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Standard "Einkaufsservice in der ambulanten Pflege"

Ohne den Einkaufsservice der Pflegedienste blieben viele Kühlschränke leer - und manch Senior hungrig. Mit unserem Standard können Sie die Abläufe intern vereinheitlichen und optimieren.


Standard "Einkaufsservice in der ambulanten Pflege"


Definition:

  • Die Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Gütern des täglichen Bedarfs ist eine wichtige Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Häuslichkeit. Da im Alter aber die körperlichen und mentalen Fähigkeiten nachlassen, wird das eigenständige Einkaufen für viele Senioren zu einem Problem.
  • Aus diesem Grund haben wir einen Einkaufsservice in das Leistungsangebot unseres Pflegedienstes aufgenommen. Wir prüfen den aktuellen Vorrat, sortieren abgelaufene Lebensmittel aus und erstellen eine Einkaufsliste. Danach kaufen wir die Waren ein, transportieren diese zum Patienten und lagern sie fachgerecht ein.
  • Patienten, die dazu in der Lage sind, können an begleiteten Einkaufstouren teilnehmen. Wir fahren zweimal in der Woche mit dem Kleinbus in ein Einkaufszentrum.
(Hinweis: Fügen Sie hier ergänzende Informationen zur Preisgestaltung und Finanzierung ein. Wichtig ist insbesondere eine Abgrenzung, welche Leistungen von der Pflegekasse übernommen werden, und welche privat bezahlt werden müssen.)

Grundsätze:

  • Der Patient hat das Recht, die zu kaufenden Waren eigenständig zu wählen. Insbesondere bleibt es ihm überlassen, auch ungesunde Lebens- und Konsummittel zu erwerben.
  • Eine konsequente Aktivierung ist uns wichtig. Wir nehmen dem Patienten nur solche Tätigkeiten ab, die er (selbst mit unserer Unterstützung) nicht eigenständig leisten kann.
  • Wir gehen mit dem uns anvertrauten Geld des Patienten stets sorgfältig um.

Ziele:

  • Wir stellen sicher, dass der Patient jederzeit über frische Lebensmittel verfügt und sich gesund ernähren kann.
  • Der Patient wird im Rahmen seiner Fähigkeiten an der Auswahl der Produkte und dem Kauf beteiligt. Hauswirtschaftliche Fähigkeiten bleiben erhalten.
  • Durch eine sachgerechte Lagerung bleiben die Lebensmittel möglichst lange genießbar.

Vorbereitung:

Organisation

  • Wir koordinieren die Einkäufe mit den Angehörigen, falls auch diese gelegentlich für den Patienten Lebensmittel beschaffen. Wir vermeiden so insbesondere, dass wir parallel Nahrungsmittel kaufen, die dann doppelt vorhanden sind und verderben.
  • Die Pflegekraft informiert sich über vorhandene Beschränkungen, die sich aus dem jeweiligen Krankheitsbild ergeben. Dazu zählt etwa eine kalorienarme Ernährung bei Adipositas, der Verzicht auf Süßwaren bei Diabetes mellitus usw.
  • Wir prüfen, welche Vorratshaltung erforderlich ist. Wenn der Patient Essen auf Rädern erhält, kann etwa die Lagerhaltung von Lebensmitteln deutlich reduziert werden.
  • Wir prüfen, ob ein Getränkelieferservice sinnvoll ist. Die Mehrkosten lassen sich ggf. begrenzen.
  • Es werden größere Mengen gekauft, was bei Wasser, Sprudel und anderen haltbaren Getränken unproblematisch ist. Wichtig ist, dass die Wohnung des Patienten ausreichend Lagerfläche bietet.
  • Nachbarn nutzen den Lieferservice ebenfalls. Die Transportkosten werden geteilt.
  • Wir prüfen, ob Tiefkühlwaren angeliefert werden können. Die Liefertermine werden mit dem Anbieter abgestimmt, damit eine Pflegekraft oder die Angehörigen anwesend sind. Voraussetzung ist eine ausreichende Lagerungskapazität in der Wohnung des Patienten, etwa in einer Tiefkühltruhe.
  • Wir prüfen, ob der Patient Essen auf Rädern nutzen sollte. Diäten und andere Nahrungsbeschränkungen können damit problemlos eingehalten werden. Gleichzeitig muss aber bedacht werden, dass die Zubereitung von Essen insbesondere für Frauen eine wichtige biografisch verankerte Tätigkeit ist.

