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Standard "Anwendung von Nasentropfen und Nasensalben"
Für Nasenschleimhäute sind die Wintermonate eine Tortur. Nasentropfen und -salben können die Belastung spürbar reduzieren.
Standard "Anwendung von Nasentropfen und Nasensalben"
Definition:
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Bei verschiedenen Krankheitsbildern ist es erforderlich, Medikamente über die Nase zu applizieren.
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Bei Schnupfen oder bei Otitis media nutzen wir Nasentropfen, die die Nasenschleimhaut abschwellen lassen.
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Bei trockenen, borkigen Schleimhäuten
verwenden wir Nasensalbe. Eine regelmäßige Anwendung beugt insbesondere
Nasenblutungen vor.
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In unserer Einrichtung kommt die 5R-Regel
zur Anwendung. Sie definiert, dass bei der Medikamentenversorgung
verschiedene Kriterien beachtet werden müssen:
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richtige Person
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richtiges Arzneimittel
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richtige Dosierung oder Konzentration
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richtige Applikation bzw. Applikationsart
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richtiger Zeitpunkt
Grundsätze:
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Nasentropfen und Nasensalben werden nur auf
ärztliche Anordnung angewendet. Davon ausgenommen sind lediglich
Meersalz-Nasentropfen, da diese keinen Arzneimittelwirkstoff enthalten.
Ziele:
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Medikamente werden sicher in die Nase eingebracht.
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Verletzungen der Nasenschleimhaut werden vermieden.
Vorbereitung:
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Der Bewohner wird über die anstehende Maßnahme
informiert und um Zustimmung gebeten. Auch bewusstlose Bewohner werden
angesprochen.
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Viele Senioren empfinden die Applikation durch
die Pflegekraft als unangenehm. Nach Möglichkeit sollte der Bewohner
daher das Medikament eigenständig einnehmen. Wir prüfen auch, ob der
Wirkstoff als Nasenspray verfügbar ist. Nasensprays können sehr einfach
eigenverantwortlich eingenommen werden.
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Die Pflegekraft liest den Beipackzettel des
Medikaments. Wichtig ist z.B., ob der Bewohner während der Applikation
einatmen soll oder nicht.
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Die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch. Falls notwendig zieht sie Schutzhandschuhe an.
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Wir bitten den Bewohner, sich mit einem Taschentuch oder mit Zellstoff die Nase zu putzen.
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Der Bewohner wird aufgesetzt. Der Oberkörper
ist erhöht. Er soll den Kopf leicht nach hinten neigen. (Hinweis: Diese
Lage ist bei verschiedenen Wirbelsäulenerkrankungen und -verletzungen
kontraindiziert.)
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Nasentropfen-Fläschchen und Nasensalben werden
grundsätzlich personalisiert genutzt. Die Pflegekraft beschriftet das
Medikament mit dem Namen des Bewohners, um Verwechselungen
auszuschließen.
Durchführung:
Tropfen:
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Die Pflegekraft schraubt den Deckel vom
Fläschchen. Sie legt diesen mit der Außenseite auf eine saubere
Unterlage und vermeidet damit eine Kontamination des Präparats. Damit
sinkt auch das Risiko einer späteren erneuten Infektion des Bewohners.
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Die Pflegekraft führt die Pipette in das Glas mit dem flüssigen Wirkstoff.
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Mit einem leichten Druck auf den Gummibalg an
der Pipette entnimmt die Pflegekraft die notwendige Flüssigkeitsmenge
aus dem Fläschchen.
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Sie führt die Pipette zum Naseneingang. Ein
erneuter Druck auf den Gummibalg gibt die Tropfen frei. Jeder Kontakt
der Schleimhaut mit der Pipette wird vermieden, da es sonst leicht zu
Kontaminationen kommen kann.
Nasensalbe:
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Die Pflegekraft appliziert den Salbenstrang auf
einen Watteträger. Mit diesem verstreicht die Pflegekraft die Salbe
vorsichtig auf der Schleimhaut.
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Die Pflegekraft beachtet, dass die
Nasenschleimhaut sehr empfindlich ist und leicht bluten kann. Sie
sollte daher mit dem Watteträger nur so weit in die Nase eindringen,
wie sie auch in die Nase blicken kann.
