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Standard "Hygienekommission"
Das Konzept der Hygienekommission stammt ursprünglich aus dem
Krankenhausbereich, wird inzwischen aber als "Qualitätszirkel für
Hygiene" auch vermehrt in der Altenpflege eingesetzt. Mit einem
Standard können Sie die Aufgaben und Befugnisse der Hygienekommission
festlegen.
Standard "Hygienekommission"
Definition:
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Eine Hygienekommission ist ein Gremium mit der
Aufgabe, die Heimleitung in Fragen der Infektionsprophylaxe zu beraten
und zu unterstützen. Andere übliche Bezeichnungen für eine
Hygienekommission sind "Qualitätszirkel für Hygiene", "Hygienegruppe"
oder "Hygieneteam". Eine Hygienekommission ist also grundsätzlich
nichts anderes als ein konventioneller Qualitätszirkel, der sich
allerdings auf die Infektionsprophylaxe konzentriert.
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Anders als in Krankenhäusern ist die
Installation einer Hygienekommission in einem Alten- und Pflegeheim
nicht vorgeschrieben. Wir haben uns aufgrund der vielen Vorteile (s.u.)
dennoch dazu entschlossen.
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Die Hygienekommission setzt sich aus
Mitarbeitern aller Funktionsbereiche zusammen. Dieses ist notwendig, da
Hygiene eine übergreifende Aufgabe ist, die nicht allein auf die Pflege
und auf die Hauswirtschaft beschränkt ist. Auch Mitarbeiter der
Haustechnik, der Reinigungsfirmen und andere externe Partner können
durch mangelnde Hygiene für Infektionsübertragungen verantwortlich sein.
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Wir wollen, dass alle Mitarbeiter die
Notwendigkeit und Richtigkeit der Hygienevorgaben verstehen. Dieses ist
bei Entscheidungen der Geschäftsführung ohne Beteiligung der
Mitarbeiter problematisch, da diese "von oben nach unten" getroffen
werden. Richtlinien einer Hygienekommission werden von den Mitarbeitern
bereitwilliger akzeptiert und umgesetzt, da mehrere Menschen und
Funktionsbereiche in den Entscheidungsprozess eingebunden werden.
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Eine bereits installierte und arbeitsfähige
Hygienekommission hat den Vorteil, dass sie im Notfall sofort aktiviert
werden kann. Beispiel: In der Einrichtung kommt es zu einer Welle von
Brechdurchfall. Der Auslöser muss nun schnell gefunden und beseitigt
werden.
(Die Bildung einer
Hygienekommission ist zumeist nur in größeren Häusern sinnvoll. In
kleinen Einrichtungen ist es i.d.R. ausreichend, einen
Hygienebeauftragten zu benennen. Dieser kann die weitere Vernetzung
innerhalb der Funktionsbereiche auf unbürokratische Weise organisieren,
also auf dem sprichwörtlichen "kleinen Dienstweg".)
Grundsätze:
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Die Hygienekommission plant als übergeordnetes
Gremium die langfristigen Entwicklungen der Hygiene. Für die praktische
Detailarbeit bleiben insbesondere der Hygienebeauftragte und der
Qualitätsbeauftragte zuständig.
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Die Hygienekommission hat ein Mitspracherecht bei allen Entscheidungen zu hygienerelevanten Fragen.
Ziele:
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Wir entwickeln wirksame Strategien zur Vermeidung von Infektionen.
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Wenn es
dennoch zu einem Ausbruch einer Infektionskrankheit kommt, verfügen wir
über fertige Konzepte, um die Infektionen einzudämmen.
Vorbereitung:
Organisation
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Die Einrichtung verfügt über einen
Hygienebeauftragten. Dieser wurde entsprechend fortgebildet. Mittels
Rundschreiben wurden alle Mitarbeiter über die Ernennung informiert.
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Wir haben einen Qualitätsbeauftragten. Ein QM-System ist installiert.
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Bei der Terminplanung für die Sitzungen der
Hygienekommission nehmen wir Rücksicht auf die Arbeitsbelastung aller
Mitglieder. Es sollte sichergestellt sein, dass alle Mitglieder
teilnehmen können oder zumindest einen Stellvertreter entsenden können.
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Wir stellen sicher, dass die Mitglieder der
Hygienekommission ihre neuen Aufgaben wahrnehmen können und ausreichend
Zeitreserven dazu haben. Ggf. werden sie von Kollegen entlastet.
Zusammenstellung
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Die Hygienekommission besteht aus folgenden Mitgliedern:
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Pflegedienstleitung
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Hauswirtschaftsleitung
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Küchenleitung
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Hausmeister
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Qualitätsbeauftragter
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Beauftragter für Arbeitsschutz
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Hygienebeauftragter (in großen Einrichtungen
haben der Pflegebereich und die Hauswirtschaft ggf. jeweils einen
eigenen Hygienebeauftragten)
Zusätzlich kann die Hygienekommission um externe Berater und Kooperationspartner erweitert werden, also:
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Hausärzte
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Krankenhausärzte
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Betriebsarzt
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Verwaltungsleitung
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Apotheker
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Führungskräfte der Reinigungsfirmen
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externe Referenten
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Heimbeirat
Durchführung:
Anlässe für ein Treffen der Hygienekommission / Aufgaben der Hygienekommission
Die Hygienekommission trifft sich zweimal im Jahr zur regulären Sitzung, um hygienerelevante Themen zu diskutieren:
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Die Hygienekommission legt fest, welche
generellen Ziele mit dem einrichtungsinternen Hygienemanagement
erreicht werden sollen. Sie definiert auch, auf welche Weise die
Fortschritte erfasst und gemessen werden sollen.
