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Standard
"Heimeinzug"
Ein Bewohner, der lieber zuhause geblieben
wäre, dazu Angehörige mit Gewissensbissen, weil sie den alten
Menschen nicht mehr selbst betreuen können . Schon auf den
ersten Blick ist klar, dass der Heimeinzug besonders sensibel
und professionell gestaltet werden muss. Mit einer Checkliste
und dem dazu passenden Standard sorgen Sie für einen möglichst
reibungslosen Ablauf.
Standard "Heimeinzug"
Definition:
Den meisten pflegebedürftig
gewordenen Menschen und deren Angehörigen ist der
Entschluss, in unsere Pflegeeinrichtung umzuziehen nicht
leicht gefallen. Dieses einschneidende Erlebnis, dass
vom Betreffenden häufig als großer Verlust der
Unabhängigkeit erlebt wird, wollen wir so gestalten,
dass die Umstellung als nicht zu belastend erlebt wird
und der Übergang in den Heimalltag so leicht wie möglich
fällt.
Grundsätze:
-
Für den reibungslosen Ablauf
des Heimeinzuges ist primär die Bezugspflegekraft
verantwortlich.
-
Der Bewohner und seine
Angehörigen werden in die Vorbereitung des Einzuges
einbezogen.
-
Noch vor dem Einzug müssen
alle Pflegekräfte des Wohnbereiches den Namen des
neuen Bewohners kennen.
-
Im Vorfeld des Heimeinzuges
werden grundsätzliche biographische Daten des
Bewohners erfragt. Die wichtigsten Gewohnheiten und
Bedürfnisse sind bekannt und werden beachtet.
Wünsche des Bewohners werden erfüllt, soweit dieses
möglich ist.
-
Alle elementaren
medizinischen Informationen, die für die Pflege und
Betreuung wichtig sind, sind bereits vor dem
Heimeinzug bekannt.
-
In den ersten Wochen nach der
Aufnahme nimmt sich die Bezugspflegekraft besonders
viel Zeit für den neuen Bewohner.
-
Aggressionen, Wut und Ärger
über den Umzug werden von den Pflegekräften
akzeptiert.
-
Der Bewohner soll nicht mit
Eindrücken überfrachtet werden. Er hat das Recht,
sich zurückzuziehen.
Ziele:
-
Der neue Bewohner soll
spüren, dass er in der Pflegeeinrichtung willkommen
ist und dass die Entscheidung für den Umzug richtig
war. Ängste und Befürchtungen des Bewohners, auch
wenn sie irrational wirken, werden von den
Pflegekräften ernst genommen.
-
Für den Bewohner soll eine
Umgebung geschaffen werden, in der die Eingewöhnung
leichter fällt.
-
Zwischen Bewohner und
Pflegepersonal soll von Anfang an ein
Vertrauensverhältnis herrschen.
-
Spannungen zwischen
Angehörigen und Pflegekräften sollen bereits im
Vorfeld durch Professionalität und Freundlichkeit
vermieden werden.
-
Der Bewohner soll gleich nach
erfolgtem Heimeinzug in das soziale Gefüge der
Pflegeeinrichtung integriert werden. Soziale
Vereinsamung muss vermieden werden.
