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Standard "Pflege
von Senioren mit Arthrose"
Arthrose verursacht Immobilität,
Immobilität verschlimmert die Arthrose. Diesen Teufelskreis
müssen Pflegekräfte durchbrechen. Zentrales Element ist dabei
die Schmerzbekämpfung, die angesichts der massiven
Nebenwirkungen der gängigen Präparate aber oftmals teuer erkauft
wird.
Standard "Pflege von Senioren mit Arthrose"
Definition:
-
Unter dem Begriff "Rheuma"
wird eine Reihe von Krankheiten zusammengefasst, die
insbesondere die Gelenke und die umgebenden
Weichteile in Mitleidenschaft ziehen. In jedem
zweiten Fall handelt es sich um nichtentzündliche,
degenerative Formen (Arthrose). 40 Prozent zählen zu
den weichteil-rheumatischen Formen, etwa Tendopathie
oder Bursitis. Die fehlenden 10 Prozent bilden die
entzündlich, rheumatischen Formen, also Arthriden,
Kollagenosen, oder Vaskulitiden.
-
Arthrose (auch "Arthrosis
deformans") ist eine degenerative Gelenkschädigung,
die mit Ausfaserung, Abschliff oder vollständigem
Abrieb der Knorpelsubstanz verbunden ist. Es kommt
zu Knochenwucherungen sowie Kapselveränderungen. Am
Anfang der Erkrankung stehen degenerative
Veränderungen am Gelenkknorpel, also
nichtentzündliche Abnutzungserscheinungen. Auslöser
dafür sind Fehlbelastungen, übermäßige Nutzung der
Gelenke oder Verletzungen. Im weiteren
Krankheitsverlauf kann sich das Gelenk entzünden.
Eine Arthrose entwickelt sich zur Arthritis
("Gelenkentzündung").
-
In der Pflege von Senioren
ist der degenerative Rheumatismus von besonderer
Bedeutung. Die zunehmende Schmerzbelastung und
abnehmende Beweglichkeit reduziert die Mobilität des
Bewohners. Arthrose verursacht Immobilität,
Immobilität verschlimmert die Arthrose. In der Folge
steigt das Risiko, dass der Bewohner an
Druckgeschwüren (Dekubitus) erkrankt. Zudem droht
der Bewohner mangels Teilnahme am sozialen Leben zu
vereinsamen.
-
Degenerativer Rheumatismus
ist nicht heilbar, der Verlauf lässt sich durch
professionelle Pflege und gesunden Lebenswandel
bremsen und abschwächen. In schweren Fällen kann
eine gelenkerhaltende Operation oder die
Implantierung einer Gelenkprothese notwendig werden.
-
Mehr als Zweidrittel aller
Menschen über 70 Jahre leiden an Arthrose. Frauen
sind häufiger betroffen als Männer.
Grundsätze:
-
Nichtmedikamentöse
Behandlungsformen haben Vorrang vor medikamentösen
Therapien. Operative Maßnahmen sind zu vermeiden
oder möglichst lange zu verzögern.
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Die Entscheidung für oder
gegen eine bestimmte Therapieform liegt einzig beim
Bewohner bzw. dessen Betreuer. Wenn Bewohner eine
Therapie nutzen möchten, deren Wirksamkeit
wissenschaftlich nicht bewiesen ist, so machen wir
den Bewohner auf die gesundheitlichen und
finanziellen Risiken aufmerksam.
-
Wir dulden in unserer
Einrichtung keine Werbemaßnahmen für Therapieformen,
deren Wirksamkeit zweifelhaft ist. Dies gilt
insbesondere dann, wenn diese "Heilmethoden" mit
hohen Kosten verbunden sind.
-
Nach aktuellem Stand der
Wissenschaft haben nur wenige alternative
Behandlungsmethoden eine begrenzte, wenn auch
nachweisbare Wirkung. Diese Therapieformen dürfen
die konventionelle Behandlung allerdings nur
ergänzen und nicht ersetzen.
