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Standard "Biografiearbeit"

Warum will Herr Maier nicht baden? Warum hat Frau Schulze panische Angst vor männlichem Pflegepersonal? Viele Gewohnheiten, Vorlieben und Empfindlichkeiten basieren auf einschneidenden Lebenserfahrungen. Ein Effekt, der durch eine einsetzende Demenz noch verstärkt wird. Unser erweiterter Standard beschreibt, wie biografische Informationen sinnvoll in die tägliche Pflege einfließen.


Standard "Biografiearbeit"


Definition:

  • Jeder Bewohner hat eine einmalige und einzigartige Lebensgeschichte. Er durchlebt Höhen und Tiefen, Erfolge und Niederlagen. Die Biografie hat Einfluss auf das Verhalten, Gewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen.
  • Im Rahmen der Biografiearbeit werden wesentliche Daten und Fakten aus dem Leben eines Bewohners zusammengetragen. Die Pflegekraft sammelt Informationen zur Lebensgeschichte, Interessen und Neigungen. Es geht dabei aber um mehr als einen bloßen Lebenslauf. Viel wichtiger ist, welche emotionalen Verbindungen zu derartigen Lebensphasen noch bestehen.
  • Es gilt eine auf die individuellen Bedürfnisse eines Menschen zugeschnittene Pflege zu planen und durchzuführen. Die Biografiearbeit fördert das Verständnis für den Bewohner.
  • Ein sorgfältig erstellter Biografiebogen ist unverzichtbarer Bestandteil der Pflegedokumentation. Er ist insbesondere bei dementiell erkrankten Bewohnern hilfreich.
  • Die Biografiearbeit wird bei allen Bewohnern durchgeführt. Wir nutzen dafür verschiedene Hilfsmittel, wie etwa Fotos, Lieder, Tagebücher, Filme usw.

Grundsätze:

  • Nur eine Biografiearbeit, die auf echtem Interesse und menschlicher Anteilnahme basiert, ist letztlich erfolgreich.
  • Die individuelle Biografie eines Bewohners ist ein intimes und wertvolles Gut. Das Bedürfnis, sein Innerstes bedeckt zu halten, ist im Zweifel wichtiger als das Informationsbedürfnis der Pflegekräfte. Der Bewohner entscheidet daher selbst, welche Informationen er preisgeben möchte. Er darf nicht bedrängt werden.
  • Alle Informationen werden ausschließlich für pflegerische Zwecke genutzt und ansonsten vertraulich behandelt.
  • Informationen aus zweiter Hand, also etwa von Angehörigen, sind mit Vorsicht zu nutzen. Sie können subjektiv gefärbt, unvollständig oder fehlerhaft sein.
  • Der Bewohner wird mit seinem Gefühlsleben angenommen. Angaben des Bewohners werden stets als "wahr" akzeptiert, auch wenn ihre Korrektheit zweifelhaft erscheint.
  • Es kann Zeit brauchen, bis ein Bewohner Vertrauen zu seiner Bezugspflegekraft aufgebaut hat. Eine gute Biografiearbeit beschränkt sich folglich nicht auf ein einmaliges Gespräch, sondern wird kontinuierlich fortgeführt.
  • Biografiearbeit trägt immer auch die Gefahr einer Stigmatisierung in sich. Es werden daher keine diskriminierenden Informationen über den Bewohner in der Pflegedokumentation vermerkt (etwa eine Straftat in der Jugend).

