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Standard "Lagerung in der Rückenposition"

Die Rückenposition ist die Coca-Cola unter den Lagerungen: nicht wirklich gesund, aber beliebt. Ein alter Mensch, der sein Leben lang bevorzugt auf dem Rücken schlief, wird sich davon nicht abbringen lassen. Nicht von drohenden Kontrakturen und auch nicht vom Dekubitusrisiko. Wir zeigen Ihnen, wie Pflegekräfte mit kleinen Modifikationen das Beste aus der Rückenlage machen.


Standard "Lagerung in der Rückenposition"


Definition:

  • In der Rückenposition lagert das Gewicht auf den zentralen Massen, also auf dem Kopf, auf dem Oberkörper und auf dem Becken. Die Extremitäten lassen sich leicht bewegen, dienen dann aber nicht als Unterstützungsflächen für die Gewichtsabgabe. Das Gewicht der Beine selbst ruht nur auf wenigen Flächen. Das Dekubitusrisiko ist folglich deutlich erhöht. Vor allem am Kreuzbein, an der Außenseite der Fersen sowie im Bereich der Knöchel.
  • Zu den Vorteilen der Position zählt die erleichterte Kommunikation mit der Umwelt. Zudem ist die Lagerung stabil; der Bewohner muss keine Kraft aufwenden, um ein Kippen zu vermeiden.
  • Zahlreiche Pflegemaßnahmen aus dem Bereich der Grundpflege erfordern die Rückenlage.
  • Jeder Mensch hat seine eigene bevorzugte Variante der Rückenlage. Bei der Frage, ob diese individuelle Position sinnvoll ist, können sich Pflegekräfte an der Körperhaltung im Stehen orientieren, da diese Haltung auch in der Rückenlage sinnvoll ist. Der Körper ist symmetrisch, also nicht nach links oder nach rechts eingeknickt. Kopf, Oberkörper, Beine und Arme befinden sich auf einer Ebene, sind also nicht nach vorne oder nach hinten verschoben bzw. abgeknickt. Es gibt keine übermäßige Innen- oder Außenrotation der Beine. Der Fuß befindet sich in einer Mittelstellung.

Grundsätze:

  • Wir achten das Recht jedes Bewohners auf Selbstbestimmung. Dazu gehört auch, dass ein Bewohner solche Lagerungen wählen kann, die nach unserer Überzeugung nicht sinnvoll sind. Der Bewohner wird jedoch über die Nachteile der Lagerung informiert.

Ziele:

  • Ein Dekubitus wird vermieden.
  • Der Bewohner entspannt sich und fühlt sich wohl.
  • Das Wahrnehmungsvermögen wird gestärkt.

Vorbereitung:

Indikation / Kontraindikation

Indikation

  • Eine Rückenlage kann therapeutisch sinnvoll sein, etwa bei Wirbelsäulen- oder bei Beckenschädigungen, sowie nach Kopfverletzungen.
  • Viele Senioren akzeptieren keine andere Lagerungsposition. Sie drehen sich selbstständig zurück in die Rückenposition, sobald die Pflegekraft den Raum verlassen hat.
Kontraindikation
  • Die Rückenlage ist strikt zu vermeiden, wenn bereits ein Dekubitus an den belasteten Positionen vorliegt. Das Gleiche gilt, wenn der Bewohner nach einer Risikoabschätzung übermäßig gefährdet ist.
  • Bewohner, die zum Schwitzen neigen, werden in Rückenlage das Hemd schnell durchfeuchten. Dadurch wird die Haut geschädigt.

allgemeine Maßnahmen

  • Für den Bewohner wird ein Lagerungs- und Bewegungsplan erstellt. Dieser richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen des Bewohners und dem Tagesablauf.
  • Der Bewohner wird über den Sinn der Lagerungen informiert und um Kooperation gebeten.
  • Die Klingel wird in Reichweite des Bewohners abgelegt. Der Bewohner wird gebeten, bei Schmerzen oder Schwindel umgehend eine Pflegekraft zu rufen.

Durchführung:

reguläre Rückenlage

  • Der Kopf sollte hinreichend unterlagert werden. Dieses ist nicht nur für den Bewohner angenehmer, sondern erleichtert auch die Kommunikation mit Pflegekräften oder mit Besuchern.
  • Ohne zwingenden Grund werden die Beine nicht mit einem Kissen unterlagert. Dadurch würde die Bewegungsfähigkeit reduziert und die Druckbelastung im Bereich des Steißbeins und des Kreuzbeins erhöht.
  • Die Ausbildung eines Spitzfußes kann mit einer Bettkiste, mit einem Schaumstoffblock oder mit einer Fußstütze vermieden werden.

Rückenlage mit aufgestelltem Bein

Das Aufstellen eines Beines (oder beider Beine), kann dem Bewohner zahlreiche Erleichterungen verschaffen. Es ist wichtig, das Bein mit einem seitlich eingelegten Lagerungskissen abzustützen:

  • Das Becken lässt sich leichter bewegen, da sich der Bewohner mit dem Fuß von der Matratze abdrücken kann. Da folglich die Hüfte beweglicher ist, kann der Bewohner sein Gewicht besser verlagern.
  • In der regulären Rückenlage kommt wenig Luft in den Intimbereich. Die Haut dort ist feucht, warm und somit anfällig für Pilzinfektionen. Das Anstellen des Beines belüftet diesen Bereich.
  • Der hintere Abschnitt der Ferse wird von jedem Auflagedruck entlastet.
  • Mit einer Antirutschunterlage können wir verhindern, dass der Fuß in Richtung Bettende wegrutscht. Bei Senioren, die das Bett verlassen können, bieten sich alternativ Antirutschsocken an. Diese mindern zusätzlich beim Gehen das Sturzrisiko.

Nachbereitung:

  • Der Bewohner wird nach seinem Befinden befragt.
  • Die Maßnahme wird im Grundpflegenachweis dokumentiert.
  • Alle relevanten Veränderungen der Gesundheit oder des Verhaltens des Bewohners werden dokumentiert.
  • Ggf. wird die Pflegeplanung angepasst.

Dokumente:

  • Berichtsblatt
  • ärztliches Verordnungsblatt
  • Kommunikationsblatt mit dem Arzt
  • Pflegeplanung

Verantwortlichkeit / Qualifikation:

  • Pflegekräfte