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Pflegestandard "Pflege von Senioren mit Pneumonie"

Trotz vieler neuer Medikamente hat die Lungenentzündung wenig von ihrer Bedrohlichkeit verloren. Vor allem hochbetagte Menschen haben dieser Infektion kaum etwas entgegenzusetzen - und sind um so mehr auf professionelle Pflege angewiesen.


Pflegestandard "Pflege von Senioren mit Pneumonie"


Definition:

  • Eine Pneumonie ist eine Entzündung des Lungengewebes. Sie kann sowohl einen akuten wie einen chronischen Verlauf nehmen.
  • Die Keime können als Tröpfcheninfektion durch die Luft übertragen werden. Oft werden auch Keime aus dem Rachenraum in die Atemwege aspiriert. Alternativ können Keime über die Blutbahn aus entfernten Infektionsherden oder sogar aus dem Darm in die Lunge transportiert werden.
  • Mehr als 800.000 Menschen erkranken jedes Jahr an einer Pneumonie. Bei vielen Betroffenen kommt es zu schweren oder gar lebensbedrohlichen Verläufen. In vielen Industrienationen ist die Pneumonie die am häufigsten zum Tode führende Infektionskrankheit. Jeder Hundertste verstirbt an den Folgen der Infektion.
  • Viele verschiedene Erreger können eine Pneumonie auslösen, darunter neben Bakterien und Viren auch Pilze, Mykoplasmen, Protozoen und Würmer. Darüber hinaus können auch Giftstoffe, aspirierte Fremdkörper oder Strahlung für die Entzündung verantwortlich sein. Die Medizin unterscheidet deshalb zwischen infektiösen und nicht-infektiösen Pneumonien.
  • Besonders bedrohlich sind Infektionen, die in einem Krankenhaus erfolgen, die sog. „nosokomiale Pneumonie“. Viele dieser Erkrankungen lassen sich nicht oder nur mit großem Aufwand behandeln, da die auslösenden Keime gegen übliche Antibiotika resistent sind. Die Keime werden vor allem aufgrund mangelhafter Händehygiene übertragen. Die Sterblichkeit bei einer nosokomialen Pneumonie liegt bei 20 Prozent. Davon abzugrenzen sind ambulant erworbene Pneumonien, die sich meist besser behandeln lassen.
  • Von einer Pneumonie können Menschen ohne Vorerkrankungen befallen werden (primäre Pneumonie). Deutlich häufiger tritt die Lungenentzündung jedoch bei Senioren auf, deren Lunge oder deren Bronchialbaum bereits geschädigt sind (sekundäre Pneumonie). Das Fortschreiten der Infektion wird also durch den schlechten Allgemeinzustand beschleunigt. Betroffen sind insbesondere Menschen mit Herzerkrankungen oder Störungen im Blutkreislauf der Lunge, etwa bei einer Linksherzinsuffizienz. Weitere begünstigende Faktoren sind Verengungen der oberen Luftwege oder der Bronchien sowie ein mangelhafter Hustenreflex, der zu einem Sekretstau führt. Besonders aggressiv verläuft die sog. „opportunistische Pneumonie“. Sie tritt bei Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr auf, etwa als Folge einer Operation oder schweren Erkrankung, wie etwa AIDS und Krebs.
  • Die klassische Einteilung der Lungenentzündung:
    • Bei der Lobärpneumonie ist ein kompletter Lungenlappen erkrankt. In den meisten Fällen liegt eine Infektion mit Pneumokokken vor.
    • Die Bronchopneumonie wird von unterschiedlichen Erregern hervorgerufen. Bei dieser Form sind die Alveolen an mehreren Stellen betroffen.
    • Die interstitielle Pneumonie betrifft vor allem das Lungenzwischengewebe. Der Alveolarraum wird nicht oder nur sehr gering in Mitleidenschaft gezogen. Diese Form tritt vor allem bei abwehrgeschwächten Bewohnern auf, etwa in Folge von AIDS oder immunsuppressiver Therapien.
  • Eine Lungenentzündung hat oft einen destabilisierenden Einfluss auf andere Krankheiten und verstärkt deren Folgen, insbesondere Diabetes mellitus, Asthma bronchiale sowie Herzinsuffizienz.