Ziele:

  • Die gewonnenen Informationen helfen den Pflegekräften, den Bewohner besser zu verstehen. Insbesondere die Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten werden bestimmt und in Zukunft vermieden. Das Handeln und Auftreten des Bewohners normalisieren sich.
  • Die Identität des Bewohners wird auch im Verlauf einer dementiellen Erkrankung möglichst lange bewahrt.
  • Wir mobilisieren die Kräfte im Bewohner, die ihm helfen, an die Vergangenheit anzuknüpfen und Kraft für die Zukunft zu gewinnen.
  • Wir kennen die Gewohnheiten des Bewohners. Wir ermöglichen ihm in unserer Einrichtung ein Leben, dessen Tagesabläufe sich an seiner Vergangenheit orientieren.
  • Der Bewohner spürt, dass er von uns als Persönlichkeit ernst genommen wird. Er merkt, dass seine Wünsche bei der täglichen Pflege und Betreuung berücksichtigt werden.
  • Das Langzeitgedächtnis wird aktiviert. Das Konzentrationsvermögen wird gefördert.
  • Die zeitliche und örtliche Orientierung des Bewohners wird gestärkt. Er wird im "hier und jetzt" verankert.
  • Wir ermöglichen es dem Bewohner durch eine rückschauende Betrachtung und Reflexion, sein Leben zu ordnen und jeder Lebensstation einen Sinn beizumessen. Wir erleichtern es damit dem Bewohner insbesondere, belastende Erinnerungen zu verarbeiten. Dem Bewohner soll eine versöhnliche Lebensbilanz möglich werden.
  • Die Kommunikation und die soziale Integration des Bewohners werden gefördert.

Vorbereitung:

  • Die intensive Informationssammlung zur Bewohnerbiografie beginnt erst, wenn sich ein neuer Bewohner nach dem Heimeinzug an die neue Umgebung gewöhnt hat. Die Basisdaten zum Lebenslauf wurden bereits im Vorgespräch erhoben.
  • Die Biografiearbeit ist immer Aufgabe der Bezugspflegekraft. Die Zeit, die für die Biografiearbeit benötigt wird, sollte im Dienstplan vermerkt werden. Es ist sinnvoll, die Biografiearbeit auf solche Tage zu verschieben, an denen die Arbeitsbelastung geringer ist.
  • Wir befragen auch Angehörige und enge Bezugspersonen zur Biografie des Bewohners. Relevant sind insbesondere schwierige Lebensphasen, über die der Bewohner selbst nicht gerne spricht. Wenn die Angehörigen in einer anderen Stadt wohnen, kann die Pflegekraft sie telefonisch oder per eMail um die notwendigen Informationen bitten. Den Angehörigen wird ein sorgsamer und vertraulicher Umgang mit den Daten zugesagt.
  • Wir fragen Angehörige, ob diese über Fotoalben o.Ä. verfügen. Diese leihen wir ggf. frühzeitig aus. Alternativ bitten wir die Angehörigen, uns wichtige Fotos für die Biografiearbeit zu kopieren. Farbfotos sollten (falls möglich) am Computer gescannt und dann ausgedruckt werden. Sehr hilfreich ist es, wenn die Angehörigen die Fotos rückseitig beschriften und den Aufnahmeort, das Aufnahmedatum und den Kontext vermerken.
  • Wir sammeln wichtige historische Informationen, etwa über die Vertreibung aus Ostpreußen oder Schlesien, wenn der Bewohner dort lebte.
  • Soweit möglich suchen wir nach historischen Fotos aus der Stadt, in der der Bewohner lebte. Wir nutzen dafür die Google-Bildersuche. Ideal sind die typischen Postkartenmotive mit vertrauten Gebäuden.
  • Wir stellen sicher, dass unser Pflegedokumentationssystem über einen separaten Biografiebogen verfügt.
  • Der Bewohner wird rechtzeitig über das Gespräch informiert. Ggf. wird auch die engste Bezugsperson eingeladen.
  • Wir stellen einen geeigneten Raum bereit, der ein vertrauliches Gespräch erlaubt (etwa wenn der Bewohner in einem Zweibettzimmer lebt).
  • Wir stellen Getränke und Knabbereien bereit.
  • Das Mobiltelefon und der Pieper werden ausgeschaltet.
  • Der Bewohner wird in eine Position gebracht, die es ihm ermöglicht, ein Fotoalbum anzusehen. Dazu wird etwa das Rückteil des Bettes hochgefahren. Alternativ kann der Bewohner in eine A-Lagerung mobilisiert werden.
  • Der Bewohner soll seine Brille aufsetzen und das Hörgerät nutzen.
  • Hinweis: In der ambulanten Pflege gelingt die Biografiearbeit einfacher. Zumeist sind in der Wohnung des Patienten zahlreiche Einrichtungsgegenstände, Bilder, Fotos, Urkunden usw. zu finden. Zudem führen ambulant versorgte Senioren ihre vertrauten Lebensweisen zumeist weitgehend fort. Auch sind Angehörige, Freunde und Nachbarn besser als Gesprächspartner erreichbar.