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Der aktuelle Status hinsichtlich der Hygiene
wird diskutiert. Die Hygienekommission prüft, ob die beim letzten
Treffen festgelegten Ziele erreicht oder verfehlt wurden. Die
Hygienekommission bestimmt die Faktoren, die ggf. einen Erfolg bislang
behindern. Danach werden Maßnahmen diskutiert, die diese Hindernisse
beseitigen sollen.
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Die Ergebnisse der zurückliegenden Hygienevisiten werden anhand der dabei ausgefüllten Protokolle diskutiert.
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Falls der Qualitätsbeauftragte ein internes
Audit durchgeführt hat, werden die Abschnitte, die sich mit der Hygiene
befassen, thematisiert.
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Die Strategien zur innerbetrieblichen Aus- und Weiterbildung hinsichtlich der Hygiene werden festgelegt.
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Die Hygienekommission prüft, ob die Hygienepläne und Desinfektionspläne überarbeitet werden müssen.
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Der Qualitätsbeauftragte und der
Hygienebeauftragte legen Entwürfe für neue Standards vor, die sie zuvor
entwickelt haben. Diese werden in der Hygienekommission diskutiert,
ggf. modifiziert und danach als gültig verabschiedet.
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Es werden Maßnahmen diskutiert und danach
festgelegt, die die Erkennung und Erfassung von nosokomialen
Infektionen sicherstellen.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Anlässe, die zu außerplanmäßigen Sitzungen führen:
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Es sind umfassende Änderungen des
Hygienemanagements geplant, die über die Aktualisierung von einzelnen
Standards des QM-Handbuches hinausgehen.
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Es steht eine Zertifizierung an (TÜV,
DIN-EN-ISO, verbandsinterne Siegel usw.). Für ein erfolgreiches
Abschneiden sind umfassende Verbesserungen des Hygienemanagements
erforderlich.
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Die Vergabe von Aufträgen an externe
Dienstleister steht an, etwa im Bereich der Lebensmittelversorgung, der
Gebäudereinigung oder der Textilreinigung. Die Partner sollen
vertraglich zur Einhaltung der in unserem Hause üblichen
Hygienestandards verpflichtet werden.
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Es droht eine lokale oder bundesweite
Infektionswelle, etwa ein besonders aggressiver Grippevirenstamm, eine
Noro-Welle usw. Wir wollen unsere Einrichtung entsprechend vorbereiten.
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Es kommt bereits zu einer gravierenden Häufung
von Infektionen unter den Bewohnern oder unter den Pflegekräften, die
möglicherweise auf Hygienemängel zurückzuführen sind.
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Äußere Faktoren beeinträchtigen unsere Hygiene, etwa Streiks bei der Müllabfuhr oder bei Kooperationspartnern.
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Der MDK hat eine Prüfung durchgeführt, in deren Verlauf Hygienemängel gerügt wurden.
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Es gab anlassbezogene Kontrollen der Heimaufsicht oder des Gesundheitsamtes, in deren Verlauf Hygienedefizite sichtbar wurden.
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Eine umfangreiche Beschaffung von Medizinprodukten ist geplant. Dieses hätte Auswirkungen auf das Hygienemanagement.
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Das Gebäude oder die Haustechnik soll umgebaut
oder erweitert werden. Bei der Planung sind auch Hygieneaspekte zu
berücksichtigen.
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Die fachliche Ausrichtung der Einrichtung soll
geändert oder erweitert werden. Dadurch ist auch eine Anpassung des
Hygienemanagements erforderlich. Beispiel: Es soll eine Station für
Beatmungspatienten errichtet werden.
Weiteres
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Alle in der Hygienekommission besprochenen
Inhalte unterliegen der Vertraulichkeit. Es ist zu vermeiden, dass
Arbeitspapiere, Entwürfe und andere Vorversionen im Pflegeteam
kursieren und dort für Unruhe sorgen. Wir veröffentlichen unsere
Dokumente erst dann, wenn diese von der Hygienekommission für
allgemeingültig erklärt wurden.
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Eine reguläre Sitzung sollte maximal zwei Stunden dauern.
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Ein Mitarbeiter wird damit beauftragt, ein Protokoll zu erstellen.
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Innerhalb der Hygienekommission sind alle
Teilnehmer gleichberechtigt. Eine Hygienekommission, in der die
Heimleitung alle anderen Mitarbeiter dominiert, ist kontraproduktiv und
sinnlos.
Nachbereitung:
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Der damit beauftragte Mitarbeiter erstellt das
Protokoll. Dieses enthält eine Zusammenfassung der besprochenen Themen.
Zusätzlich werden die Beschlüsse in Form eines Maßnahmenplans
schriftlich fixiert. Das Dokument wird später allen Mitgliedern per
Hauspost zugestellt.
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Die Hygienekommission stellt sicher, dass alle
Mitarbeiter von relevanten Entscheidungen erfahren. Dieses etwa über
Aushänge am schwarzen Brett oder über die Hauspost.
Dokumente:
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Hygienepläne
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Desinfektionspläne
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Pflegestandards
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Stellenbeschreibungen
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Fortbildungspläne
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
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alle Mitglieder der Hygienekommission
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