Grundsätze:

  • Eine Lungenentzündung ist für alte Menschen eine sehr ernstzunehmende Bedrohung ihres Lebens.
  • Jeder Bewohner hat Anrecht auf die beste Pflege und medizinische Betreuung.
  • Eine rechtzeitig erkannte Lungenentzündung kann zumeist schnell behandelt werden. Verzögerungen jedoch sind lebensgefährlich. Daher werden wir stets frühzeitig einen Arzt hinzuziehen, wenn verdächtige Symptome auftreten.
  • Verfahren der Naturheilkunde kommen als Ergänzung (nicht Ersatz!) konventioneller Therapien in Betracht.
  • Wenn die Krankheit einen Umfang erreicht hat, der unsere medizinischen und pflegerischen Fähigkeiten überfordert, zögern wir nicht und veranlassen eine Überweisung in ein Krankenhaus.

Ziele:

  • Eine Pneumonie wird rechtzeitig und korrekt erkannt. Eine Verwechselung mit einem grippalen Infekt wird vermieden.
  • Gebildetes Sekret wird gelöst.
  • Das Fieber wird gesenkt.
  • Die Lungenbelüftung wird verbessert.
  • Die häufigsten Komplikationen werden vermieden, insbesondere:
    • Kollaps
    • toxisches Kreislaufversagen
    • Ausbreitung der Infektion innerhalb der Lunge
    • Ausbreitung der Infektion mit dem Blutstrom auf andere Körperteile
    • Exsikkose und sich daraus entwickelndes Nierenversagen
    • Herzinsuffizienz
    • Kreislaufschwäche bis hin zum Schock
    • Lungenabszesse
    • Bronchiektasenbildung (Erweiterungen der Bronchien)
    • Thrombosen
    • Lungenembolie
    • septischer Schock als Folge einer körpereigenen, entzündlichen Abwehrreaktion
  • Der Bewohner wird möglichst schnell wieder gesund und erleidet möglichst wenige Schmerzen.
  • Der Auslöser der Lungenentzündung wird erkannt.

Vorbereitung:

Organisation

  • Der Standard "Pneumonieprophylaxe" wird sorgfältig umgesetzt.
  • Unsere Mitarbeiter werden regelmäßig fortgebildet, insbesondere auch zum Krankheitsbild Pneumonie.
  • Wir halten stets aktuelle Fachliteratur bereit.

Symptome und Informationssammlung

  • Wir achten auf Symptome, die auf eine Lungenentzündung hindeuten. Wenn es hinreichende Anzeichen für eine bestehende oder sich entwickelnde Lungenentzündung gibt, benachrichtigen wir den Hausarzt und drängen auf eine zeitnahe Untersuchung.
  • typische (hochakut einsetzende) Pneumonie:
    • plötzliches hohes Fieber ggf. mit Schüttelfrost
    • stark reduziertes Allgemeinbefinden
    • starker und zunächst trockener Husten; im späteren Verlauf mit eitrigem, gelblichem, grünem oder rot-braunem Auswurf
    • Atemnot und Schmerzen beim Atmen; dieses insbesondere bei Pleurabeteiligung
    • schnelle und flache Atmung, ggf. bewegen sich die Nasenflügel simultan zur Atmung (s.g. "Nasenflügeln")
    • Schonatmung
    • starkes Schwitzen
    • süßlicher oder faulig riechender Mundgeruch
    • Zyanose, insbesondere Lippenzyanose
    • hörbare Atemgeräusche, insbesonders bronchiales Atmen ("Röhrenatmen", klingt nach "ch") und Rasselgeräusche
    • Beim Abklopfen der Lunge klingt das Klopfgeräusch über dem erkrankten Lungenabschnitt gedämpfter.
    • Tachykardie, Hypotonie
    • Hinweis: Bei hochbetagten Menschen ist die Symptomatik häufig reduziert. Die Temperaturerhöhung ist mäßig. Schüttelfrost ist selten zu beobachten. Der Husten und Auswurf bleiben zumeist moderat. Gleichzeitig jedoch zeigen Betroffene unvermittelt Bewusstseinseintrübungen als Folge der Exsikkose.
  • atypische Pneumonie (wird zu Beginn häufig mit einer Grippe, einem grippalen Infekt oder einer anderen Erkältung verwechselt):
    • langsam fortschreitendes Krankheitsbild
    • trockener Husten
    • Kopf- und Muskelschmerzen
    • Halsschmerzen
    • Fieber unterhalb von 39°C. Kein Schüttelfrost
    • nur mäßig beeinträchtigtes Allgemeinbefinden
    • häufig: Desorientierung infolge von Sauerstoffmangel
    • Tachykardie, Hypotonie.
  • Wir stellen für den Arzt alle uns bekannten relevanten Risikofaktoren zusammen. Insbesondere:
    • Herzerkrankungen
    • Übergewicht
    • Rauchverhalten
    • bekannte Tumore in der Lunge
    • Sedierungen
    • Hemiplegie
    • Ernährungssonde

