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Standard "Sauerstofftherapie"

Konzentrierter Sauerstoff kann Leben retten - und es auch wieder nehmen. Denn in den Stahlflaschen stecken mehrere Kubikmeter eines höchst brandgefährlichen und - überdosiert - sogar giftigen Gases. Die richtige Durchführung sollte daher im Pflegeteam vereinheitlicht werden. Wir haben unseren Standard erweitert und an die aktuellen Vorgaben zur Hygiene und zur Unfallvermeidung angepasst. Neu ist ein Ergänzungsbaustein für die häusliche Versorgung.


Standard "Sauerstofftherapie"


Definition:

  • Sauerstoff ist ein farb-, geruchs- und geschmacksloses Gas, das für die Atmung des Menschen unverzichtbar ist. In der Atmosphäre der Erde beträgt der Sauerstoffanteil rund 21 Prozent.
  • Durch die Verabreichung von Sauerstoff soll ein vorhandener O2-Mangel ausgeglichen werden.
  • Die Gabe von Sauerstoff erfolgt (sofern kein Notfall vorliegt) stets auf ärztliche Anordnung. Diese umfasst Dauer und Dosierung sowie die Verabreichungsform (Sauerstoffmaske, -brille oder Nasensonde).
  • Eine Überdosis Sauerstoff führt zu Schwindel und Krämpfen. Bei bestehenden Lungenerkrankungen besteht das Risiko von zusätzlichen organischen Schädigungen.
  • Die Gabe von Sauerstoff ist riskant bei Bewohnern mit chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen und einem permanent erhöhten pCO2 (Kohlendioxidpartialdruck). Die Betroffenen atmen häufig nur infolge eines Sauerstoffmangels. Dieser Atemreiz wird mit der O2-Gabe geschwächt. In der Folge kann es zu Atemdepressionen oder gar zu einem Atemstillstand kommen.
  • In unserer Einrichtung wird Sauerstoff komprimiert in Stahlflaschen mit einem Volumen von 10, 25 und 50 Litern bereitgestellt. Seit 2006 schreibt eine EU-Richtlinie eine weiße Lackierung mit einem schwarzen "N" vor. In der Vergangenheit wurden Sauerstoffflaschen blau lackiert.
  • Alternativ kann ein mobiler Sauerstoffkonzentrator genutzt werden. Dieser hat die Ausmaße eines Koffers, läuft auf Rollen und kann den Sauerstoffanteil auf bis zu 95 Prozent anheben.

Grundsätze:

  • Die Applikation von Sauerstoff ist Aufgabe von examinierten Pflegekräften.
  • Reiner Sauerstoff ist ein Medikament und hat als solches immer auch Nebenwirkungen.
  • Wir arbeiten eng mit den behandelnden Ärzten zusammen. Deren Vorgaben insbesondere zur Dosis und zur Dauer der Behandlung werden strikt umgesetzt.
  • Die Herstellervorgaben werden sorgfältig beachtet.

Ziele:

  • Der Bewohner wird sicher mit Sauerstoff versorgt.
  • Eine vorhandene Atemnot wird überwunden.
  • Die Schleimhäute des Bewohners werden vor Reizungen geschützt.
  • Unfälle und Brände werden vermieden.

Vorbereitung:

Vorratshaltung

  • Der Inhalt der in unserer Einrichtung verwendeten Sauerstoffflaschen wird regelmäßig überprüft. Dafür nutzen wir folgenden Berechnungsweg:
    • Das Volumen der Flasche (z.B. 25 Liter) wird mit dem auf dem Manometer angezeigten Druck multipliziert (z.B. 60 bar). Also: 25 * 60 = 1500. (Folglich sind noch 1500 Liter Sauerstoff verfügbar.)
    • Die verbleibende Nutzungsdauer lässt sich errechnen, indem der vorhandene Vorrat (z.B. 1500 Liter) durch die Dosierung geteilt wird (z.B. 2 Liter pro Minute). Also 1500 / 2 = 750 (folglich 750 Minuten).
  • Die Flasche sollte aus hygienischen Gründen niemals vollständig entleert werden. Es sollte stets ein Restdruck von 10 bis 15 bar in der Flasche erhalten bleiben. Dieses muss bei der Berechnung des Vorrates berücksichtigt werden. (Der Restdruck stellt sicher, dass keine Umgebungsluft oder Feuchtigkeit in die Flasche eindringen kann.)

