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Standard "Eindämmung einer Clostridium-difficile-Infektion / Pflege von erkrankten Bewohnern"

Ebenso wie der Noro-Virus hat auch Clostridium difficile alle "Qualitäten", um Pflegekräfte an den Rand der Belastungsgrenze zu bringen. Der Keim ist hochinfektiös, hat sich auf multimorbide Senioren spezialisiert und verträgt überdies erstaunliche Mengen Desinfektionsmittel und Antibiotika. Nur ein durchdachtes und gut umgesetztes Hygienekonzept kann den Erreger wirksam eindämmen.


Standard "Eindämmung einer Clostridium-difficile-Infektion / Pflege von erkrankten Bewohnern"


Definition:

  • Bei "Clostridium difficile" (auch "CD") handelt es sich um eine Clostridienart, die im Darm vieler Menschen zu finden ist. Da diese Bakterien zumeist nur in geringer Zahl vorhanden sind, treten zunächst keine Krankheitssymptome auf.
  • Dieses kann sich als Folge einer Antibiotikatherapie ändern. Während Antibiotika die sonstige Darmflora massiv reduzieren, wird Clostridium difficile durch solche Präparate oftmals kaum beeinträchtigt. Folglich kann sich der Keim nun ungehindert vermehren. Diese massive Ausbreitung schädigt die Wand des Dickdarms, und es kommt zu einer "Clostridium-difficile-assoziierten Diarrhö" (CDAD).
  • Die Krankheit wird fäkal-oral übertragen.
  • Die übliche Therapie besteht in der Verabreichung spezieller Antibiotika, die auch Clostridium difficile abtöten. Genutzt werden vor allem Metronidazol und Vancomycin.
  • CD zählt zu den typischen nosokomialen Infektionen. Bewohner erkranken also i.d.R. im Krankenhaus und schleppen den Keim in unsere Einrichtung. Zu einem besonderen Hygienerisiko wird dabei der Stamm "Ribotyp 027", eine ungewöhnlich virulente Variante des Erregers.
(Hinweis: Die in diesem Standard beschriebenen Maßnahmen entsprechen in weiten Zügen denen, die auch bei einer Noroviren-Welle notwendig sind. Es ist daher sinnvoll, beide Standards parallel zu implementieren.)

Grundsätze:

  • Das Interesse der Einrichtung und der darin lebenden und arbeitenden Menschen an einer Eindämmung der Infektion wiegt schwerer als das Interesse erkrankter Bewohner an der Teilnahme am sozialen Leben.
  • Vorsicht ist besser als Nachsicht. Daher werden wir stets beim geringsten Hinweis auf eine Clostridium-difficile-Infektion die gesamte Palette an Vorsichtsmaßnahmen in Kraft setzen. Dieses auch auf die Gefahr, dass es sich um einen unnötigen Alarm handelt.
  • Wir arbeiten eng mit dem behandelnden Hausarzt und dem Gesundheitsamt zusammen.

Ziele:

  • Der Clostridium-difficile-Ausbruch soll zu einem möglichst frühen Zeitpunkt eingedämmt werden. Übertragungen auf Mitbewohner, Pflegekräfte, Angehörige und externe Partner müssen vermieden werden.
(Hinweis: Erfahrungsgemäß bleiben Infektionswellen auf alte und abwehrgeschwächte Menschen beschränkt. Anders als bei Noro erkranken Pflegekräfte vergleichsweise selten.)
  • Infektionsquellen müssen möglichst schnell gefunden werden.
  • Bewohner sollen eine Infektion mit möglichst wenigen Komplikationen überstehen. Insbesondere muss eine Dehydratation vermieden werden.
  • Durch gute Pflege und Betreuung sollen Schmerzen gelindert werden.