-
Akupunktur
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Blutiges und unblutiges
Schröpfen
-
Eigenblutinjektionen
-
Phytotherapie (Behandlung
von Krankheiten durch Pflanzen, Pflanzenteile
und deren Zubereitung)
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Hydro- und Heliotherapie
(Behandlung mit Wasser bzw. Sonnenlicht)
-
Wir arbeiten eng mit dem
Hausarzt, den Fachärzten und externen Therapeuten
zusammen.
Ziele:
-
Die Gelenke des Bewohners
bleiben möglichst lange funktionsfähig.
-
Der Einsatz eines Rollstuhls
oder die operative Versteifung eines Gelenks bleiben
dem Bewohner erspart.
-
Der Ersatz geschädigter
Gelenke durch Total- oder Hemiendoprothesen wird so
lange wie möglich verzögert. (Hinweis: Die
Implantate funktionieren nur 10 bis 15 Jahre, zudem
kann die Operation nicht beliebig oft wiederholt
werden.)
-
Unsere Bewohner können
möglichst schmerzfrei leben.
-
Langeweile, Isolation und
Einsamkeit werden vermieden.
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Unsere Bewohner werden vor
Scharlatanerie und Bauernfängerei geschützt.
Vorbereitung:
Prävention
-
Adipösen Bewohnern legen wir
eine Reduktion des Körpergewichts nahe.
-
Wir empfehlen dem Bewohner,
auf das Heben schwerer Lasten zu verzichten. Wir
üben mit dem Bewohner Hebe- und Tragetechniken.
-
Wenn ein Bewohner eine
Fraktur erleidet, achten wir im Rahmen unserer
Möglichkeiten darauf, dass der Knochen anatomisch
korrekt wiederhergestellt wird.
-
Wir reagieren auf
Warnhinweise und veranlassen ggf. eine ärztliche
Untersuchung:
-
Spannungsgefühl und
Steifigkeit in bestimmten Gelenken ("einrosten")
-
Start- und
Anlaufschmerzen
-
morgendlicher Schmerz,
der 30 bis 60 Minuten anhält
-
Wetterfühligkeit
-
Hinken des Bewohners oder
andere Schonhaltungen. Typisch für Bewohner mit
rheumatischen Erkrankungen sind z.B.
-
Knie in einer
leichten Beugungsposition
-
Fingergrundgelenke in
leichter Beugung
-
Der Bewohner geht
nicht mehr in die Hocke.
-
Vermeidung von Bewegung,
also etwa stundenlanges Verharren im Sessel
-
Knacken, Knarren oder
Reibegeräusche im Gelenk
-
offensichtliche
Gelenkfehlstellungen
-
sichtbare
Gelenksverformungen
-
Überwärmung, Rötung oder
Schwellung des Gelenkes
-
depressive Stimmung
ausgelöst durch ständige Schmerzen
weitere Maßnahmen
-
Wir informieren unsere
Bewohner und Angehörigen zum Krankheitsbild sowie
über Präventionsmaßnahmen.
-
Unsere Pflegekräfte werden
regelmäßig zum Thema Arthrose fortgebildet.
-
Die korrekte und sichere
Pflege von an Arthrose Erkrankten ist Teil der
Einarbeitung neuer Mitarbeiter.
-
Wir halten stets aktuelle
Literatur zum Thema Arthrose bereit.
Durchführung:
Erfassung und Dokumentation des
Gesundheitszustandes durch Befragung des Bewohners
-
Wir befragen unsere Bewohner
regelmäßig zur Schmerzsymptomatik.
-
Wann hat der Bewohner
Schmerzen? Nimmt die Schmerzintensität im Laufe des
Tages zu oder ab?
-
Strahlen die Schmerzen
aus? Wenn ja, wohin?