Durchführung:

Gesprächsführung

  • Sofern der Bewohner eigene Fotoalben hat, sehen wir diese gemeinsam mit dem Bewohner durch. Oftmals ergibt sich anhand der Bilder ein ergiebiger Informationsfluss. Die Biografiearbeit sollte ruhig erfolgen. Beim Durchblättern erhält der Bewohner ausreichend Zeit, um sich auf das Bild zu konzentrieren und seine Erinnerungen zu sammeln. Dem Bewohner wird stets genug Zeit für Antworten gelassen.
  • Der Bewohner wird nicht oder nur sehr umsichtig korrigiert, wenn seine Erinnerungen offenbar falsch sind oder er historische Fakten verwechselt.
  • Zeitliche Sprünge in den Schilderungen des Bewohners können auf einen größeren Zeitraum hinweisen, an den er sich ungern erinnert. Die Biografiearbeit bleibt immer auf solche Bereiche beschränkt, die der Bewohner von sich aus schildert. Wir fragen („bohren“) nicht weiter nach, wenn dieses den Bewohner offensichtlich belastet.
  • Die Biografiearbeit sollte tendenziell die positiven Aspekte betonen. Die Pflegekraft und der Bewohner dürfen und sollen also „in Erinnerungen schwelgen“. Die selbstkritische Auseinandersetzung mit Fehlern und Versäumnissen sollte in einem erträglichen Rahmen bleiben.
  • Die Pflegekraft sollte sachlich und stets etwas distanziert zuhören; dieses insbesondere bei Themen, die den Bewohner belasten. Wenn die Pflegekraft ein zu großes Maß an Mitgefühl zeigt, kann dieses die emotionalen Barrieren des Bewohners destabilisieren.
  • Moralische Wertungen von geschilderten Handlungen des Bewohners sollten unterbleiben (Kriegserlebnisse, Eheprobleme, Erziehungsprobleme usw.)
  • Nicht alle Informationen sind so wichtig, dass sie dokumentiert werden müssen. Ggf. kann sich die Biografiearbeit auf prägende Lebensabschnitte konzentrieren. Relevant sind oftmals vor allem die letzten 20 bis 30 Jahre vor dem Heimeinzug.
  • Der Bewohner sollte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl haben, nach einem festen Schema aus- und abgefragt zu werden.
  • Viele Informationen werden Pflegekräften nur unter dem "Siegel der Verschwiegenheit" mitgeteilt. Diese Biografiedaten werden nicht in der Dokumentation vermerkt.
  • Bei Bewohnern mit eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten achtet die Pflegekraft verstärkt auf nonverbale Signale, also insbesondere Gestik und Mimik.

Themenschwerpunkte  

Um den Bewohner ganzheitlich wahrzunehmen, ist eine Vielzahl an Informationen erforderlich. Relevant sind folgende Themenbereiche:

  • soziales Umfeld (Eltern, Geschwister, Familienstand, Kinder, Enkel usw.)
  • Kindheit
  • Schulzeit / Jugend
  • Krieg, Verfolgung und andere einschneidende Erlebnisse
  • Berufsleben (Tätigkeit, Arbeitsort, Arbeitslosigkeit)
  • Ehe / Partnerschaft
  • religiöses Leben und kulturelle Prägung
  • Gewohnheiten zur Tagesstrukturierung
  • Essgewohnheiten
  • Schlafgewohnheiten
  • Konfliktlösungsstrategien