Vorbereitung:

Risikoprüfung

Wir sind uns stets bewusst, dass das Erkrankungsrisiko maßgeblich von verschiedenen Faktoren abhängig ist:

  • lang anhaltende oder mehrfach wiederholte Antibiotika-Therapien
  • Strahlentherapie, etwa im Rahmen einer Krebsbehandlung
  • hohes Lebensalter (über 65 Jahre)
  • (längerer) Krankenhausaufenthalt
  • Unterbringung im gleichen Zimmer wie ein Patient mit manifester Clostridium-difficile-Infektion
  • Ernährung per Magensonde
  • schwere Grunderkrankungen

achten auf Symptome

Wir achten auf die typischen Symptome, die für eine sich entwickelnde CD-Infektion sprechen:

  • krampfartige Schmerzen im Unterbauch, insbesondere im linken Unterbauch
  • Übelkeit und Appetitlosigkeit
  • erhöhte Körpertemperatur
  • akute wässrige Diarrhö, oftmals auch mit Schleimbeimengungen, seltener mit Blut

Organisation

  • Wir halten Flächen- und Hautdesinfektionsmittel bereit, die eine bestätigte Wirkung gegen Clostridium-difficile haben. Wir nutzen sporozide Desinfektionsmittel, also Präparate, die auch Sporen abtöten. Dazu zählt etwa "Perform". Die konventionellen Desinfektionsmittel haben zumeist keine inaktivierende Wirkung auf Sporen.
  • Wir halten stets ausreichend Schutzkleidung bereit.
  • Unsere Pflegekräfte werden regelmäßig zum Thema Clostridium difficile fortgebildet.
  • Die korrekte und sichere Pflege von an Clostridium difficile Erkrankten ist Teil der Einarbeitung neuer Mitarbeiter.
  • Wir halten stets aktuelle Literatur zum Thema Clostridium difficile bereit.
  • Wir beschäftigen einen Hygienebeauftragten.
  • Wir arbeiten eng mit Krankenhäusern und Ärzten zusammen, insbesondere in einrichtungsübergreifenden Arbeitsgruppen.
  • Unser Qualitätszirkel beschäftigt sich regelmäßig mit Hygieneproblemen.
  • Wir halten unseren Hygieneplan stets auf dem aktuellen Stand.

Durchführung:

Körperhygiene

  • Alle Pflegekräfte führen vor und nach jeder Pflegemaßnahme eine hygienische Händedesinfektion und eine Händewaschung durch.
  • Vor jedem Kontakt mit Lebensmitteln werden die Hände sorgfältig gewaschen. Dazu zählt neben dem Verteilen und Eingeben von Speisen auch der Umgang mit Sondennahrung.
(Hinweis: Die Händewaschung ist eine unverzichtbare Ergänzung der Händehygiene, da Clostridium difficile eine reguläre alkoholische Händedesinfektion überstehen kann. Durch die mechanische Reibung der Hände unter fließendem Wasser verspricht man sich zumindest eine Verminderung der Sporenanzahl.)
  • Die Händedesinfektion und Händewaschung nach jedem Bewohner-Kontakt ist nicht nur für das Pflegepersonal verpflichtend, sondern auch für das ärztliche Personal und sonstige Therapeuten.

Hautschutz

Durch die anhaltenden und heftigen Durchfälle sowie die erforderlichen Reinigungsmaßnahmen wird die Haut im Analbereich massiv beansprucht. In der Folge kann es zu einer Mazeration kommen.

  • Wir nutzen Syndets. Die Anwendung von Seife wird vermieden.
  • Rückstände der Reinigungsprodukte werden sorgfältig entfernt.
  • Wir prüfen, ob wir Hautschutzfilme nutzen können. Diese werden auf die gründlich gereinigte und getrocknete Haut aufgetragen. Die Haut ist in den folgenden zwei bis drei Tagen vor schädlichen Umwelteinflüssen deutlich besser geschützt.

Anpassung der Ausstattung:

  • Gegenstände, die häufig in die Hand genommen werden, sich aber nicht leicht desinfizieren lassen, werden für die Dauer des Clostridium-difficile-Ausbruches im Schrank verstaut.
  • Zimmer, in denen erkrankte Bewohner leben, werden mit einem verschließbaren Müllabwurfbehälter und einem verschließbaren Wäschesack ausgestattet.
  • Ggf. prüfen wir, ob ein bereitgestellter Toilettenstuhl sinnvoll ist.
  • Wir stellen sicher, dass alle Handwaschbecken mit Seifenspendern, Desinfektionsmittel und Einmalhandtüchern ausgestattet sind. Wir kontrollieren den Füllstand aller Spender.
  • Die Verwendung von Matratzenschutzbezügen ist zu empfehlen.