Durchführung:

medizinische Therapie

  • Bei einer bakteriell verursachten Pneumonie erhält der Bewohner ein Antibiotikum oder eine Kombination verschiedener Antibiotika, also etwa Penicilline, Makrolidantibiotika, Cephalosporine, Gyrasehemmer und Tetrazykline. Zumeist erfolgt anfangs eine Therapie, ohne dass der genaue Erreger bereits bekannt ist (sog. "ungezielte Antibiotikatherapie"). Sobald die mikrobiologischen Untersuchungen abgeschlossen sind, wird die Wahl der Medikamente ggf. abgeändert. Wir stellen uns auf die häufigsten Nebenwirkungen dieser Arzneimittel ein, etwa allergische Reaktionen oder pseudomembranöse Kolitis (Durchfall, Fieber, Flüssigkeitsverlust).
  • Bei Pilzpneumonien erhält der Bewohner Antimykotika. Diese werden entweder durch eine i.v.-Injektion oder durch Inhalation verabreicht.
  • Viruspneumonien werden zumeist nur symptomatisch behandelt. Die Anwendung von Virustatika ist nur in sehr frühen Krankheitsstadien sinnvoll.
  • Bei starkem Husten bitten wir den Arzt um die Verschreibung eines hustendämpfenden Medikaments wie etwa Codeinpräparate.
  • Bei produktivem Husten regen wir die Verabreichung von Expektoranzien (auswurffördernde Mittel) an.
  • Starke Schmerzen oder hohes Fieber sollten mit geeigneten Präparaten bekämpft werden, wie etwa Paracetamol. Wir nutzen zudem klassische pflegerische Maßnahmen zur Fiebersenkung wie etwa Wadenwickel.
  • Wir bitten um Rezepte für Thromboseprophylaxe-Präparate sowie die notwendigen Pflegehilfsmittel (laut Standard "Thromboseprophylaxe").
  • Wenn die respiratorische Insuffizienz fortschreitet, erhält der Bewohner ggf. zusätzlichen Sauerstoff (s.u.).
  • Wir bitten ggf. den Arzt mittels eines Tuberkulintests das Vorliegen einer Tuberkulose auszuschließen.
  • Wir achten darauf, dass verschriebene Antibiotika auch komplett eingenommen und nicht vorzeitig abgesetzt werden.
  • Im weiteren Verlauf kann es notwendig werden, eine Herzinsuffizienz medikamentös zu behandeln.

