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Standard "Einreibung von Pasten, Salben, Lotionen und Gels"
Von
der Pilzinfektion bis zur Linderung eines Sonnenbrands: Cremes und
Salben sind unverzichtbare Applikationsformen. Wir zeigen, welche
Kriterien bei der Anwendung zu beachten sind.
Standard "Einreibung von Pasten, Salben, Lotionen und Gels"
Definition:
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Zu unseren Aufgaben zählt auch das Auftragen,
Aufbringen und Verteilen von sog. "halbfesten Medikamenten". Dazu
zählen Pasten, Salben, Lotionen und Gels. Mit diesen Wirkstoffen werden
z.B. lokale Schmerzen gelindert, Hautschädigungen therapiert sowie die
Durchblutung gefördert.
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Hauptproblem bei der Anwendung von halbfesten
Wirkstoffen ist die oftmals komplizierte Dosierung, etwa verglichen mit
Tropfen, Tabletten oder Injektionen.
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Speziell verordnete Rezepturen werden häufig
ohne Konservierungsmittel hergestellt. Es ist daher wichtig, dass die
Haltbarkeitsfrist strikt beachtet wird.
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Wir unterscheiden bei halbfesten Medikamenten zwischen vier Formen:
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Bei Pasten ist der Pulveranteil hoch. Sie
sind daher vergleichsweise fest und kaum noch streichfähig. Die
Anwendung auf trockener Haut ist problematisch. Wirkstoffreste können
mit Öl entfernt werden.
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Salben haben zumeist eine Fettbasis und sind
daher oftmals wasserfest. Sie lassen sich gut auftragen; dieses
insbesondere dann, wenn sie zuvor etwas erwärmt wurden.
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Bei Cremes ist der Wasseranteil hoch. Das Auftragen ist daher problemlos und sehr gleichmäßig möglich.
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Ein Gel ist nahezu wässrig. Es handelt sich
um eine gelierte, meist transparente Flüssigkeitssubstanz (sog.
"Hydrogele"). Ein Gel trocknet schnell auf der Haut und hat einen
kühlenden Effekt.
Grundsätze:
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Wir folgen dem Prinzip der aktivierenden
Pflege. Der Bewohner sollte daher alle Hautbereiche, die er
eigenständig erreichen kann, selbst eincremen. Ggf. wird er bei der
Durchführung angeleitet und unterstützt. Eine vollständige Übernahme
der Aufgabe durch die Mitarbeiter kommt nur bei einer fortgeschrittenen
Pflegebedürftigkeit in Betracht.
Ziele:
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Das Wohlbefinden des Bewohners wird gefördert.
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Das Medikament entfaltet die gewünschte Wirkung.
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Die Körperwahrnehmung des Bewohners wird gefördert.
Vorbereitung:
Indikation
Einreibungen werden durchgeführt bei:
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lokalen Hautschädigungen
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Muskelverspannungen
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Schmerzzuständen
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Störungen der lokalen Hautdurchblutung
Material
Wir stellen das notwendige Material bereit:
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Pasten, Salben, Lotionen oder Gels gemäß der ärztlichen Verschreibung
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Einmalhandschuhe, bei
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ggf. drohender Keimverschleppung etwa durch Hautpilze oder durch bakterielle Infektionen
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Nutzung von Wirkstoffen, die die Gesundheit der Pflegekraft schädigen können
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ggf. Handtuch
weitere Maßnahmen
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Der Bewohner wird über die anstehende Maßnahme informiert und um Zustimmung gebeten.
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Dem Bewohner wird ein Toilettengang angeboten.
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Das Bett wird auf eine angenehme Arbeitshöhe gestellt.
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Die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch.
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Die Fenster werden geschlossen und die Raumluft ggf. auf eine angenehme Temperatur geheizt.
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In einem Doppelzimmer wird (soweit notwendig)
entweder ein Sichtschutz aufgebaut oder der Mitbewohner für die Zeit
nach draußen gebeten.
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Kleidungsstücke, die die Einreibung behindern
würden, werden ausgezogen. Die Intimsphäre des Bewohners bleibt soweit
möglich gewahrt.
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Der Bewohner wird so gelagert, dass der zu
behandelnde Hautbereich gut zu erreichen ist. Es ist auch wichtig, dass
die Muskulatur in dem Hautbereich möglichst entspannt ist.
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Falls notwendig zieht die Pflegekraft nun die Einmalhandschuhe an.
Durchführung:
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Die Pflegekraft entnimmt den Wirkstoff. Wenn
das Medikament in einem Salbentopf geliefert wurde, nimmt die
Pflegekraft in keinem Fall dafür einen Finger, sondern einen Spatel.
Ist kein Spatel verfügbar, kann die Pflegekraft alternativ eine
Kompresse nutzen.
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Die Pflegekraft gibt die notwendige Menge Wirkstoff in die Handfläche. Ggf. wartet sie, bis die Salbe etwas erwärmt wurde.
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Die Pflegekraft trägt nun den Wirkstoff auf der
Haut auf. Die Verteilung erfolgt i.d.R. in Richtung Körpermitte durch
gradlinige, kreisende oder spiralförmige Bewegungen.
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Das Eindringen des Wirkstoffes in tiefere Hautschichten kann durch sanfte Massagen unterstützt werden.
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Vor Abschluss der Maßnahme kontrolliert die Pflegekraft sorgfältig, ob die Körperfläche lückenlos mit der Creme behandelt wurde.
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Zum Schutz des Bettes und der Kleidung wird nun ggf. der behandelte Körperbereich mit einem Handtuch abgedeckt.
Nachbereitung:
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Die gesamte Bekleidung des Bewohners wird gerichtet und der Bewohner bequem gelagert.
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Die Pflegekraft fragt nach dem Befinden des Bewohners.
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Das Bettlaken wird von Falten befreit.
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Die Klingel wird in Reichweite gelegt.
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Der Bewohner wird befragt, ob er weitere Wünsche habe. Insbesondere wird ihm ein Getränk angeboten.
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Das Zimmer wird gelüftet.
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Das verbrauchte Material wird entsorgt.
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Die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch.
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Die Pflegekraft räumt das Zimmer auf.
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Die Maßnahme wird dokumentiert. Die Lagerung wird im Lagerungs- und Mobilitätsplan verzeichnet.
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Beobachtungen, etwa Hautveränderungen oder Schmerzäußerungen, werden dokumentiert und ggf. dem Hausarzt mitgeteilt.
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Ggf. wird die Pflegeplanung angepasst.
Dokumente:
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Leistungsnachweis
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Berichtsblatt
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Dokumentenblatt "Meldungen an den Arzt"
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
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