Information / Meldung

  • Infektionen mit Clostridium-difficile sind meldepflichtig (§ 6 Abs. 3 IfSG). Wir informieren daher nach Beginn einer Infektion umgehend das Gesundheitsamt. Die Meldepflicht besteht sobald
    • ein Küchenmitarbeiter erkrankt oder
    • zwei Bewohner erkranken und ein epidemischer Zusammenhang beider Fälle vermutet werden kann.
  • Wir informieren erkrankte Bewohner umfassend über die Infektion und klären sie über alle Maßnahmen auf, die zu ihrem eigenen Schutz und dem der Mitmenschen notwendig sind. Dazu zählt insbesondere die Händewaschung nach jedem Toilettengang.
  • Wir erklären dem Bewohner den Ablauf einer Händewaschung, führen diese einmal vor und kontrollieren, ob der Bewohner diese korrekt durchführt.
  • Alle Mitarbeiter der Einrichtung, einschließlich der Haustechnik und Verwaltung, werden umgehend über die Infektion mit Clostridium difficile unterrichtet.
  • Wir hängen an allen schwarzen Brettern sowie an allen Eingängen Informationsblätter aus, die über die Clostridium-difficile-Infektion sowie die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen informieren. Diese sind:
    • Auf das Händeschütteln als Begrüßung wird vorübergehend verzichtet.
    • Entbehrliche Besuche sollten verschoben werden.
    • Besucher von erkrankten Bewohnern müssen die gleichen Hygienemaßnahmen wie Pflegekräfte durchführen (Schutzkleidung, Händedesinfektion, Händewaschung usw.)

Gegenstände

  • Alle Pflegehilfsmittel sind stets bewohnerbezogen einzusetzen und nach der Benutzung zu desinfizieren.
  • Ein Pflegewagen sollte nach Möglichkeit nicht mit in das Bewohnerzimmer genommen werden.
  • Alle Pflegemittel, die für die Pflege von Erkrankten benötigt werden, sollten in ausreichender Menge im Bewohnerzimmer gelagert werden.
  • Materialien, die nicht desinfiziert werden können, sind nach der Benutzung zu entsorgen.
  • Die Pflegedokumentation wird außerhalb des Bewohnerzimmers geführt und aufbewahrt.
  • Bei Nutzung des Stationsbads ist dieses umgehend zu desinfizieren. Das umfasst auch die Dusche, den Hocker, den Boden usw.
  • Benutztes Essgeschirr geht ohne Umwege in die Geschirrspülmaschine und wird bei 65 Grad Celsius gespült.

notwendige Reinigungsmaßnahmen

  • Für die Dauer des Clostridium-difficile-Ausbruches weisen wir für Erkrankte eigene Toiletten aus. Diese werden nach jeder Benutzung desinfiziert. Wichtig ist, auch die Unterseite des Toilettensitzes zu reinigen.
  • Alle benutzten Gegenstände werden täglich per Wischdesinfektion gereinigt.
  • Alle Instrumente, Spritzen oder medizinische Abfälle werden patientennah in dicht verschließbaren Behältern oder in Plastiksäcken verpackt und unverzüglich sorgfältig entsorgt oder der Wiederaufbereitung zugeführt.
  • Im Bewohnerzimmer wird herkömmlicher Müll stets in einem Behälter mit Deckel gesammelt. Dieser kann wie regulärer Hausmüll entsorgt werden.
(Hinweis: Kontaminierte Abfälle wie etwa Inkontinenzmaterial unterliegen keiner Regelung als Sonderabfälle. Eine Desinfektion von Ausscheidungen ist nicht notwendig.)
  • Blutdruckmanschetten und Fieberthermometer werden nach jeder Nutzung desinfiziert.
(Hinweis: Rektal-Thermometer werden nicht genutzt.)
  • Urinflaschen und Steckbecken werden bei mindestens 90°C gereinigt.
  • Verunreinigungen durch Stuhl werden sofort entfernt und die betroffenen Oberflächen desinfiziert. Wir warten damit nicht, bis der Reinigungsdienst dieses erledigt.
  • Geschirr wird mit mindestens 65°C gesäubert, ohne dass zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen notwendig wären.
  • Bettwäsche, Handtücher und Unterwäsche werden täglich gewechselt. Nach Verunreinigung muss Bettwäsche sofort gewechselt werden. Anfallende Schmutzwäsche ist in flüssigkeitsdichten Wäschesäcken im Bewohnerzimmer zu sammeln und auf direktem Weg zur Wäscherei zu bringen. Die Bettwäsche wird langsam und vorsichtig abgezogen, um die Ausbreitung von Sporen einzudämmen. Die Textilien werden mit 90°C gewaschen.
  • Das Bett, die Bettbügel und Bettaufrichter werden täglich desinfiziert. Dieses gilt auch für den Nachttisch, den Schrank sowie Stühle und Tische.
  • Die Reinigungskräfte werden angewiesen, Zimmer von an Clostridium difficile erkrankten Bewohnern als letzte zu reinigen. Auch das Reinigungspersonal muss angemessene Schutzkleidung tragen. Reinigungskräfte müssen sich nach der Säuberung dieser Räume die Hände desinfizieren.
  • Nach Abklingen der Erkrankung führen wir eine Schlussdesinfektion durch. Wir nutzen dafür sporozide Desinfektionsmittel auf Peressigsäure-Basis. (Wichtig: Schutzhandschuhe tragen!)
(Hinweis: Die Abschlussreinigung ist wichtig, da die äußerst umweltresistenten Sporen mehrere Monate überleben können.

