Diese Seiten wurden für Smartphones optimiert.
Für die PC-Version
klicken Sie bitte hier.
Standard
"Befragung zur Eingewöhnung des Bewohners in die Einrichtung"
Mit dem neuen Kriterienkatalog des MDK
rückt die Eingewöhnungsphase eines neuen Bewohners ins Zentrum
einer jeden Prüfung. Passend zu unserer Checkliste folgt hier
der entsprechende Standard.
Standard
"Befragung zur Eingewöhnung des Bewohners in die Einrichtung"
Definition:
-
Den allermeisten Senioren fällt es sehr
schwer, in eine stationäre Pflegeeinrichtung zu ziehen. Oft ist
dieser Schritt durch die Umstände in der Häuslichkeit bedingt und
eine rein rationale und oft auch erzwungene Entscheidung. Gerade das
Erleben des Verlustes der Unabhängigkeit und das Gefühl, dass der
Pflegebedürftige sich jetzt einer Institution anpassen muss, macht
das Einleben nicht gerade leichter.
-
Wir wollen den Menschen in diesem Prozess mit
verschiedenen Hilfestellungen und Maßnahmen begleiten, so dass er
diese Phase gut überstehen kann und sich letztendlich wohl und zu
Hause bei uns fühlt. Mit der Befragung nach sechs Wochen wollen wir
analysieren, wie gut die Eingewöhnung bisher gelungen ist und an
welcher Stelle wir noch unterstützend eingreifen können.
Grundsätze:
-
Die Gespräche sollten empathisch und in aller
Ruhe geführt werden.
-
Angehörige sowie andere Bezugspersonen
sollten nach Möglichkeit mit einbezogen werden.
-
Alle Teilnehmer unterliegen der
Schweigepflicht und den Bestimmungen zum Datenschutz.
Ziele:
-
Der neue Bewohner soll spüren, dass er in der
Pflegeeinrichtung willkommen ist und dass die Entscheidung für den
Umzug richtig war. Ängste und Befürchtungen des Bewohners, auch wenn
diese irrational wirken, werden von den Pflegekräften ernst
genommen.
-
Für den Bewohner soll eine Umgebung
geschaffen werden, in der die Eingewöhnung leichter fällt.
-
Zwischen Bewohner und Pflegepersonal soll von
Anfang an ein Vertrauensverhältnis herrschen.
-
Spannungen zwischen Angehörigen und
Pflegekräften sollen bereits im Vorfeld durch Professionalität und
Freundlichkeit vermieden werden.
-
Der Bewohner soll gleich nach erfolgtem
Heimeinzug in das soziale Gefüge der Pflegeeinrichtung integriert
werden. Soziale Vereinsamung muss vermieden werden.
-
Die Trauer über den Verlust des selbständigen
Lebens in der eigenen Häuslichkeit soll den Bewohner nicht übermäßig
belasten und völlig lähmen.
-
Der Bewohner soll auch in unserer Einrichtung
selbstbestimmt leben. Er soll neue Kontakte knüpfen und sich
geborgen fühlen.
Vorbereitung:
-
Am ersten Tag wird dem neuen Bewohner dessen
Bezugspflegekraft vorgestellt. Ihm werden die Aufgaben und die
Funktion der Bezugspflegekraft erläutert.
-
Die Bezugspflegekraft bietet dem neuen
Bewohner an, über Wünsche und Vorstellungen hinsichtlich des Lebens
in unserer Einrichtung zu sprechen. In den nächsten Tagen und Wochen
geht sie mit dem Bewohner konkrete Fragenstellungen durch, etwa zum
gewohnten Tagesablauf in der eigenen Häuslichkeit. Sie stellt das
Beschäftigungsangebot vor und begleitet den Bewohner auf Wunsch
dahin. Die Bezugspflegekraft unterstützt den Bewohner bei der
Aufnahme von Kontakten zu anderen Bewohnern.
-
Die Bezugspflegekraft prüft die
Orientierungsfähigkeiten des neuen Bewohners und ergreift ggf.
Maßnahmen (anbringen von Orientierungshilfen im Zimmer, Begleitung
zum Essen in den Speisesaal oder zu den Beschäftigungsangeboten), um
die Fähigkeiten zu verbessern.
-
Nach sechs Wochen findet mit dem
Einverständnis des Bewohners eine Befragung zu der
Eingewöhnungsphase statt. Die Ergebnisse werden dokumentiert. Das
soll allen Beteiligten helfen, ggf. weitere Maßnahmen zur besseren
Eingewöhnung zu identifizieren und umzusetzen.
-
Der neue Bewohner und seine Angehörigen
werden über den Sinn und Zweck der Befragung zur Integration in das
Heimleben aufgeklärt.
-
Es werden alle offenen Fragen des Bewohners
beantwortet.
-
Die Bezugspflegekraft bittet um Mithilfe bei
der Befragung.
-
Die Bezugspflegekraft sorgt dafür, dass das
Gespräch in Ruhe ohne Störungen von außen durchgeführt werden kann.
Durchführung:
-
Der Bewohner und ggf. die Angehörigen werden
begrüßt.
-
Die Bezugspflegekraft führt empathisch mit
Hilfe der Checkliste "Bewohnerbefragung zur Eingewöhnungsphase im
Heim" die Befragung durch.
-
Nach Möglichkeit sollten die Angehörigen
einbezogen werden, es sei denn, der Bewohner möchte dies
ausdrücklich nicht.
-
Die Antworten des Bewohners werden
dokumentiert.
Nachbereitung:
-
Es findet eine Auswertung des Gespräches
statt.
-
Die Ergebnisse fließen in die Pflegeplanung
ein, ggf. werden bisherige Maßnahmen verändert oder neue
hinzugenommen.
-
Die Gespräche mit dem Bewohner über die
Eingewöhnung in das Heim werden selbstverständlich darüber hinaus
fortgesetzt. Die Ergebnisse fließen ständig in die Pflegeplanung
ein.
Dokumente:
-
Checkliste "Bewohnerbefragung zur
Eingewöhnungsphase im Heim"
-
Standard und Checkliste "Heimeinzug"
-
Standard und Checkliste " pflegerisches
Erstgespräch"
Verantwortlichkeit /
Qualifikation:
|