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Standard "Fußbad"
Vom
Schweißfuß bis zur demenziellen Unruhe reicht das Einsatzspektrum eines
Fußbades. Kein Wunder, dass dieser "Klassiker" schon seit Hunderten
Jahren zu den bewährten Hausmitteln zählt. Wir zeigen Ihnen, wie sich
Fußbäder in moderne Pflegestrategien und Prophylaxen einfügen lassen.
Standard "Fußbad"
Definition:
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Ein Fußbad zählt zu den Pflegemaßnahmen aus dem
Bereich der Hydrotherapie. Es handelt sich um ein Teilbad
ausschließlich der Füße und Unterschenkel.
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Je nach Wassertemperatur können mit einem
Fußbad verschiedene Symptome und Krankheitsbilder gelindert werden.
Grundsätze:
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Ein Fußbad ist keine "harmlose" Pflegemaßnahme.
Es gibt Wirkungen und Nebenwirkungen, Indikationen und
Kontraindikationen. Bei falscher Anwendung können gravierende
Gesundheitsschäden auftreten.
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Jeder Mensch reagiert individuell
unterschiedlich auf Fußbäder. Daher ist es unverzichtbar, den
ausgelösten Effekt beim Patienten zu beobachten und ggf. einzugreifen.
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Die Wärme und die Kälte des Wassers sind die
primären Faktoren bei der Wirkungsweise eines Fußbades. Zusätze werden
nur dann beigemischt, wenn diese notwendig sind. Wir nutzen niemals
Duftstoffe.
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Der Patient kann die Maßnahme jederzeit
abrechen, wenn diese für ihn unangenehm wird.
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Beim Messen der Wassertemperatur vertrauen wir
niemals allein auf ein Thermometer. Das primäre Messsystem jeder
Pflegekraft ist stets die Temperaturprüfung mit der eigenen Hand.
Ziele:
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Die jeweils gewünschten Effekte werden
erreicht, also etwa die
Durchblutungsanregung bei einem warmen Fußbad oder die Stärkung des
Immunsystems bei Wechselfußbädern.
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Der Patient fühlt sich wohl und hat keine
Beschwerden.
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Die Haut des Patienten wird vor Komplikationen
geschützt, also etwa vor Verbrennungen durch zu warmes Wasser.
Vorbereitung:
Material
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Fußbadewanne (oder große Waschschüssel)
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Spritzschutz für den Boden
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Waschlappen und Handtuch
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Schutzhandschuhe (etwa bei Pilzinfektionen des
Fußes)
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geeignetes Thermometer
Indikationen / Kontraindikationen
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Wir führen warme Fußbäder durch bei
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kalten Füßen oder allgemeinem Kältegefühl
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Unruhe und Schlafstörungen
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Erkältungskrankheiten
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Harnwegsinfektionen
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Durchblutungsstörungen
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Zerrungen der Gelenkbänder
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im Rahmen der Ganzkörperwäsche
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vor dem Schneiden der Zehnägel
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Wir führen keine warmen Fußbäder durch bei
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Varizen
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erhöhtem Risiko einer Thrombose
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Wir führen ansteigenden Fußbäder durch bei
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arterieller Verschlusskrankheit im Stadium 1
und 2
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Reizblase
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kalten Füßen
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beginnenden Infekten
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Wir führen keine ansteigende Fußbäder durch bei
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chronisch venöser Insuffizienz
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Wir führen Wechselfußbäder durch bei
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Durchblutungsstörungen im Rahmen eines
Gefäßtrainings
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Varikose
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Ödemneigung
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Lymphödem
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akutem Gichtanfall
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Zerrungen der Gelenkbänder
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Erkältungsprophylaxe
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Wir führen keine Wechselfußbäder durch bei
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arterieller Verschlusskrankheit
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Wir beachten ein erhöhtes Risiko von Fußbädern
bei
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offenen Wunden
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Verweilkanülen im potentiellen Spritzbereich
des Wassers
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Neuropathien, etwa als Folge von Diabetes
mellitus
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Wir führen generell keine Fußbäder durch bei
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Schwindelgefühlen
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Übelkeit
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Herzrasen, Schmerzen im Brustbereich
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sehr unruhigen Patienten
allgemeine Maßnahmen
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Wir führen ggf. eine Blutdruckmessung durch.