Isolation

  • Wir prüfen, ob der Bewohner in einem Einzelzimmer untergebracht werden muss. Dieses ist insbesondere dann der Fall, wenn der Bewohner stuhlinkontinent ist oder sich grundlegenden hygienischen Erfordernissen verweigert. Eine Einzelunterbringung ist auch erforderlich, wenn der Bettnachbar immunsupprimiert ist oder sich einer Antibiotikatherapie unterziehen muss.
  • Zimmer, in denen erkrankte Bewohner leben, werden mit einem Hinweisschild gekennzeichnet. Dieses fordert Besucher auf, vor dem Betreten des Zimmers die Wohnbereichsleitung zu kontaktieren.
  • Erkrankte Bewohner werden aufgefordert, für die Dauer der Erkrankung soweit möglich in ihrem eigenen Zimmer zu bleiben und keinen Besuch zu empfangen.
  • Wir fordern Bewohner auf, Besuche von Angehörigen zu verschieben und diese ggf. telefonisch zu benachrichtigen. Wenn Bewohner dazu nicht in der Lage sind, kann das von Pflegekräften übernommen werden.
  • Während eines Clostridium-difficile-Ausbruches sollten auch gesunde Bewohner ihre Bewegungen auf ihren Wohnbereich beschränken und Kontakt zu Bewohnern anderer Wohnbereiche meiden. Es finden in dieser Zeit auch keine Verlegungen von Bewohnern von einem Wohnbereich zum anderen statt.
  • Das Beschäftigungsangebot der Einrichtung wird in dieser Zeit auf ein Minimum beschränkt.

Schutzkleidung

  • Bei allen Pflegemaßnahmen sind Einmalhandschuhe sowie Schutzkleidung oder Einmalkittel zu tragen.
(Hinweis: Da weder Händedesinfektion noch Händewaschungen den Keim wirklich stoppen können, sind die Einmalhandschuhe der einzige wirkliche Schutz. Die Verwendung von Schutzkitteln ist nicht nur bei direktem Patientenkontakt notwendig, sondern auch beim Bettenmachen und Reinigungs- sowie Desinfektionsarbeiten sinnvoll. Mund-Nasen-Schutz und Haube sind - anders als bei Noro - nicht erforderlich.)
  • Um das Verwechseln der Innen- und Außenseite zu vermeiden, kann die Außenseite von Schutzkleidung mit einem wasserfesten Stift markiert werden.
  • Der Kittel wird stets im Bewohnerzimmer aufgehängt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Innenseite nach außen gewendet wird.
(Anmerkung: Dieser Punkt ist umstritten. Einige Hygieneexperten empfehlen das genaue Gegenteil, also die Innenseite nicht nach außen zu schlagen.)
  • Die Schutzkleidung wird nach Ende jeder Schicht gewechselt. Bei sichtbarer Kontamination wird die Kleidung sofort gewechselt.
  • Mit bereits kontaminierten Handschuhen dürfen keine weiteren Gegenstände (wie etwa ein Steckbeckenspüler) berührt werden. Genutzte Handschuhe sind im Bewohnerzimmer zu entsorgen.
  • Gebrauchte Schutzkleidung sowie Bewohnerinnenbekleidung wird in widerstandsfähigen und dichten Wäschesäcken gesammelt. Beim Befüllen dieser Wäschesäcke müssen Einmalhandschuhe und Schutzkleidung getragen werden. Die Wäsche wird als infektiös gekennzeichnet.