Hilfe beim Sekretabhusten / Verbesserung der Belüftung der Lungenabschnitte

  • Zum Abhusten richten wir den Bewohner im Bett auf. Optimal ist es, den Bewohner leicht geneigt auf einen Stuhl zu setzen, da nun die Bauch- und Atemhilfsmuskulatur besser eingesetzt werden kann.
  • Falls der Bewohner über Pleuraschmerzen oder Thoraxschmerzen klagt, erhält er ggf. Analgetika.
  • Das Abhusten lässt sich auch mittels Einreibungen des Brustkorbes oder Inhalationen fördern. Wir nutzen dafür Thymian, Eukalyptus und Fenchel.
  • Ggf. verabreichen wir schleimlösende Tees oder führen Thoraxvibrationen (auf Kontraindikationen achten) durch.
  • Abgehusteter Auswurf wird im einem entsprechenden Becher, einer Schale oder Zellstoff entfernt. Der Bewohner sollte den Auswurf nach Möglichkeit nicht verschlucken.
  • Ggf. führen wir eine Absaugung (laut Standard) durch.
  • Wir prüfen, ob wir trotz der Beschwerden mit dem Bewohner Atemgymnastik durchführen können, also etwa tiefes Ein- und Ausatmen, Lippenbremse, Nutzung von Atemtrainern. Die Übungen sollten mehrmals täglich und nach Möglichkeit stündlich durchgeführt werden.
  • Hinweis: Falls das Sekret nicht gelöst werden kann, ist dieses ein Hinweis auf eine endobronchiale Obstruktion. Der Arzt muss informiert werden.
  • Hinweis: Wir verzichten auf alle pflegerischen Maßnahmen, die aufgrund eines bestimmten Krankheitsbildes kontraindiziert sind. Etwa:
    • Bei Bewohnern mit Lungenemphysem beim Atemtraining das Ausatmen gegen einen Widerstand.
    • Vibrationsbehandlung bei Bewohnern mit Schädel-Hirn-Trauma, Herzinfarkt, Lungenembolie, Phlebothrombose usw.

Beseitigung der Atemnot

  • Der Bewohner wird atemerleichternd gelagert, etwa in der Dreh-Dehn-Lage. Sinnvoll sind auch die rechte und die linke Seitenlage.
  • Falls möglich wird der Bewohner in eine atemerleichternde Position gebracht, etwa die Oberkörperhochlagerung oder den sog. "Kutschersitz".
  • Sauerstoff darf i.d.R. nur nach ärztlicher Verordnung verabreicht werden. Im Notfall jedoch ist es möglich, auch ohne Rücksprache mit dem Arzt dem Bewohner 2 Liter Sauerstoff pro Minute zu geben (gemäß Standard "Verabreichung von Sauerstoff"). Der Arzt wird umgehend über die Lage informiert.
  • Wir sorgen für Frischluft, ohne die Raumtemperatur übermäßig abfallen zu lassen. Der Bewohner darf auch keiner Zugluft ausgesetzt werden. Es sollte nur kurz gelüftet werden.
  • Die Pflegekraft wirkt beruhigend auf den Bewohner ein.
  • Ein Bewohner mit Atemnot wird niemals allein gelassen.

Ernährung

  • Der Bewohner wird mit leichter vitamin- und kohlenhydratreicher Kost ernährt.
  • Wenn der Bewohner wenig Appetit hat, bieten wir ihm sein Lieblingsgericht an.
  • Der Bewohner wird aufgefordert ausreichend zu trinken. Ggf. kontrollieren wir die Flüssigkeitszufuhr mittels einer Ein- und Ausfuhrbilanz. Etwaige Kontraindikationen werden beachtet.
  • Wenn die Atemwege verschleimt sind, erhält der Bewohner keine kalten Getränke, da dieses zu Bronchospasmen führen kann. In diesem Fall ziehen wir warme Tees vor, etwa Lungenkraut oder Thymian.
(Anmerkung: Die Notwendigkeit einer erhöhten Flüssigkeitszufuhr zwecks Schleimlösung ist wissenschaftlich umstritten. Einige Studien deuten auf ein erhöhtes Risiko einer Hyponatriämie, also einer Form der Elektrolytstörung mit verminderter Natriumkonzentration im Blut. Diese kann zu Krämpfen, Koma, Lethargie oder Verwirrtheit führen.)