Vorbereitung:
Aufnahmegespräch
-
Bezugpflegekraft vorstellen
-
Daten zur Bewohnerbiografie
aufnehmen
-
Wünsche und Gewohnheiten des
Bewohners erfragen
-
Bewohner und Angehörige über
Aufgaben und Kompetenzen der Bezugspflegekraft
informieren
-
Termin für den Umzug
festlegen
-
Liste der Gegenstände
anlegen, die der Bewohner mitbringen möchte
-
Wünsche zur Zimmergestaltung
erfragen
-
den Pflege- und
Betreuungsaufwand klären
-
alle offenen Fragen des
Bewohners beantworten
-
Heimvertrag erläutern und zur
ggf. zur Unterschrift vorlegen
Information über den neuen
Bewohner an:
-
Pflegebereich
-
Hauswirtschaft
-
Verwaltung
-
therapeutischer Dienst
-
Hausmeister, Mitbewohner (bei
Doppelzimmern)
-
Heimbeirat
Zimmer vorbereiten
-
Einrichtung auf
Vollständigkeit prüfen
-
Bett beziehen
-
Nachtkästchen säubern
-
Zimmer reinigen
-
Badezimmer reinigen
-
Namensschild anbringen lassen
-
Heimzeitung bereitlegen
-
internes Telefonverzeichnis
hinterlegen
-
die technische Einrichtung
auf Funktionsfähigkeit prüfen
-
in einem Doppelzimmer: Darauf
achten, dass pflegerische Aktivitäten beim
Mitbewohner abgeschlossen sind
Weiteres
-
Pflegedokumentation anlegen
Durchführung:
Eintreffen des Bewohners
-
Begrüßen des Bewohners mit
einem Blumenstrauß durch die PDL und die
Bezugspflegekraft
-
Sanitäter oder
Begleitpersonen nach eventuell vorhandenen
Unterlagen fragen
-
ggf. um Übergabe der
Krankenkassenchipkarte bitten
-
falls notwendig, dem Bewohner
eine Mahlzeit oder ein Getränk anbieten
-
nach Wünschen und
Bedürfnissen fragen
Bewohner informieren über
-
Freizeitmöglichkeiten
-
Dienstzeiten des Personals
-
Tagesablauf / Essenszeiten
-
Zimmerreinigung
-
Wäschereinigung
-
Serviceleistungen
-
Heimbeirat
-
Hausordnung
Wichtiges Personal vorstellen
-
PDL
-
Heimleitung
-
Sozialpädagoge
-
Pflegekräfte aus dem Bereich
Erste Versorgung
-
Bewohner ggf. ins Bett
bringen
-
ggf. Inkontinenzeinlage
prüfen
-
ggf. Katheterbeutel prüfen
Medizinische Vorbereitungen
-
Hausarzt des Bewohners
informieren
-
aktuelle Medikation mit dem
Hausarzt klären
-
ggf. mitgebrachte Medikamente
entgegennehmen
-
Hausbesuchstermin mit dem
Arzt klären
-
verordnete Medikamente in der
Apotheke bestellen
-
Medikation in die
Pflegedokumentation eintragen
-
Medikamentendispenser
beschriften
Bewohner ins Zimmer begleiten
-
bei Doppelzimmer ggf.
Mitbewohner vorstellen
-
Hausrufsystem erklären
-
Telefonsystem erklären
-
Fernseher erklären
-
Beleuchtung erklären
-
Hilfe beim Auspacken anbieten
-
Kennzeichnung der Wäsche des
neuen Bewohners veranlassen
-
Schlüssel gegen Quittung
übergeben
Pflegeeinrichtung zeigen
-
andere Bewohner vorstellen
-
Stationszimmer
-
Gemeinschafträume der
Bewohner
-
"schwarze" Brett
-
Aufzüge
-
Restaurant/Speisesaal/Cafeteria
-
Festsaal
-
Beschäftigungstherapie
Nachbereitung:
-
In den ersten Tagen nach dem
Heimeinzug befragt die Bezugspflegekraft den
Bewohner regelmäßig nach seinen Eindrücken und
Wünschen.
-
Der Bewohner wird ggf.
regelmäßig animiert, Kontakte zu anderen Bewohnern
aufzunehmen.
-
Die Bezugspflegekraft
kontrolliert, ob der Bewohner die Funktionsweise und
die Bedienung der wichtigsten technischen Geräte
verstanden hat und erklärt diese ggf. erneut.
-
Mitarbeiter, die ggf. zum
Zeitpunkt des Heimeinzuges im Urlaub, krank usw.
waren, werden vorgestellt.
Dokumente:
-
Pflegedokumentation
-
Checkliste "Heimeinzug"
-
Heimvertrag
Qualifikation / Verantwortlichkeit:
-
Pflegedienstleitung
-
Bezugspflegekraft
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