Zusammenarbeit mit Ärzten, Mithilfe bei der Behandlung von erkrankten Bewohnern

  • Wir achten darauf, dass auch Ärzte eine hygienische Händedesinfektion durchführen. Wenn Ärzte Hygienemängel zeigen, ist umgehend die Pflegedienstleitung zu informieren.
  • Erkrankte Bewohner werden aufgefordert, Bettruhe einzuhalten.
  • Wir führen eine intensive Kontrolle der Vitalfunktionen durch.
  • Alle relevanten Krankenbeobachtungen werden dokumentiert und falls nötig sofort an den behandelnden Hausarzt weitergegeben.
  • Gemeinsam mit dem Hausarzt prüfen wir, ob Elektrolytverluste durch geeignete Infusionen ausgeglichen werden müssen.
  • Wir achten auf eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung von erkrankten Bewohnern und erstellen ggf. eine Flüssigkeitsbilanz.
  • Gemeinsam mit dem Hausarzt prüfen wir den Einsatz schmerzlindernder Medikamente.

Personalorganisation

  • Der Kreis der Pflegekräfte, die erkrankte Bewohner behandeln, wird möglichst klein gehalten.
  • Schwangere Mitarbeiter sollten die Einrichtung erst dann wieder betreten, wenn der Clostridium-difficile-Ausbruch überwunden ist.
  • Pflegekräfte, die eventuell durch den Kontakt mit infiziertem Kot dem Keim ausgesetzt waren, sollten in den folgenden zwei Wochen eine besonders intensive Händehygiene betreiben.
  • Erkrankte Pflegekräfte sollten bei Magen-Darm-Beschwerden von der Arbeit freigestellt werden und diese frühestens 48 Stunden nach Abklingen der Symptome wieder aufnehmen. Diese Pflegekräfte müssen in den folgenden zwei Wochen besonders streng auf die eigene Hygiene, insbesondere Händedesinfektion, achten.
  • Während eines Clostridium-difficile-Ausbruches sollten Pflegekräfte unterschiedlicher Wohnbereiche Kontakt untereinander meiden.
  • Während eines Clostridium-difficile-Ausbruches nehmen unsere Pflegekräfte nicht an externen Treffen wie etwa einrichtungsübergreifenden Qualitätszirkeln teil.

weitere Maßnahmen

  • Pflegerische Maßnahmen werden nach Möglichkeit ausschließlich im Zimmer des Erkrankten durchgeführt.
  • Soweit möglich werden Clostridium-difficile-Träger als letzte versorgt, also erst wenn alle nicht infizierten Bewohner versorgt wurden.
  • Bei Verlegungen - etwa in ein Krankenhaus - wird der Clostridium-difficile-Befund in den Begleitunterlagen vermerkt und das zuständige Personal mündlich informiert.
  • Bewohner sollten während eines Clostridium-difficile-Ausbruches nur solche Wäsche tragen, die sich mit mindestens 60°C waschen lässt.

Nachbereitung:

Prognose

  • Auch nach dem Abklingen der Beschwerden können Bewohner noch für drei bis sechs Wochen Erreger ausscheiden. Daher müssen die Maßnahmen zum Schutz der Mitbewohner entsprechend lange aufrechterhalten werden.
  • CD kann lebensbedrohliche Komplikationen auslösen, insbesondere Illeus (Darmverschluss), toxisches Megakolon (krankhafte Ausdehnung des Kolons), Darmwandperforation und dadurch ausgelöste Sepsis.
  • Nach längerem Krankheitsverlauf kann es zu Dehydration sowie zu Hypoproteinämie (Eiweißverlust) kommen.

weitere Maßnahmen

  • Alle Maßnahmen werden sorgfältig dokumentiert.
  • Alle Hygienemaßnahmen werden weitergeführt, bis die letzte Clostridium-difficile-Infektion zwei Wochen zurückliegt.
  • Nach dem Ende des Clostridium-difficile-Ausbruches tritt der Qualitätszirkel unter Leitung des Hygienebeauftragten zusammen und bespricht den Verlauf der Maßnahmen.

Dokumente:

  • Pflegebericht
  • ärztliches Verordnungsblatt
  • Pflegeplanung

Verantwortlichkeit / Qualifikation:

  • alle Mitarbeiter