Diese Seiten wurden für Smartphones optimiert.
Für die PC-Version
klicken Sie bitte hier.
Standard "Transfer aus dem Sitzen in den Stand am Gehbock und zurück"
Die
ersten Schritte nach einer längeren Immobilität sind zumeist recht
"wacklig". Ein Gehbock bietet in dieser Phase die notwendige Stabilität
und Sicherheit.
Standard "Transfer aus dem Sitzen in den Stand am Gehbock und zurück"
Definition:
-
Ein Gehbock (englisch "Walker") gewährleistet
die Mobilität von Senioren mit reduzierten Körperkräften oder mit
Koordinationsproblemen. Er ähnelt einem Rollator (englisch "Wheel
Walker"), verfügt allerdings nicht über Räder, sondern über vier
Gummistopper. Daher kann ein Gehbock - anders als ein Rollator - auch
nicht ungewollt wegrollen und dadurch einen Sturz verursachen.
-
Größter Nachteil eines Gehbocks ist, dass er
einen flüssigen Gehstil verhindert. Der Bewohner muss bei jedem Schritt
den Gehbock etwas anheben und ein Stück in Gehrichtung versetzen. Aus
diesem Grund werden Gehböcke nur zeitweise verwendet, bis der Bewohner
einen Rollator oder Oberarmgehstützen nutzen kann.
-
Ein Gehbock wird insbesondere in den ersten
Wochen nach einem operativen Eingriff oder nach einer längeren
Krankheit verwendet. Vor allem kleinere Strecken innerhalb des
Wohnbereichs lassen sich damit zurücklegen. In der Frühphase der
Rehabilitation ist jederzeit mit instabilen Kreislaufzuständen zu
rechnen. Diese treten gehäuft nach einem Lagewechsel von einer
liegenden Position in den Sitz und von da in den Stand auf.
-
Der Transfer aus dem Sitzen in den Stand am Gehwagen ist folglich mit einem erhöhten Sturzrisiko verbunden.
Grundsätze:
-
Der Bewohner erhält nur so viel Hilfe wie
unbedingt notwendig. Er wird nicht mit einem Rollstuhl versorgt, wenn
er sich mithilfe des Gehbocks fortbewegen könnte.
-
Wir arbeiten eng mit Therapeuten und mit Ärzten zusammen.
-
Der Bewohner sollte am Tag immer wieder in den Stand mobilisiert werden.
-
Wir sind uns bewusst, dass jeder Transfer eine
gewisse Sturzgefährdung mit sich bringt. Wir arbeiten daher mit
besonderer Umsicht. Wir sind der Ansicht, dass die Vorteile einer
Mobilisierung das Verletzungsrisiko mehr als aufwiegen.
Ziele:
-
Der Bewohner wird sicher in den Stand und zurück in das Sitzen mobilisiert.
-
Der Bewohner hat keine übertriebene oder gar lähmende Angst vor einem Sturz.
-
Das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen des Bewohners werden gestärkt.
-
Die Beweglichkeit des Bewohners wird gefördert.
-
Die zahlreichen positiven Effekte des Stehens
werden genutzt. Der Bewohner wird wacher. Die Gefahr von Kontrakturen
wird gemindert; insbesondere die der Ausbildung eines Spitzfußes.
-
Die Eigenwahrnehmung des Bewohners wird verbessert.
Vorbereitung:
-
Wir prüfen die körperlichen Ressourcen. Der
Bewohner muss für diesen Transfer sein Gleichgewicht (zumindest
eingeschränkt) halten können. Er benötigt überdies ausreichende
Kraftreserven in den Armen und in den Beinen.
Durchführung:
Transfer in den Stand
-
Der Bewohner trägt stabiles Schuhwerk mit einer
rutschfesten Sohle. Nach Möglichkeit sollte zusätzlich ein Transfergurt
genutzt werden. Dieser erleichtert es der Pflegekraft, den Bewohner zu
fassen und ggf. zu stabilisieren.
-
Der Bewohner wird in die Ausgangsposition
gebracht. Er sitzt auf dem Stuhl oder an der Bettkante. Seine Füße
stehen auf dem Boden.
-
Die Pflegekraft steht seitlich und etwas hinter
dem Bewohner. Falls der Bewohner das Gleichgewicht verlieren sollte,
ist damit zu rechnen, dass er nach hinten und nicht nach vorne fallen
wird.
-
Eine Hand des Bewohners liegt auf der
Grifffläche des Gehbocks. Die andere wird auf der Seitenlehne des
Stuhls oder des Rollstuhls oder auf der Matratze des Bettes
positioniert.
-
Der Bewohner wird aufgefordert, sein Gewicht
nach vorne zu verlagern. Er soll nun sein Gesäß von der Sitzfläche
abheben. Er kann sich dafür mit der Hand hochdrücken, die auf der
Armlehne oder auf der Matratze liegt. Er soll sich nicht mit der
anderen Hand hochziehen, die bereits den Gehbock umfasst. Es besteht
sonst die Gefahr, dass der Gehbock kippen könnte.
-
Sobald der Bewohner steht, soll er sich mit beiden Händen am Gehbock festhalten.
-
Ggf. kann der Bewohner nun einige Schritte mit dem Gehbock gehen.
Transfer in den Sitz
-
Der Bewohner nähert sich mit dem Gehbock dem
Stuhl oder der Matratze, auf die er sich setzen möchte. Sein Rücken
sollte in Richtung Stuhl bzw. in Richtung Matratze zeigen.
-
Er bewegt sich langsam und vorsichtig zurück, bis die Rückseiten seiner Beine den Stuhl bzw. die Matratze berühren.
-
Der Bewohner soll sich jetzt etwas nach vorne
beugen. Er löst beide Hände vom Gehbock. Er setzt beide Hände auf den
Seitenlehnen des Stuhls oder auf der Matratze des Bettes auf.
-
Wenn er nun die Knie vorsichtig beugt, kommt er in eine sitzende Position.
Nachbereitung:
-
Wenn der Bewohner diesen Bewegungsablauf sicher beherrscht, kann er später ganz ähnlich mit einem Rollator genutzt werden.
-
Alle relevanten Veränderungen der Gesundheit oder des Verhaltens des Bewohners werden dokumentiert.
-
Die Fortschritte des Bewohners werden in der Pflegeplanung berücksichtigt.
-
Der Bewohner wird für sein Engagement gelobt.
-
Sobald möglich sollte der Bewohner mit Unterstützung einige Schritte gehen.
Dokumente:
-
Berichtsblatt
-
Leistungsnachweis
-
Pflegeplanung
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
|