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Standard
"Atemerleichternde Sitz- und Stehpositionen"
Bei Atemnot ist das Gefühl der
Machtlosigkeit fast noch schlimmer als die körperlichen
Auswirkungen des Sauerstoffmangels. Rechtzeitiges Training der
wichtigsten atemerleichternden Körperhaltungen kann helfen, im
Fall der Fälle Panik zu vermeiden.
Standard
"Atemerleichternde Sitz- und Stehpositionen"
Definition:
-
Wir nutzen die atemerleichternden Sitz- und
Stehpositionen, um Senioren bei Asthmaanfällen oder bei akuter
Atemnot Erleichterung zu bringen. Diese Haltungen entspannen und
dehnen verkrampfte Muskelgruppen. Einige Positionen entlasten den
Thorax zusätzlich vom Gewicht der Schultern und der Arme. Insgesamt
wird auf diese Weise die Atemarbeit erleichtert.
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Die meisten Menschen nehmen nach einer
starken körperlichen oder psychischen Belastung automatisch eine
Körperhaltung ein, die die Atmung unterstützt. Auf diesen tief
verankerten Schutzmechanismen bauen wir auf.
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Die hier beschriebenen Körperpositionen
werden bei Senioren genutzt, die bereits aus dem Bett mobilisiert
wurden. Für immobile Senioren sollten alternativ die
Halbmondlagerung, Drehdehnlagerung oder die V-A-T-I-Lagerungen
genutzt werden.
(Hinweis: Das allgemeine Vorgehen bei Atemnot ist
im Standard "Pflege von Senioren mit chronischer und akuter Atemnot"
definiert. Es gelten auch die Vorgaben des Notfallstandards
"Asthmaanfall".)
Grundsätze:
Bei Atemnot ist die
richtige Körperhaltung nur eine Komponente der notwendigen Maßnahmen.
Ebenso wichtig ist die psychologische Betreuung des zumeist
verängstigten Bewohners.
Ziele:
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Die Atemnot wird überwunden.
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Der Bewohner ist entspannt und angstfrei.
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Der Bewohner weiß, dass ihm bei Atemnot
schnell und professionell geholfen wird.
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Der Bewohner kennt atemunterstützende
Körperhaltungen und Techniken. Er wendet diese bei einer Attacke an.
Vorbereitung:
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Wir prüfen bei jedem Bewohner regelmäßig, ob
dieser unter Atemnot leidet. Betroffen sind häufig starke Raucher
sowie Senioren mit Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen.
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Wir befragen den Bewohner, ob er eigene
Körperhaltungen nutzt, um die Atemnot zu überwinden. Sofern diese
Position wirksam ist, sollte der Bewohner diese weiterhin nutzen.
Ansonsten machen wir ihn mit den in diesem Standard beschriebenen
Haltungen vertraut.
Durchführung:
allgemeine Maßnahmen
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Der Bewohner soll tief und gleichmäßig ein-
und ausatmen. Er soll sich auf den Atemvorgang konzentrieren. Das
Ausatmen sollte doppelt so lange dauern wie das Einatmen.
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Der Bewohner soll den Atemrhythmus nicht
beschleunigen. Es könnte sonst zu einer Hyperventilation kommen, die
mit Kribbeln, Schwindel oder Übelkeit verbunden ist.
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Die Positionen werden so lange beibehalten,
bis die Atemnot vorbei ist.
Kutschersitz
-
Der Bewohner soll sich auf die vordere Hälfte
der Sitzfläche des Stuhles setzen.
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Die Füße werden mit der ganzen Fußsohle auf
dem Boden aufgesetzt. Die Knie sollten eine Schulterbreite
voneinander entfernt sein.
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Der Bewohner soll den Rücken gerade halten,
sofern er dazu in der Lage ist. Bei einem durchgestreckten Rücken
ist der Brustkorb gut gedehnt. Die Atemfläche ist vergrößert. Die
Atemhilfsmuskulatur kann besser eingesetzt werden. Dieses ermöglicht
dem Bewohner ein besonders tiefes Einatmen, etwa wenn er Sekret
abhusten will. (Mitunter wird in der Fachliteratur eine abweichende
Durchführung empfohlen: Der Rücken bildet einen Katzenbuckel. Der
Bewohner soll den Kopf locker nach vorne hängen lassen.)
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Der Bewohner soll die Unterarme oder die
Ellenbogen auf dem Oberschenkel abstützen. Bei stark
untergewichtigen Menschen kann man mit einem dazwischen gelegten
Kissen verhindern, dass sich an den Kontaktpunkten Druckstellen
bilden. Die aufgestützten Arme übernehmen dann das Gewicht des
Schultergürtels.
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Bei einigen Betroffenen verbessert sich die
Atmung, wenn sie die Hände hinter dem Hinterkopf verschränken.
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Wenn der Bewohner die eigene Atmung besser
spüren soll, kann die Pflegekraft ihre Hände in dessen Flanken
legen.
Reitsitz
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Der Bewohner setzt sich umgekehrt auf einen
Stuhl mit Rückenlehne. Das Gesicht zeigt also in Richtung der
Stuhllehne.
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Die Füße werden fest auf dem Boden
aufgesetzt.
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Rücken, Hals und Kopf sollen eine gerade
Linie bilden.
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Der Bewohner soll die Unterarme auf der
Rückenlehne abstützen. Er kann diese ggf. verschränken.
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Ggf. kann die Kontaktstelle mit der
Rückenlehne mit einem Kissen oder Schaumstoff gepolstert werden, um
Schmerzen und Druckstellen zu vermeiden.
im Stehen
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Der Bewohner geht in die sog.
"Torwartstellung". Er stützt die gestreckten Arme auf dem
Unterschenkel ab.
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Alternativ kann der Bewohner eine Hand an der
Hüfte abstützen. Mit der anderen Hand stützt er sich an der Hand ab.
Nachbereitung:
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Die Maßnahme wird im Lagerungs- und
Bewegungsplan dokumentiert.
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Alle relevanten Veränderungen der Gesundheit
oder des Verhaltens des Bewohners werden dokumentiert.
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Ggf. wird die Pflegeplanung angepasst.
Dokumente:
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Berichtsblatt
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ärztliches Verordnungsblatt
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Lagerungs- und Bewegungsplan
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Kommunikationsblatt mit dem Arzt
-
Pflegeplanung
Verantwortlichkeit /
Qualifikation:
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