Bestimmung des Bedarfes

  • Der Bestand im Haus des Patienten wird kontrolliert. Wir achten auf das Haltbarkeitsdatum, den Geruch und das Aussehen der Waren. Die Verpackungen werden auf Beschädigungen kontrolliert.
  • Wir prüfen, welche Waren der Patient benötigt. Etwa:
    • Lebensmittel
    • Hygiene- und Körperpflegemittel
    • Reinigungsprodukte
    • Medikamente und andere Besorgungen
  • Wir erstellen eine Einkaufsliste. Die Wünsche des Patienten werden beachtet. Wichtige Kriterien dabei sind:
    • gewünschte Artikelmarke (Insbesondere demente Senioren beharren oft auf vertrauten Markenanbietern, auch wenn diese teurer sind.)
    • gewünschte Menge und Verpackungsform
    • Alternativen, falls der gewünschte Artikel nicht verfügbar ist
    • Bedarf an selten benötigten Gegenständen, etwa Gewürze oder Energiesparlampen.
(Hinweis: Dementiell erkrankte Senioren verstecken häufig Lebensmittel, die ohne die notwendige Kühlung vorzeitig verderben. Kommt dieses beim Patienten vor, suchen wir nach derartigen Lebensmitteln. Abgelaufene Produkte werden nach Rücksprache mit dem Patienten, seinen Angehörigen und ggf. dem Betreuer entsorgt. Gleichzeitig ist immer auch damit zu rechnen, dass erkrankte Senioren noch intakte Lebensmittel im Hausmüll entsorgen.)

Planung des Einkaufes

Bei der Auswahl des Discounters berücksichtigen wir verschiedene Faktoren:

  • Anfahrtsweg
  • allgemeines Preisniveau
  • Möglichkeit, den gesamten Einkauf in einem Stopp zu erledigen, statt mehrere Discounter anzufahren

weitere Maßnahmen

  • Das Leergut wird eingesammelt.
  • Wir nehmen einen Einkaufskorb und einen Chip für den Einkaufswagen mit.
  • Wir nehmen ggf. eine Kühltasche mit, um tiefgefrorene Lebensmittel transportieren zu können.

Durchführung:

Einkauf

  • Kauft die Pflegekraft für mehrere Patienten ein, so werden die Einkäufe beim Bezahlen getrennt.
  • Sofern der Patient Mitglied eines Rabattsystems ist (z.B. "Payback") nehmen wir seine Mitgliedskarte mit und legen diese an der Kasse vor. In keinem Fall darf die Pflegekraft die Einkaufspunkte auf eine eigene Karte gutschreiben lassen.

Begleitung durch den Patienten

  • Der Patient soll beim Einkauf möglichst eigenständig handeln. Wir nehmen ihm nur solche Tätigkeiten ab, die er aufgrund der körperlichen und mentalen Konstitution nicht mehr eigenständig leisten kann.
  • Wir achten insbesondere auf dementiell veränderte Senioren. Diese können durch einen optischen oder akustischen Reiz leicht abgelenkt werden. Sie laufen dann mitunter weg.

Nachbereitung:

Lagerung

  • Wir lagern die Einkäufe ein. Wir beachten, dass insbesondere Lebensmittel immer an ihrem vertrauten Platz stehen.
  • Leicht verderbliche Waren sollten in unteren Fächern des Kühlschranks oder nahe der Rückwand gelagert werden.
  • Speisen, die der Patient selbständig entnehmen will, sollten möglichst weit oben im Kühlschrank stehen, damit er sich nicht zu tief bücken muss.
  • Wir informieren den Patienten darüber, wann welche verderblichen Lebensmittel rechtzeitig konsumiert werden sollten.

Abrechnung

  • Wir rechnen die Einkäufe mit dem Patienten ab. Wir stellen sicher, dass der Patient eine Brille trägt und den Kassenzettel lesen kann.
  • Die Pflegekraft darf keine Trinkgelder annehmen.
(Beschreiben Sie hier, welches System Sie für die Abrechnung nutzen. Also etwa eine sofortige Abrechnung nach dem Einkauf oder die Nutzung eines Einkaufskontos.)

Dokumente:

  • Pflegeplanung
  • Kassenzettel
  • Einkaufsliste

Verantwortlichkeit / Qualifikation:

  • alle Pflegekräfte, insbesondere Demenzbegleiter