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Wir bieten dem Patienten einen Toilettengang an.
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Der Patient wird nach Möglichkeit aus dem Bett
in einen Lehnstuhl mobilisiert.
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Der Fußboden wird mit einem Spritzschutz vor
Feuchtigkeit geschützt.
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Ggf. werden die medizinischen Thrombosestrümpfe
ausgezogen.
Durchführung:
Variante "warmes Fußbad":
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Die Pflegekraft füllt die Fußbadewanne mit rund
37° C warmem Wasser. Der Patient taucht seine Beine in das Wasser.
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Der Wasserspiegel sollte bis knapp oberhalb der
Waden reichen.
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Nach rund fünf Minuten überprüft die
Pflegekraft die Wassertemperatur und füllt ggf. warmes Wasser nach. Das
Fußbad sollte rund 10 Minuten dauern.
Variante "ansteigendes Fußbad":
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Für dieses Fußbad wird zunächst etwas kühleres
Wasser gewählt, ideal sind rund 35° C.
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In den folgenden 10 bis 15 Minuten gibt die
Pflegekraft nun sehr warmes Wasser hinzu und steigert die
Wassertemperatur auf rund 41° C.
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Abgeschlossen wird das Fußbad durch eine kalte
Fußwaschung.
Variante "Wechselfußbad"
-
Die Pflegekraft bereitet zwei Fußbadewannen
vor. Eine wird mit 37° C warmem Wasser gefüllt. Das Wasser der anderen
Fußbadewanne ist mit 15°C deutlich kühler.
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Der Patient taucht seine Beine jeweils 5
Minuten in das warme Wasser ein und wechselt dann für maximal 30
Sekunden in die Fußbadewanne mit dem kalten Wasser.
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Der Patient wechselt innerhalb von 15 Minuten
dreimal.
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Das Wechselfußbad endet mit dem Eintauchen in
das kalte Wasser.
Zusätze:
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Verschiedene Symptomatiken lassen sich durch
die Zugabe verschiedener Stoffe zum Wasser lindern. Die Anwendung
erfolgt in enger Kooperation mit dem behandelnden Hausarzt.
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Ackerschachtelhalm fördert die Heilung von
wunden Füßen.
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Kamille fördert die Abheilung von
Entzündungen oder Furunkeln.
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Die Therapie von Fußpilz kann durch einen Mix
aus Kamille und Walnussblättern unterstützt werden.
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Bei Rheuma oder Gicht hat Haferstroh oft eine
lindernde Wirkung.
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Schweißfüße können durch Eichenrinde
gelindert werden.
Nachbereitung:
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Die Wirkung des Fußbades auf den Patienten wird
sorgfältig beobachtet. Wenn der gewünschte Effekt eintritt, wird diese
Maßnahme zukünftig häufiger angewendet.
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Die Füße und Unterschenkel werden sorgfältig
abgetrocknet. Wichtig sind dabei insbesondere die Zehenzwischenräume.
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Die medizinischen Thrombosestrümpfe werden ggf.
wieder angezogen.
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Die Fußbadewanne wird gemäß Hygieneplan
gereinigt und desinfiziert.
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Die gesamte Bekleidung des Patienten wird
gerichtet.
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Das Telefon wird in Reichweite abgelegt.
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Der Patient wird befragt, ob er weitere Wünsche
hat. Insbesondere wird ihm ein Getränk angeboten.
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Der Patient wird abschließend nach seinem
Befinden befragt.
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Die Maßnahme wird dokumentiert.
Dokumente:
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Leistungsnachweis
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Lagerungs- und Mobilitätsplan
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Vitaldatenblatt
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Berichtsblatt
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Dokumentenblatt "Meldungen an den Arzt"
Verantwortlichkeit
/ Qualifikation:
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