-
Nimmt die
Schmerzintensität zu, wenn sich der Bewohner
bewegt?
-
Zeigen Medikamente die
gewünschte Wirkung? Gibt es Nebenwirkungen?
-
Wenn eine Behandlungsmethode
mit unverhältnismäßig großen Schmerzen verbunden
ist, prüfen wir nach Rücksprache mit dem Hausarzt
einen Abbruch der Therapie und suchen nach
Alternativen.
-
Wir bestimmen gemeinsam die
Zeiträume, in denen die größte Bewegungsfähigkeit
besteht. Diese werden für Maßnahmen genutzt, für die
die Gelenke des Bewohners bewegt werden müssen. Dazu
gehören etwa das morgendliche Waschen oder
Bewegungsübungen.
Erhaltung der Mobilität
-
Wir führen mehrmals täglich
eine Kontrakturenprophylaxe durch. Dazu zählen
aktive, assistierende sowie passive
Bewegungsübungen. Bevor ein Gelenk bewegt wird,
führen wir diesem ggf. Wärme bzw. Kälte zu, etwa
durch Auflagen oder Abduschen.
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Wir achten darauf, dass wir
die Gelenke nicht überlasten und geben ausreichend
Zeit für Regeneration. Vor allem dürfen eingesteifte
Gelenke niemals mit übermäßiger Kraft in die
gewünschte Stellung gebracht werden.
-
Wir prüfen ggf. ob der
Bewohner Gehhilfen, Schienen, orthopädische Schuhe
oder Einlagen benötigt. Ggf. kann ein Korsett
genutzt werden.
-
Wir üben mit dem Bewohner die
Nutzung wichtiger Mobilitätshilfsmittel wie etwa
Gehstock, Unterarmgehstützen, Gehwagen oder
bewegliches Gehgestell. Das Training erfolgt in
schmerzarmen Zeiten. Hinweis: Um eine möglichst
große Entlastung des geschädigten Gelenks zu
erreichen, sollte die Gehhilfe immer auf der
Gegenseite geführt werden. Bei einer Arthrose auf
der linken Seite wird der Stock rechts geführt.
-
Wir sorgen dafür, dass die
Mobilitätshilfen stets in Griffweite des Betts
gelagert werden, damit der Bewohner selbstständig
aufstehen kann.
-
Wenn möglich führen wir
Bewegungsübungen im Wasser durch.
-
Wir prüfen, ob
Krankengymnastik sinnvoll ist, insbesondere
Gangschule, Bewegungstherapie und
Muskelaufbautraining.
-
Erkrankten Bewohnern legen
wir nahe, statt der Treppe den Aufzug zu nehmen, da
Treppensteigen die Gelenke übermäßig belastet. Das
Gleiche gilt für das Hinknien.
-
Wenn die Krankheit
fortschreitet, prüfen wir die Nutzung eines
Rollstuhles. Der Bewohner wird umfassend in die
Handhabung eingewiesen. Der Rollstuhl und
insbesondere die Bremsen werden regelmäßig
überprüft.
-
Wenn der Bewohner unter einer
Arthrose des Hüft- oder Kniegelenks leidet, prüfen
wir, ob er ganztägig Joggingschuhe tragen sollte, da
diese weich gefedert sind. Ggf. kann der Bewohner
auch Pufferabsätze tragen, die die Stoßbelastung der
betroffenen Gelenke mindern.
-
Wir verhindern, dass Bewohner
für längere Zeit in einer bestimmten Körperhaltung
verharren. Wir bitten Betroffene (etwa im Sitzen)
regelmäßig die Position zu wechseln.
Sturzprophylaxe
-
Wir setzen den Standard
"Sturzprophylaxe" um. Das bedeutet etwa:
-
Einsatz geeigneter
Protektoren
-
trockene Böden und
rutschfeste Unterlagen
-
Beseitigung von
Stolperfallen
-
Haltegriffe an Wänden und
insbesondere im Badezimmer
-
Ggf. bündeln wir elektrische
Geräte in Steckerleisten mit Netzschalter. Damit
können mehrere Geräte gleichzeitig abgeschaltet
werden.