Fehlerquellen und Gefahren

  • Die Biografiearbeit kann für den Bewohner belastend sein. Zudem bleibt Raum für Fehlinterpretationen.
  • Lebensgeschichtliche Ereignisse werden von der Pflegekraft überbewertet. Beispiel: Nicht für jeden Senioren war der Krieg automatisch traumatisierend.
  • Der Bewohner verdrängt, vergisst oder verleugnet traumatisierende Ereignisse. Dieses ist eine lebenswichtige Schutzfunktion für die Psyche, die durch bohrende Nachfragen schnell ausgehebelt wird. Insbesondere, wenn der Bewohner mit Erinnerungsmaterial wie etwa Fotos konfrontiert wird, kann es zu einer Retraumatisierung kommen.
  • Der Bewohner erinnert sich an bestimmte Ereignisse nicht mehr. Häufiges Nachfragen kann dazu führen, dass der Bewohner konfabuliert. Er füllt also Gedächtnislücken durch frei erfundene Phantasieerinnerungen. Mitunter nutzt der Bewohner auch Informationen aus zweiter Hand und gibt sie als eigene Erinnerungen aus.
  • Der Bewohner sieht sich in seiner Intimsphäre beeinträchtigt, will die fragende Pflegekraft aber nicht vor den Kopf stoßen. Er erfindet bewusst Fakten, um den Wissensdurst des Mitarbeiters zu stillen und seine Ruhe zu haben.

Weiteres

  • Wir nutzen eine „Zeitschiene“ im Rahmen der Gruppenarbeit. Auf einer Papierbahn wird ein langer Balken in unterschiedliche Lebensabschnitte eingeteilt. Die Teilnehmer tragen einschneidende Erlebnisse oder markante Daten ihres Lebens ein. In der Gruppe kann es nun zu einem Dialog über wichtige Ereignisse kommen, etwa die Hochzeit oder die Geburt des ersten Kindes.
  • Wir besuchen mit unseren Bewohnern Ausstellungen oder lokale Museen.

Nachbereitung:

Abschluss des Gesprächs  

  • Der Besprechungsraum wird aufgeräumt.
  • Der Biografiebogen wird ausgefüllt.
  • Sollte ein Erinnerungsbuch o.Ä. erstellt worden sein, so verbleibt dieses beim Bewohner.
  • Die Pflegeplanung wird dahingehend überprüft, ob diese aufgrund der gesammelten Daten überarbeitet werden muss.
  • Ggf. wird ein Folgetermin für das nächste Gespräch festgelegt.
  • Die Bewohnerbiografie wird in den kommenden Monaten und Jahren kontinuierlich erweitert. Auch beiläufige Äußerungen des Bewohners zur eigenen Biografie werden festgehalten. Wir befragen ggf. auch Freunde und Angehörige, die den Bewohner besuchen.

Anwendung der gewonnenen Informationen  

Die im Rahmen der Biografiearbeit ermittelten biografischen Daten können auf vielerlei Weise im Pflegealltag genutzt werden.

