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Standard "Lagerung auf der schiefen Ebene"
Effektiv,
risikoarm und einfach durchführbar. Mehr kann man von einer Lagerung
zur Dekubitusprophylaxe wohl nicht verlangen. Die Lagerung auf der
schiefen Ebene ist vor allem in der ambulanten Pflege und bei
Nachtwachen beliebt, da sie ohne Hilfe von Dritten angewendet werden
kann.
Standard "Lagerung auf der schiefen Ebene"
Definition:
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Die Lagerung auf der schiefen Ebene basiert
darauf, dass die Matratze auf einer Seite mittels unterlegter
Materialien angehoben wird. Zwischen der höheren Bettseite und der
niedrigeren Bettseite entsteht ein Gefälle.
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Liegt ein Mensch mit dem Rücken auf dieser
schiefen Ebene, befindet sich sein Körper automatisch in einer
Schräglage. In der Folge kommt es zu einer Gewichtsverlagerung, also
einer Belastung bestimmter Hautflächen und einer gleichzeitigen
Entlastung anderer Bereiche. Die Lagerung kann daher im Rahmen der
Dekubitusprophylaxe genutzt werden.
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Bei anderen Lagerungstechniken werden die
Hilfsmittel zwischen der Matratze und der Haut des Bewohners
aufgebracht; wie etwa eine gerollte Bettdecke bei der klassischen
30°-Lagerung. Der Bewohner liegt dann zumindest teilweise direkt auf
den Lagerungshilfsmitteln. Diese Materialien können verrutschen, etwa
wenn sich der Bewohner im Schlaf bewegt.
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Bei der Lagerung auf der schiefen Ebene ist
dieses nicht zu befürchten. Die Lagerungshilfsmittel sind hier zwischen
der Matratze und dem Bettgestell eingeklemmt, können sich also nicht
ungewollt verschieben. Der Bewohner liegt mit seinem kompletten
Körpergewicht direkt auf der Matratze. Die Druckverteilung auf die
Weichteile ist daher sehr gleichmäßig.
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Diese Lagerung funktioniert auch, wenn das
Kopfteil des Betts etwas hochgefahren wurde, um den Bewohner in eine
leichte Oberkörperhochlagerung zu bringen. Dieses ist z.B. im Rahmen
der Atemunterstützung und der Pneumonieprophylaxe sinnvoll.
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Da es zu keiner vollständigen Entlastung des
Steißbeines kommt, ist diese Lagerung nicht sinnvoll, wenn es in diesem
Bereich bereits zu einem Dekubitus gekommen ist.
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Die Lagerung ist ideal für den Nachtdienst. Der
Bewohner muss für die Umlagerung nicht bewegt und somit auch nicht
geweckt werden. Gleichzeitig ist für die Durchführung nur eine
Pflegekraft erforderlich.
Grundsätze:
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Die individuellen Wünsche des Bewohners sind uns wichtig und werden beachtet.
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Das Lagern ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die
viel berufliche Erfahrung erfordert. Daher werden Praktikanten,
Bundesfreiwilligendienstler oder Pflegeschüler nur assistierend
eingesetzt.
Ziele:
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Ein Dekubitus wird vermieden.
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Eine bereits geschädigte Hautfläche wird konsequent von Druck entlastet und heilt dann ab.
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Der Bewohner entspannt sich und fühlt sich wohl.
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Das Wahrnehmungsvermögen wird gestärkt.
Vorbereitung:
Material
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Eine (zusammengerollte) Bett- oder Wolldecke,
alternativ eine Lagerungsrolle, mehrere Lagerungskissen, Keile aus
festem Schaumstoff o.Ä.
(Hinweis: Es ist wichtig, dass das Material so fest ist, dass es nicht
nach wenigen Minuten unter dem Gewicht des Bewohners platt gedrückt
wird.)
weitere Maßnahmen
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Der Heimbewohner wird über die anstehende
Maßnahme informiert (unabhängig von der Kommunikationsfähigkeit). Seine
Fragen werden umfassend beantwortet. Der Bewohner wird um Zustimmung
gebeten.
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Die Pflegekraft schafft Platz, um ungehindert
arbeiten zu können. Es werden etwa der Bettbügel aufgehängt und der
Nachttisch weg geschoben.
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Die Türen und Fenster werden geschlossen.
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Die Bettliegefläche wird auf Arbeitshöhe gefahren, um ein rückenschonendes Arbeiten zu ermöglichen.
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Die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch.
Durchführung:
Die
Pflegekraft unterlagert eine Seite der Matratze über die gesamte Länge
mit der zusammengerollten Decke. Sie beginnt an den Füßen und arbeitet
sich zum Kopfende vor.
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Das Material sollte
keilförmig unter die Matratze gebracht werden. Direkt unter der
Bettkante sollte mehr Material liegen als in Richtung Bettmitte. Wir
stellen damit sicher, dass die schiefe Ebene zur Bettkante hin immer
steiler wird.
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Der Höhenunterschied sollte rund 20 cm betragen. Dieses entspricht dann ungefähr einer 30°-Schieflage.
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Die meisten
Pflegekräfte werden in der Lage sein, das Material unter die Matratze
zu stopfen, während der Bewohner direkt darüber liegt. Es ist sinnvoll,
den Senioren möglichst weit an die erhöhte Bettkante zu mobilisieren,
da dadurch die Schräglage verstärkt wird.
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Der Kopf wird mit einem kleinen Kissen unterlegt.
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Die Druckbelastung im Bereich des Steißbeins und der Rollhügel wird engmaschig überprüft.
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Die Beine werden
nebeneinander abgelegt. Sie sollten nicht übereinander liegen. Falls
sich Berührungspunkte nicht vermeiden lassen, können diese Hautbereiche
abgepolstert werden.
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Eine schräge Ebene
erhöht das Risiko, aus dem Bett zu fallen. Wenn es der Bewohner
wünscht, kann auf der niedrigeren Bettseite das Bettgitter hochgefahren
werden. Dieses ist auch bei unruhigen Senioren sinnvoll.
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Bei dieser Lagerung
kann es schnell zu einer erhöhten Druckbelastung der Fersen kommen.
Ggf. führt die Pflegekraft eine druckreduzierende Lagerung der Fersen
durch, um die Durchblutung in diesem Bereich zu fördern.
Nachbereitung:
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Die Lagerung
auf der schiefen Ebene kann (abhängig von der individuellen
Konstitution) bis zu zwei Stunden beibehalten werden. Danach wird die
gegenüberliegende Matratzenseite mit der Decke unterlegt.
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Die Klingel wird in Reichweite des Bewohners abgelegt.
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Das Bett wird wieder in die ursprüngliche Höhe gestellt.
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Der Bewohner wird nach seinem Befinden befragt.
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Falls notwendig, kann das Zimmer kurz gelüftet werden.
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Die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch.
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Die Maßnahme wird im Grundpflegenachweis dokumentiert.
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Alle relevanten Veränderungen der Gesundheit oder des Verhaltens des Bewohners werden dokumentiert.
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Ggf. wird die Pflegeplanung angepasst.
Dokumente:
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Berichtsblatt
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Lagerungs- und Bewegungsplan
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Kommunikationsblatt mit dem Arzt
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Pflegeplanung
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
Pflegefachkräfte
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