-
Bewohnern, die ohne Hilfe
nicht aus dem Stuhl aufstehen können, raten wir, vor
dem Setzen alle benötigten Gegenstände in Reichweite
zu legen (Zeitschriften, Fernbedienung usw.). Wenn
Pflegekräfte beim Hinsetzen assistieren, fragen sie
den Bewohner, ob er noch etwas benötigt.
nichtmedikamentöse Schmerzbekämpfung
-
Wir prüfen, ob eine
Körperpflege schmerzfreier verläuft, wenn die
Gelenke zuvor mit Eis behandelt wurden. Um die
Hautoberfläche vor Schäden zu schützen, legen wir
stets ein Leinentuch zwischen Gelbeutel und
Körperoberfläche.
-
Wir achten auf den richtigen
Einsatz von Wärme- und Kälteanwendungen: Im
Entzündungszustand nutzen wir Kälteanwendungen, ohne
Entzündungszustand können Wärmeanwendungen,
Moorpackungen, Massagen oder Elektrotherapien
genutzt werden.
medikamentöse Therapie und
Schmerzbekämpfung
-
Nichtsteroidale
Antirheumatika werden bei Arthrose zur
Schmerzbekämpfung eingesetzt und sichern damit
insbesondere die Mobilität des Bewohners. Der
Krankheitsverlauf selbst jedoch wird weder gestoppt
noch verzögert.
-
Wir stellen sicher, dass der
behandelnde Arzt über alle relevanten Krankheiten
des Bewohners informiert wird. Eine Kontraindikation
für die Nutzung von nichtsteroidalen Antirheumatika
("NSAR") liegt ggf. vor bei:
-
Blutbildungsstörungen
-
Magen- und
Duodenalulzera
-
Analgetikaintoleranz
-
Asthma bronchiale
-
Leber- und
Niereninsuffizienz
-
Hypertonie und
Herzinsuffizienz
-
Falls der Bewohner
Schmerzmittel benötigt, um die Grundpflege ertragen
zu können, erfolgt diese erst nachdem der Bewohner
Analgetika verabreicht bekommen hat und die Wirkung
eintritt. Wir bitten den Hausarzt um eine hinreiche
Bedarfsmedikation.
-
Die kurzfristige Einnahme von
nichtsteroidalen Antirheumatika ist unproblematisch.
Bei längerfristiger Nutzung ist jedoch damit zu
rechnen, dass sich insbesondere im
Gastrointestinaltrakt Nebenwirkungen zeigen, also
etwa Perforation, Ulzeration und Blutungen. Wir
drängen darauf, dass diese Effekte durch
prophylaktische Zusatzgaben entsprechender Mittel
(etwa Protonenpumpenhemmer) gelindert werden. Wir
erläutern dem Bewohner die magenschützende Funktion
dieser Präparate und wirken damit einem Widerwillen
über den stetig ansteigenden Medikamentenkonsum
entgegen.
-
Nichtsteroidale
Antirheumatika werden als Tabletten, Spritzen,
Zäpfchen oder Salben verabreicht. Die Wirksamkeit
der Salben ist umstritten.
-
Oftmals leiden Bewohner unter
weiteren Beschwerden, die mit der Einnahme von
nichtsteroidalen Antirheumatika in Verbindung stehen
könnten, etwa:
-
Asthma-Anfälle
-
Kopfschmerz
-
Sehstörungen
-
Ödeme
-
Beeinträchtigung der
Hämatopoese (Blutbildung)
-
Störung der Leber- und
Nierenfunktion
-
Überempfindlichkeitsreaktionen (Exanthem,
Bronchospasmus, Blutdruckabfall, Ödeme, selten
Schock)
-
Nichtsteroidale
Antirheumatika geben wir soweit möglich nicht im
Liegen, da dieses die Tablettenpassage verzögert.
