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Standard "Schlauchmullverband am Finger"

Nicht immer kann eine Wunde am Finger mit einem herkömmlichen Schnellverband versorgt werden. Wenn etwa eine Pflasterunverträglichkeit vorliegt, können Pflegekräfte auch zum Schlauchmull greifen.


Standard "Schlauchmullverband am Finger"


Definition:

  • Wir nutzen Schlauchmullverbände, um Wundauflagen über einem Hautdefekt am Finger zu platzieren.
  • Schlauchmull ist ein röhrenförmiger Verbandsstoff aus Baumwolle. Er ist luftdurchlässig und elastisch. Er legt sich über die Wundauflage und fixiert diese.
  • Dieser Standard beschreibt das manuelle Anlegen des Schlauchmullverbandes. Darüber hinaus werden im Handel auch spezielle Applikatoren für Fingerverbände angeboten.

Grundsätze:

  • Wunden am Finger werden mit der gleichen Aufmerksamkeit versorgt wie große Wunden. Nur so wird sichergestellt, dass keine Komplikationen auftreten.
  • Wenn es hinreichende Anzeichen für die Gefahr von Komplikationen gibt, sollte die Wunde von einem Arzt untersucht werden.

Ziele:

  • Die Wundheilung verläuft so schnell wie möglich.

Vorbereitung:

Indikation

Wir nutzen den Schlauchmullverband unter folgenden Bedingungen:

  • Die Wunde ist trocken und (nahezu) geschlossen, also etwa kleinere oder bereits vernähte Schnittwunden, Quetschwunden oder Insektenstiche. Eine Nutzung bei offenen Hautdefekten ist nicht sinnvoll, da mit einem Schlauchmullverband kein vollständiger und dichter Wundverschluss möglich ist.
  • Die Haut der Wundumgebung ist so empfindlich, dass eine Versorgung mit einem Pflasterverband nicht möglich ist. Dieses ist auch der Fall, wenn beim Bewohner eine Pflasterunverträglichkeit vorliegt.
  • Es besteht das Risiko, den Finger einzuschnüren. Ein Bindenverband kommt daher nicht in Betracht.

Material

Wir stellen das notwendige Material bereit:

  • Wundauflage
  • passende Schlauchmullgröße (Stülpa Fix 1, Bindanetz 0 oder Elastofix A)
  • Verbandschere
  • Abwurfbehälter

weitere Maßnahmen

  • Die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch.
  • Der Bewohner sollte sitzen und den zu versorgenden Arm ggf. aufstützen.

Durchführung:

  • Die Pflegekraft misst den Schlauchmull aus und schneidet ihn ab. Das benötigte Stück ist dreimal so lang wie der zu verbindende Finger.
  • Die Pflegekraft dehnt den Schlauchmull aus und führt ihn über den Finger. Die Wundauflage muss dabei in der gewünschten Position bleiben.
  • Die verbleibenden zwei Drittel des Schlauchmulls werden über die zusammengeführten Daumen der Pflegekraft gerollt.

  • Die Pflegekraft verdreht den Schlauchmull direkt über der Fingerspitze des Bewohners. Durch die Drehung wird der Verband über der Fingerkuppe geschlossen.
  • Nun wird das zweite Drittel des Schlauchmulls zurück über den Finger geführt.
  • Falls die Wunde im Bereich der Fingerspitze liegt, achtet die Pflegekraft darauf, dass der verdrehte Knoten nicht direkt über dem Hautdefekt liegt.

  • Der restliche Schlauchmull wird über das Handgelenk geführt. Die Pflegekraft schneidet ihn an der Beugeseite in der Mitte auf. Es entstehen zwei Bänder. Diese beiden Bänder werden über dem Handgelenk miteinander verknotet.
  • Die Pflegekraft führt sie dann um das Handgelenk herum und verbindet sie mit einer Schleife.

Nachbereitung:

  • Abfälle werden entsorgt.
  • Der Bewohner wird nach dem Befinden und Schmerzen befragt.
  • Der Bestand an Verbrauchsmaterial wird überprüft und ggf. eine Nachbestellung eingeleitet.

Dokumente:

  • Wunddokumentation
  • ärztliches Verordnungsblatt
  • Kommunikationsblatt mit dem Arzt

Verantwortlichkeit / Qualifikation:

  • Pflegefachkräfte