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Standard "Bobath-Konzept: Transfer vom Sitzen in den Stand mit zwei Pflegekräften"
Der
Luxus von zwei erfahrenen Pflegekräften bei einem Einsatz ist in der
ambulanten Pflege nur selten zu finden. Zumeist stehen lediglich
Praktikanten oder Angehörige als Unterstützung zur Verfügung. Am
Beispiel einer Transferbewegung zeigen wir Ihnen, wie die Integration
von Laien dennoch gelingt.
Standard "Bobath-Konzept: Transfer vom Sitzen in den Stand
mit zwei Pflegekräften
"
Definition:
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Im
Rahmen der täglichen Versorgung ist es häufig erforderlich, einen
Senioren von einer Sitzgelegenheit auf eine andere zu transferieren.
Dieses etwa, wenn der Klient in den Rollstuhl mobilisiert werden soll.
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Wenn
zwei Pflegekräfte zur Verfügung stehen, erfolgt der Transfer, indem der
Klient von je einer Pflegekraft rechts und links getragen oder
zumindest unterstützt wird. Eine solche Mobilisierung setzt aber
voraus, dass beide Pflegekräfte körperlich soweit belastbar sind, dass
kein Sturz droht.
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In der ambulanten Versorgung stehen
Pflegekräfte vor dem Problem, dass sie als Unterstützung oft nur auf
Angehörige zurückgreifen können, bei denen weder die notwendige
praktische Erfahrung noch ausreichende körperliche Kräfte erwartet
werden können.
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Der hier beschriebene Transfer hat den Vorzug,
dass nur eine geübte Pflegekraft benötigt wird. Die Beteiligung der
Angehörigen beschränkt sich auf einfache Handgriffe.
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Diese
Mobilisierung basiert auf dem Bobath-Konzept, dient also primär dem
Umsetzen von Hemiplegie-Patienten. Sie kann aber auch bei vielen
anderen Krankheitsbildern eingesetzt werden.
Grundsätze:
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Der Klient erhält nur so viel Hilfe wie unbedingt notwendig.
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Wir arbeiten eng mit Therapeuten und Ärzten zusammen.
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Der Klient sollte am Tag immer wieder in den Stand mobilisiert werden.
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Wir
sind uns bewusst, dass jeder Transfer ein gewisses Sturz- und
Verletzungsrisiko mit sich bringt. Wir arbeiten daher mit besonderer
Umsicht.
Ziele:
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Der Klient wird sicher in den Stand mobilisiert.
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Der Klient hat keine übertriebene oder gar lähmende Angst vor einem Sturz.
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Das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen des Klienten werden gestärkt.
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Der Klient lernt, sich kontrolliert zu setzen. Er lässt sich nicht auf die Sitzfläche fallen.
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Die Beweglichkeit des Klienten wird gefördert.
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Wir schaffen die Voraussetzungen, um den Klienten später zum Gehen zu mobilisieren.
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Die
zahlreichen positiven Effekte des Stehens werden genutzt. Der Klient
wird wacher. Die Gefahr von Kontrakturen wird gemindert; insbesondere
die der Ausbildung eines Spitzfußes.
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Die Eigenwahrnehmung des Klienten wird verbessert.
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Die weniger betroffene Seite wird aktiviert. Die betroffene Seite bleibt eingebunden.
Vorbereitung:
Indikation
Wir nutzen diesen Bewegungsablauf, wenn verschiedene Bedingungen erfüllt sind:
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Die Rücken- und die Beinmuskulatur des Klienten sind kräftig genug, um diesen aufzurichten.
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Die
Pflegekraft sollte auch selbst ausreichend Kraft haben, um den Klienten
angemessen zu unterstützen. Adipöse Klienten sollten daher
ggf. von stärkeren (männlichen) Pflegekräften bewegt werden.
Initialisierung
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Der Klient sitzt auf dem Stuhl. Beide Füße sind auf dem Boden aufgestellt.
Er trägt stabiles Schuhwerk mit einer rutschfesten Sohle.
Durchführung:
Transfer
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Der Klient sitzt auf dem Stuhl. Vor ihm steht die Pflegekraft. Hinter der
Pflegekraft, direkt unter ihrem Gesäß, steht ein weiterer Stuhl.
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Mit ihren Knien nimmt die Pflegekraft ein Knie des Klienten in die Mitte und sichert es.
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Die
Pflegekraft beugt sich vor in Richtung Klient. Sie legt eine Hand auf
die weniger betroffene Seite des Rückens. Eine Hand fasst unter die
mehr betroffene Gesäßseite.
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Der Klient faltet die Hände und legt diese auf dem Rücken der Pflegekraft ab.
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Die Pflegekraft verlagert ihr Körpergewicht nach hinten. Sie setzt sich auf den hinter ihr stehenden Stuhl.
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Durch die Hebelwirkung wird der Klient in eine stehende Position gebracht.
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Die zweite Pflegeperson kann nun den Stuhl gegen einen Rollstuhl, einen Toilettenstuhl usw. austauschen.
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Die
Pflegekraft hebt sich nun wieder vom Stuhl ab und beugt sich nach vorne
vor. Gleichzeitig sinkt der Klient dadurch kontrolliert zurück in den
Stuhl, Rollstuhl oder Toilettenstuhl.
Weiteres
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Die
Maßnahme wird durch eine gute Kommunikation zwischen Pflegekraft und
Klienten erleichtert. Oftmals kann der Klient seine Muskulatur nur
wenige Sekunden voll anspannen. Daher ist es hilfreich, wenn die
Pflegekraft jede Bewegung vorher "ansagt".
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Die Pflegekraft
sollte darauf achten, dass das Becken ausreichend aufgerichtet wird.
Ansonsten erreicht der Klient nicht die notwendige Höhe. Gelingt der
Gewichtstransfer auf die Füße nicht vollständig, "hängt" sich der
Klient oftmals an die Pflegekraft. Diese muss nun gleichzeitig den
Körper des Klienten stabilisieren und z.T. dessen Gewicht tragen.
Nachbereitung:
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Alle relevanten Veränderungen der Gesundheit oder des Verhaltens des Klienten werden dokumentiert.
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Die Fortschritte des Klienten werden in der Pflegeplanung berücksichtigt.
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Der Klient wird für sein Engagement gelobt.
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Sobald möglich sollte der Klient mit Unterstützung einige Schritte gehen.
Dokumente:
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Berichtsblatt
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Leistungsnachweis
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Pflegeplanung
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
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