Stattdessen sollten diese Medikamente im Sitzen oder
im Stehen mit viel Wasser verabreicht werden. Ideal
ist die gleichzeitige Einnahme einer kleinen
Mahlzeit.
-
Bei der Langzeiteinnahme von
nichtsteroidalen Antirheumatika sollte der Stuhl
regelmäßig auf Blutbeimengungen untersucht werden,
da diese auf ernsthafte Magenkomplikationen
hinweisen könnten.
-
Wir beachten, dass
nichtsteroidale Antirheumatika mit anderen
Medikamenten interagieren.
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Die gleichzeitige
Einnahme von Glucocorticoiden steigert die
ohnehin bereits große Gefahr von
gastrointestinalen Komplikationen.
-
Diuretika verlieren an
Wirksamkeit.
-
Die Einnahme von oralen
Antidiabetika hat einen gesteigerten
blutzuckersenkenden Effekt.
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Die Gerinnungshemmung von
Curaminen ist verstärkt.
-
Die Blutdrucksenkende
Wirkung etwa von ACE-Hemmern oder Betablockern
ist reduziert.
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Falls die Nutzung der
nichtsteroidalen Antirheumatika aufgrund der
Nebenwirkungen unmöglich wird, prüfen wir gemeinsam
mit dem behandelnden Hausarzt Alternativen. Möglich
ist insbesondere die Applikation von Coxibe, die
zwar ähnlich wirken, aber deutlich magenschonender
sind. Allerdings haben diese Wirkstoffe andere,
teils gravierende, Nebenwirkungen.
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Wir achten auf die
zusätzlichen Salben, Gele und Sprays, die der
Bewohner im Rahmen der Selbstmedikation nutzt. Wir
stellen sicher, dass der Hausarzt über diese
Medikamente informiert ist. Die Wirkung dieser
Medikamente gilt als gering, da der Wirkstoff
schlecht aufgenommen wird.
-
Eine Vielzahl der Betroffenen
berichtet von einer Schmerzlinderung als Folge eines
massiven Vitamin-E-Konsums. Wir raten unseren
Bewohnern von derartigen Experimenten ab.
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Knorpelaufbauende Wirkstoffe
betrachten wir als wirkungslos, ihre Anschaffung ist
für den Bewohner Geldverschwendung.
Körperpflege
-
Wir assistieren dem Bewohner
bei der Durchführung der Körperwäsche.
-
Wir helfen dem Bewohner bei
der Benutzung der Dusche oder der Wanne.
-
Wir statten
Haushaltsgegenstände mit zusätzlichen Griffstücken
aus, also etwa Rasierapparate oder Kämme.
-
Wir empfehlen den Einsatz
einer elektrischen Zahnbürste.
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Viele Medikamente gegen
Arthrose bzw. Arthritis führen zu einer Veränderung
der Hautbeschaffenheit. Kortison etwa führt zu einer
dünnen und rissigen Haut. Diese Nebenwirkungen
berücksichtigen wir bei der Wahl des passenden
Hautschutzmittels.
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Bei Deformationen der Finger
und Zehen achten wir besonders auf eine fachgerechte
Nagelpflege. Wir vermeiden damit die häufig
auftretenden Probleme beim Greifen bzw. beim Laufen.
Ernährung
-
Wir helfen bei der
Nahrungsaufnahme, achten allerdings darauf, dass der
Bewohner möglichst viele Handgriffe selbst ausführt.
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Ggf. prüfen wir den Einsatz
von speziellen Gabeln, Messern und weiteren
Hilfsmitteln.
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Getränke werden in
Trinkbechern mit speziellen Griffmulden serviert.