  • Eine Vertrauensbeziehung zum Bewohner bildet sich schneller, wenn die Pflegekraft die zentralen biografischen Fakten kennt und sie in ein Gespräch einfließen lässt. Der Bewohner fühlt sich wertgeschätzt und wird in seiner Identität gefestigt. Oftmals kann eine passend eingestreute Bemerkung der Anfang eines längeren Dialoges sein.
    • Beispiel: Eine Pflegekraft erwähnt, dass sie in einer Zeitschrift einen Bericht über Hufschmiede gelesen hat. Dieses sei doch auch der Beruf des Bewohners gewesen. Sie fragt den Bewohner, ob es tatsächlich damals in jedem Dorf einen Hufschmied gab.
  • Die Kenntnis biografischer Daten erleichtert es, den Bewohner in das soziale Gefüge der Pflegeeinrichtung zu integrieren. Oftmals ziehen sich Senioren nach dem Heimeinzug zurück und zeigen keine Initiative, neue Kontakte zu knüpfen. Es liegt dann ggf. an den Pflegekräften, die Kommunikation mit den Mitbewohnern zu fördern. Dieses gelingt leichter, wenn die Pflegekräfte mögliche Anknüpfungspunkte bestimmen können.
    • Beispiel: Eine neue Bewohnerin hat sich in ihr Zimmer zurückgezogen. Aus der Biografiearbeit ist bekannt, dass sie ihre Jugend im ostpreußischen Gumbinnen verbracht hat. Die Pflegekraft stellt nun den Kontakt zu einer anderen Bewohnerin her, die in Königsberg aufwuchs.
  • Biografisch verankerte Rituale werden (soweit möglich) fortgeführt. Dieses ist insbesondere im Rahmen der Tagesstrukturierung wichtig.
    • Beispiel: Ein Bewohner ist es gewohnt, vor dem Zubettgehen etwas fernzusehen und dabei ein Glas Bier zu trinken. Unter dem Eindruck des Heimeinzuges hat er dieses nicht fortgeführt, klagt nun aber über Einschlafstörungen. Diese bessern sich, als die Pflegekraft den Bewohner animiert, sein Ritual wieder aufzunehmen.
  • Das Wissen um das berufliche und private Umfeld erleichtert es, eine gemeinsame Kommunikation zu finden.
    • Beispiel 1: Ein Bewohner betrieb jahrelang eine Eckkneipe in einem Arbeiterviertel. Sein rauer Umgangston auch mit Pflegekräften ist also kein Zeichen mangelnden Respekts, sondern die biografisch verwurzelte Kommunikation.
    • Beispiel 2: Der inzwischen demente Bewohner war zeitlebens Berufssoldat. Durch freundliche Bitten ist er nur eingeschränkt zur Beteiligung etwa bei der Körperpflege zu motivieren. Kurzen und klaren Aufforderungen insbesondere durch männliches Pflegepersonal hingegen kommt er sofort nach.
  • Bewohner können leichter für Freizeitbeschäftigungen motiviert werden, wenn diese einen biografischen Bezug zum Lebenslauf des Bewohners haben.
    • Beispiel: Eine demente Bewohnerin ist nicht für Haushaltstätigkeiten zu motivieren. Erst der Hinweis, dass die kinderlose Frau bis zur Pensionierung als technische Zeichnerin arbeitete, ermöglicht eine angemessene Beschäftigung.
  • Wenn Beruhigungs- und Angstbewältigungsstrategien bekannt sind, kann auch die Pflegekraft diese nutzen.
    • Beispiel: Eine Bewohnerin leidet unter nächtlichen Angststörungen. Die Tochter berichtet, dass die Bewohnerin schon in der Vergangenheit an diesen Panikschüben litt. Geholfen habe ihr damals aufzustehen und eine kurze Zeit fernzusehen. Diese Strategie erwies sich auch im Pflegeheim als wirksam.
  • Wenn ein dementiell veränderter Bewohner ein für uns unerklärliches Verhalten zeigt, prüfen wir, ob dieses biografisch begründet ist.
    • Beispiel 1: Ein Bewohner hortet Lebensmittel, die in seinem Schrank verderben. Dem Versuch der Pflegekräfte, diese zu entsorgen, widersetzt er sich. Der Bewohner war 10 Jahre in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und wurde erst 1954 entlassen.
    • Beispiel 2: Eine Bewohnerin reagiert auf die Anwesenheit eines bestimmten Pflegehelfers mit panischer Angst. Der Pflegehelfer stammt aus Zentralafrika. Die Bewohnerin war nach Kriegsende das Opfer sexueller Gewalt durch einen farbigen Besatzungssoldaten.

weitere Maßnahmen

  • Biografiearbeit kann auch für Pflegekräfte belastend sein. Wir setzen dann auf die Instrumente Supervision und Teamgespräche.

Dokumente:

  • Biografiebogen
  • Gesprächsleitfaden für die Biografiearbeit

Qualifikation / Verantwortlichkeit:

  • Bezugspflegekraft