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Alternativ kann ein Applikator genutzt werden, also ein verlängerter Tubenaufsatz.
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Die Pflegekraft beachtet, dass die Salbe leicht
die Nase verstopft und somit die Atmung beeinträchtigt. Auch die
Auslässe einer Sauerstoffbrille können leicht durch die Salbe
verschlossen werden.
Weiteres
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Die Pflegekraft hält ggf. während der
Applikation das gegenüberliegende Nasenloch zu und bittet den Bewohner,
die Salbe oder die Tropfen durch die Einatmung "hochzuziehen". Damit
wird vermieden, dass das Medikament in den Rachen abfließt.
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Durch eine Modifizierung der Lage können
bestimmte Teile der Nase und der Nasennebenhöhlen gezielter behandelt
werden. Der Bewohner soll sich dafür in Rückenlage auf sein Bett legen.
Der Kopf liegt auf der Bettkante.
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Wenn der Bewohner den Kopf überstreckt, können
z.B. das Siebbein und die Keilbeinhöhle erreicht werden. Ggf. stützt
die Pflegekraft den Kopf des Bewohners mit einer Hand. Damit lassen
sich spätere Nackenschmerzen vermindern.
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Wenn der Bewohner den Kopf überstreckt und
diesen gleichzeitig etwas zur Seite neigt, können bestimmte Bereiche
der Stirnhöhle erreicht werden.
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Nach der Applikation sollte der Bewohner - soweit möglich - die Atmung für einige Sekunden anhalten.
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Um die Resorption des Medikaments zu verbessern, soll der Bewohner noch einige Minuten in der Körperhaltung bleiben.
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Dem Bewohner wird nahegelegt, in den nächsten
fünf bis zehn Minuten die Nase nicht zu schnäuzen. Sofern möglich
sollte er durch den Mund atmen.
Nachbereitung:
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Der Glaskonus der Pipette wird unter fließendem
Wasser gereinigt und mit Zellstoff oder mit einem sauberen
Papiertaschentuch getrocknet.
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Nach dem Öffnen sind Nasentropfen ggf. nur eine kurze Zeit haltbar. Die Pflegekraft bittet ggf. um ein neues Rezept.
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Die Pflegekraft dokumentiert die Applikation.
Sie vermerkt es auch, wenn es Vorkommnisse gab, die die Verabreichung
beeinflusst haben. Beispiel: Direkt nach der Eingabe hat der Bewohner
geniest und somit einen Teil des Medikaments aus der Nase entfernt. In
einem solchen Fall sollte keine erneute Applikation durchgeführt
werden, da sich die ausgeworfene Wirkstoffmenge nicht bestimmen lässt.
Es könnte zu einer Überdosierung kommen.
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Abschwellende Nasentropfen sollten maximal eine
Woche genutzt werden. Es kann sonst zu einer Gewöhnung kommen. Die
Nasenschleimhaut trocknet aus und atrophiert. Es kann dann leicht zum
Nasenbluten kommen. Wir raten dem Bewohner nachdrücklich davon ab,
derartige Medikamente eigenmächtig über einen längeren Zeitraum
einzunehmen.
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Die Pflegekraft fragt nach dem Befinden des Bewohners.
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Die Klingel wird in Reichweite gelegt.
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Der Bewohner erhält seine Hilfsmittel (Hörgerät, Brille).
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Der Bewohner wird befragt, ob er weitere Wünsche habe. Insbesondere wird ihm ein Getränk angeboten.
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Das verbrauchte Material wird entsorgt.
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Die Pflegemittel werden zurückgestellt. Bei
persönlichen Mitteln achtet die Pflegekraft darauf, dass die Behälter
beschriftet sind.
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Medikamente werden (sofern erforderlich) wieder in den Kühlschrank gestellt.
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Die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch.
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Die Maßnahme wird im Leistungsnachweis dokumentiert.
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Beobachtungen, etwa Hautveränderungen oder Schmerzäußerungen, werden dokumentiert und ggf. dem Hausarzt mitgeteilt.
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Ggf. wird die Pflegeplanung angepasst.
Dokumente:
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Leistungsnachweis
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Berichtsblatt
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Dokumentenblatt "Meldungen an den Arzt"
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
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