendig, wärmt sich die Pflegekraft
die Hände an.
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Die Pflegekraft führt eine hygienische
Händedesinfektion durch.
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Der Bewohner wird über die anstehende
Maßnahme informiert und um Zustimmung gebeten.
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Dem Bewohner wird ein Toilettengang
angeboten.
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Das Bett wird auf eine angenehme Arbeitshöhe
gestellt.
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Die Fenster werden geschlossen und die
Raumluft ggf. auf eine angenehme Temperatur geheizt.
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In einem Doppelzimmer wird entweder ein
Sichtschutz aufgebaut oder der Mitbewohner für die Zeit nach draußen
gebeten.
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Das Betreten des Bewohnerzimmers durch
Angehörige oder Mitbewohner wird unterbunden.
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Kleidungsstücke, die die Einreibung behindern
würden, werden ausgezogen. Der gesamte Rücken muss frei sein. Ein
ggf. vorhandener BH wird geöffnet.
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Unnötige Lagerungshilfsmittel werden
entfernt.
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Mobile Bewohner werden gebeten, sich
hinzusetzen, etwa an einen Tisch oder "verkehrt herum" auf einen Stuhl. Die Arme müssen
bequem abgestützt werden.
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Immobile Bewohner werden in eine
135°-Lagerung gebracht und bis zur Hüfte zugedeckt. (Einige Bewohner bevorzugen auch die flache Rückenlage.)
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Die Pflegekraft trägt keine Ringe, da diese die
Haut verletzen könnten. (Fingerschmuck jeder Art sollte allein schon
aus hygienischen Gründen grundsätzlich in der Pflege tabu sein.)
urchführung:
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Die Pflegekraft wärmt eine angemessene Menge
der Lotion zwischen den Händen an.
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Der Bewohner wird gebeten, während der
Maßnahme nicht unnötig zu sprechen. Auch die Pflegekraft redet
möglichst wenig.
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Der Bewohner wird aufgefordert, sich auf die
Bewegungen zu konzentrieren.
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Die Pflegekraft verteilt von oben nach unten
in langen und gleichmäßigen Bewegungen die Lotion auf dem Rücken.
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Die Pflegekraft legt die Hände auf den
Schultern des Bewohners ab. Die Daumen werden nicht abgespreizt.
Alle Finger liegen geschlossen aneinander.
(Grafik: rot = ausatmen mit Auflagedruck; blau = einatmen ohne Auflagedruck; schwarzer Kreis = Ende der Ausatmungsphase)
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Nun gleiten die Hände in Kreisbewegungen nach
unten. Während der Ausatmung fokussiert sich der Druck auf die
Bereiche nahe der Wirbelsäule. Die Hände beginnen mit der Bewegung
nach außen.
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Die Fingerspitzen weisen während des gesamten
Ablaufs zum Nacken.
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Der Druck wird gleichmäßig über die gesamte
Handoberfläche verteilt. (Alternative Methode: Der Druck wird primär
über den Daumen und den Zeigefinger ausgeübt.)
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Während der Einatmung befinden sich die Hände
an den Randbereichen des Rückens und üben dort deutlich weniger
Druck aus. Sie bewegen sich dann wieder in Richtung Wirbelsäule.
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Sobald die kreisenden Bewegungen den unteren
Rand des Brustkorbes erreichen, werden die Hände nacheinander gelöst
und wieder auf den Schultern abgelegt. Zumindest eine Hand sollte
stets den Hautkontakt bewahren.
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Die Pflegekraft überprüft die Atmung des
Bewohners. Das Ausatmen sollte doppelt so lange dauern wie das
Einatmen. Ggf. atmet die Pflegekraft mit dem Bewohner. Sie gibt also den Takt vor, um einen gemeinsamen Rhythmus zu finden.
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Der komplette Bewegungsablauf wird sechs- bis
achtmal wiederholt.
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Zum Schluss wird der komplette Rücken vom
Nacken bis zum Steißbein sanft ausgestrichen (also in geraden und
direkten Bewegungen von oben nach unten). Auch hier werden die Hände
versetzt vom Körper gelöst, um den Körperkontakt zu bewahren.
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Danach wird der Rücken des Bewohners warm
zugedeckt. Dem Bewohner wird die Möglichkeit gegeben, sich zu
erholen.
Nachbereitung:
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Wenn der Bewohner während der Maßnahme
einschläft, kann vermerkt werden, dass die atemstimulierende
Einreibung insbesondere für die Schlafförderung genutzt werden kann.
Der Bewohner wird in diesem Fall vorsichtig wieder bekleidet und
zugedeckt.
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Die gesamte Bekleidung des Bewohners wird
gerichtet und der Bewohner bequem gelagert.
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Die Pflegekraft fragt nach dem Befinden des
Bewohners.
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Das Bettlaken wird von Falten befreit.
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Die Klingel wird in Reichweite gelegt.
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Der Bewohner wird befragt, ob er weitere
Wünsche habe. Insbesondere wird ihm ein Getränk angeboten.
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Das Zimmer wird gelüftet.
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Das verbrauchte Material wird entsorgt.
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Die Pflegekraft führt eine hygienische
Händedesinfektion durch.
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Die Pflegekraft räumt das Zimmer auf.
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Die Maßnahme wird dokumentiert. Die Lagerung
wird im Lagerungs- und Mobilitätsplan verzeichnet.
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Beobachtungen, etwa Hautveränderungen oder
Schmerzäußerungen, werden dokumentiert und ggf. dem Hausarzt
mitgeteilt.
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Ggf. wird die Pflegeplanung angepasst.
Dokumente:
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Leistungsnachweis
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Berichtsblatt
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Dokumentenblatt "Meldungen an den Arzt"
Verantwortlichkeit /
Qualifikation:
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