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Zum Öffnen von Flaschen,
Marmeladengläsern usw. bieten wir den Bewohnern
Gummilappen bzw. Verschlussvergrößerungen an.
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Wir fragen den Bewohner, ob
wir die Speisen kleiner schneiden sollen.
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Wir achten auf eine
ausgewogene Ernährung, insbesondere auf eine gute
Versorgung mit Vitaminen, Antioxidanzien,
Spurenelementen und Kalzium.
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Bewohner mit Übergewicht
werden ermutigt, sich kalorienbewusster zu ernähren.
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Fleischhaltige Gerichte
werden zugunsten vegetarischer Speisen reduziert.
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Wir versuchen zu ergründen,
ob bestimmte Lebensmittel die Beschwerden lindern
oder verstärken. Eine lindernde Wirkung bei
Entzündungen haben häufig Fisch, Leinsamen,
Walnüsse, Soja, Weizenkeime und die dazugehörigen
Öle.
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Wenn es die Gesundheit des
Bewohners erlaubt, legen wir diesem ein Heilfasten
nahe.
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Wenn sich Medikamente auch
auf den Flüssigkeitshaushalt auswirken können,
prüfen wir, ob eine Ein- und Ausfuhrbilanzierung
notwendig ist.
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Wir achten genau auf den
Body-Mass-Index, da rheumatische Erkrankungen häufig
den Appetit mindern.
Aussscheidung
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Wir statten die Toiletten mit
Sitzerhöhungen aus und erleichtern unseren Bewohnern
das Aufstehen und Setzen, dieses insbesondere bei
einer Coxarthrose (Arthrose des Hüftgelenks)
-
Soweit möglich können
erkrankte Bewohner ein Bidet nutzen.
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Ggf. prüfen wir die Nutzung
von feuchtem Toilettenpapier, da dieses eine
leichtere Reinigung ermöglicht.
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Bei Verschmutzungen der
Kleidung wird diese umgehend gewechselt.
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Wir leisten Hilfe bei der
Intimpflege.
Kleidung
-
Bei Kleidungsneukäufen achten
wir darauf, dass die Textilien mit Klettverschlüssen
statt mit Knöpfen und Reißverschlüssen ausgestattet
sind.
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Hemden, Blusen und
Nachthemden mit einem weiten Halsausschnitt lassen
sich leichter anziehen und werden daher von uns
empfohlen.
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Wir erklären dem Bewohner die
Funktion eines Stumpfanziehers.
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Bewohner sollten nur Schuhe
mit rutschfester Sohle tragen.
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Da Menschen mit Arthrosen
empfindlich auf Zugeinwirkung, Unterkühlung und
Nässe reagieren, achten wir auf eine angemessen
warme Bekleidung.
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Trotz der Konzentration auf
die Funktionalität von Textilien und anderen
Kleidungsstücken darf der persönliche Geschmack
nicht vernachlässigt werden.
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Wir ermuntern Bewohnerinnen
trotz der rheumatischen Erkrankung weiterhin Schmuck
zu tragen und Kosmetika zu nutzen.
Schlaf
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Wir lagern Gelenke in der
physiologischen Mittelstellung.
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Um den Druckschmerz zu
reduzieren, verwenden wir eine möglichst leichte
Decke.
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Wir sorgen für eine
ausreichend harte Matratze. Wir verhindern damit,
dass der Bewohner im Liegen in der Matratze versinkt
und das Hüftgelenk ständig gebeugt ist.
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Wir prüfen ob der Bewohner
ggf. die Bauchlage akzeptiert, da dann das
Hüftgelenk durchgestreckt ist.
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Wir nutzen die
schmerzlindernde Wirkung von Wärme. Wir verwenden
ggf. Biberbettwäsche und warme Nachtbekleidung. Das
Bett wird mittels Wärmflasche vorgewärmt.
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Wir prüfen den Einsatz von
Schaffellen oder Angorawäsche, soweit diese vom
Bewohner oder dessen Angehörigen bezahlt werden
können.