allgemeine Maßnahmen

  • Wir erklären dem Bewohner seine Lage und versuchen ihn zu beruhigen. Insbesondere machen wir ihm klar, dass alle notwendigen medizinischen Schritte eingeleitet werden.
  • Wir lagern den Bewohner entsprechend der aktuellen gesundheitlichen Lage. Wir wechseln zwischen der V- und T-Lagerung, sowie der Dehn- und Seitenlage.
  • Insbesondere in der Akutphase sorgen wir dafür, dass der Bewohner möglichst wenig gestört wird. Wir bitten Angehörige, Freunde und Mitbewohner, geplante Besuche zu verschieben.
  • Wenn der Bewohner unter einer infektiösen Krankheit leidet, werden Besucher über die notwendigen hygienischen Schutzmaßnahmen informiert. Dazu zählt neben der Händehygiene ggf. auch das Tragen von Schutzkleidung.
  • Wir führen mehrmals täglich eine Mundpflege durch.
  • Wir erhöhen die Luftfeuchtigkeit mittels eines Ultraschallverneblers.
  • Wir sorgen für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
  • Bei hohem Fieber sollte der Bewohner Bettruhe halten. Der Bewohner soll sich schonen, um den Sauerstoffbedarf zu reduzieren. Sobald das Fieber sinkt, prüfen wir, ob der Bewohner vom Bett an den Tisch, zum Waschbecken oder auf die Toilette mobilisiert werden kann. Insbesondere bei geschwächtem Kreislauf ist es notwendig, den Bewohner zu begleiten und so einen Sturz zu vermeiden.
    • Wir ermitteln engmaschig die Vitaldaten.
    • Wir führen alle Prophylaxen (laut Standard) durch, insbesondere die Thrombose- und Dekubitusprophylaxe. Hinweis: Fieber steigert das Dekubitusrisiko deutlich.
    • Wir beobachten die Ausscheidungen, also Sputum, Stuhl, Urin und Schweiß.
    • Wir beobachten die Reaktion des Bewohners auf die Medikamente.
    • Wir wirken auf den Bewohner ein, das Rauchen zumindest während der Krankheitsphase einzustellen.

Hygiene

  • Das Sputum ist hochinfektiös. Wenn ein Kontakt möglich ist, sollte immer geeignete Schutzkleidung getragen werden, mindestens also Einmalhandschuhe, ggf. Schürze und Schutzbrille. Der Sputumbecher muss stets desinfiziert werden.
  • Wenn der Bewohner zu schwach zum Waschen ist, kann die Körperhygiene für eine gewisse Zeit auf ein Mindestmaß reduziert werden, also auf die Mund- und Intimpflege.
  • Die Bettkleidung und die Bettwäsche werden regelmäßig gewechselt.
  • Zum Schutz der Mitbewohner wird der Standard "Infektionsschutz bei Atemwegserkrankungen" umgesetzt.
  • Wenn die Infektion von resistenten Keimen verursacht wurde, gilt der Standard "Pflege von Bewohnern mit MRSA"

Nachbereitung:

Dokumentation

  • Alle Beobachtungen werden sorgfältig dokumentiert und dem Arzt mitgeteilt. Wichtig sind insbesondere:
    • Allgemeinzustand
    • mentaler Zustand; insbesondere Angstzustände
    • Mobilität
    • Appetit und Flüssigkeitszufuhr
    • Körpertemperatur
    • Atmung, Blutdruck und Puls
    • Blutzucker
    • Schweiß, Urin und Stuhl
    • Farbe, Menge und Konsistenz des Sputums

Auswertung

  • Um Lungenentzündungen in Zukunft unwahrscheinlicher zu machen, versuchen wir zu klären, wie es zur Infektion des Bewohners kam. Mögliche Ursachen:
    • entglittene Erkältung oder Grippe
    • Krankenhausaufenthalt
    • Ansteckung durch Pflegekräfte in unserer Einrichtung
    • Ansteckung durch Mitbewohner oder Angehörige

weitere Maßnahmen

  • Dem Bewohner wird die Gelegenheit gelassen, Schlaf nachzuholen
  • Ggf. wird die Pflegeplanung aktualisiert.
  • Der Zeitpunkt für die vollständige Mobilisierung sollte sorgfältig gewählt werden. Der Bewohner darf erst dann körperlich belastet werden, wenn er wieder Kräfte gesammelt hat und insbesondere Flüssigkeitsverluste ausgeglichen sind.
  • Bei vielen Betroffenen bildet sich mit zeitlicher Verzögerung ein Lippenherpes aus.
  • Wenn eine mutmaßliche Pneumonie auf keine Behandlung anspricht, sollte eine Tuberkulose oder ein Lungenkarzinom ausgeschlossen werden.

Dokumente:

  • Berichtsblatt
  • Vitalzeichenkontrollblatt
  • ggf. Fieberkurve
  • Trinkprotokoll / Bilanzierungsbogen
  • Durchführungsnachweis
  • Leistungsnachweis medizinische Pflege
  • Fragen an den Arzt
  • Pflegeplanung

Verantwortlichkeit / Qualifikation:

  • alle Pflegekräfte