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Wir prüfen, inwieweit eine
härtere Matratze oder Unterlage die Beschwerden
lindert.
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Wir üben mit dem Bewohner das
sichere Ein- und Aussteigen aus bzw. in das Bett.
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Nach Möglichkeit sollte der
Bewohner auf tiefe Sitzmöbel verzichten. Deutlich
geeigneter sind gepolsterte Stühle mit Armlehnen.
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Wir machen Bewohner darauf
aufmerksam, dass das lange Verharren in einer
bestimmten Position ungünstig ist. Wir fordern sie
daher ggf. auf, regelmäßig die Position zu wechseln.
-
Wir bieten dem Bewohner für
die Nacht ein zusätzliches Kissen an, damit dieser
in der Seitenlage das Kissen zwischen die Knie legen
kann. Gleichzeitig raten wir davon ab, in der
Rückenlage die Knie mit einem Kissen zu
unterstützen, da dieses Kontrakturen fördern kann.
Freizeitbeschäftigung
-
Wir achten darauf, dass sich
ein Bewohner nicht schmerz- oder schambedingt von
der Gemeinschaft zurückzieht. Ggf. animieren wir
erkrankte Bewohner, an Veranstaltungen teilzunehmen.
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Im späteren Verlauf der
Krankheit erfordern die abnehmenden
Bewegungsmöglichkeiten eine Veränderung der
Freizeitaktivitäten. Gemeinsam mit dem
Ergotherapeuten ermuntern wir den Bewohner, neue
Hobbys zu entdecken.
psychologische Unterstützung
-
Insbesondere, wenn es akute
Symptomverschlimmerungen gibt, bieten wir dem
Bewohner eine engmaschige Betreuung an, etwa durch
Gespräche.
-
Wir helfen dem Bewohner
dabei, seine Grenzen zu akzeptieren.
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Wir achten genau auf
Hinweise, die auf eine beginnende Depression
hindeuten.
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Ggf. vermitteln wir Kontakt
zu Seelsorgern
Nachbereitung:
Dokumentation
-
Alle relevanten Beobachtungen
werden sorgfältig dokumentiert.
-
Wie wirkt sich die
Arthrose auf die Bewegungsfähigkeit des
Bewohners aus? Sind die Bewegungsmuster des
Bewohners noch harmonisch oder nutzt er bereits
eine Schonhaltung und -bewegung?
-
Wie äußert sich der
Bewohner zu seinen Beschwerden? Wo hat der
Bewohner Schmerzen? Gibt es typische Auslöser
für den Schmerz? Wie stark ist der Schmerz? Gibt
es Faktoren, die die Schmerzintensität
beeinflussen?
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In welchem Zustand sind
die Gelenke? Sind diese überwärmt, gerötet,
geschwollen oder in ihrer Funktionsfähigkeit
eingeschränkt?
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Nutzt der Bewohner
Hilfsmittel? Wenn ja, welche? Welche Hilfsmittel
nutzt der Bewohner nicht? Welche Gründe gibt er
dafür an?
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Welche Wirkung zeigen die
Medikamente, welche Nebenwirkungen werden
verzeichnet?
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Wie gut spricht der
Bewohner auf die Wärme- und Kältebehandlungen
an?
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Welche "alternativen"
Rheumatherapien nutzt der Bewohner?
weitere Maßnahmen
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Wir informieren die
zuständigen Ärzte über alle relevanten
Gesundheitsveränderungen.
-
Die Versorgung von Bewohnern
mit rheumatischen Erkrankungen wird regelmäßig im
Qualitätszirkel diskutiert.
Dokumente:
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Pflegebericht
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ärztliches Verordnungsblatt
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Pflegeplanung
Verantwortlichkeit /
Qualifikation:
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alle Mitarbeiter aus den
Bereichen Pflege und Hauswirtschaft
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