Sicherheitsmaßnahmen

  • Für Reparaturen und Wartung ist der Beauftragte für Medizinprodukte zuständig.
  • Alle Mitarbeiter, die mit einem Sauerstoffsystem arbeiten, werden einmal im Jahr durch qualifizierte Schulungskräfte, etwa durch den Beauftragten für Medizinprodukte, eingewiesen.
  • Die vorgegebenen Wartungsintervalle werden strikt eingehalten. Zudem unterliegen einige Teile, wie etwa der Druckminderer, einem Verschleiß und müssen daher regelmäßig ersetzt werden. Es gelten die TÜV-Fristen (Kontrolle alle 10 Jahre) sowie das Verfallsdatum (3 Jahre ab Füllung).
  • Die Systeme sind immer betriebsbereit zu halten. Nicht benutzbare Sauerstoffsysteme werden als defekt gekennzeichnet. In diesem Fall ist eine unverzügliche Reparatur oder Wartung einzuleiten. Der Versuch einer Selbstreparatur wird unterlassen.
  • Die Flaschen werden außerhalb des Bewohnerzimmers gewechselt.
  • Entleerte Flaschen werden mit dem Schriftzug "leer" gekennzeichnet.
  • Die Flaschen dürfen nicht in der Nähe von Heizungen oder unter Sonneneinstrahlung gelagert werden. Wenn die Temperatur über 50°C steigt, besteht ggf. Explosionsgefahr.
  • Die Flaschen werden neben dem Bett aufgestellt. Sie dürfen den Transfer des Bewohners aus und in das Bett nicht behindern. Sie sollten auch den Pflegekräften bei ihrer Arbeit nicht im Weg stehen.
  • Die Flaschen dürfen niemals Gewaltanwendungen ausgesetzt werden, insbesondere Schlägen oder Stürzen. Sie dürfen nicht gerollt oder geworfen werden.
  • Ein Sauerstoffsystem darf niemals in der Nähe von elektrischen Funken, offenen Flammen oder brennenden Zigaretten betrieben werden. Dies gilt insbesondere für Weihnachtskerzen u. Ä.
  • Sauerstoff darf nicht zur Verbesserung der Raumluft abgelassen werden.
  • Das Gewinde der Flasche darf nicht mit Öl oder Fett kontaminiert werden. Daher dürfen die Hände vor dem Umgang mit den Flaschen nicht eingecremt werden. Die Pflegekraft sollte sich zuvor die Hände waschen. Klemmende Ventile dürfen niemals gezielt gefettet oder geölt werden.
  • Auf den Einsatz von Werkzeugen sollte strikt verzichtet werden. Wenn Werkzeuge notwendig sind, um ein Bauteil zu bewegen, so ist dieses Bauteil vermutlich defekt. Zudem könnte der Einsatz von Werkzeugen Funken erzeugen.
  • (Hinweis: Bei schwergängigen Ventilen kann ggf. ein Aufsteckrad genutzt werden.)
  • Die Flaschen müssen durch geeignete Maßnahmen vor Manipulationen durch demente Bewohner geschützt werden.
  • Wenn die Flaschen transportiert werden, muss zuvor das Hauptventil geschlossen und die Schutzkappe aufgesetzt werden. Für den Transport sind die Flaschen angemessen zu sichern, etwa durch eine Kette.
  • Der Lagerplatz der Sauerstoffflaschen muss allen Mitarbeitern bekannt sein. Eine entsprechende Einweisung ist Bestandteil unseres Konzeptes zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter.
  • Auf allen Wohnbereichen befinden sich Schilder, die den Standort des nächsten Sauerstoffgerätes anzeigen.

Anpassungen für die ambulante Pflege

(Wird dieser Standard für die ambulante Pflege angepasst, sind verschiedene Ergänzungen notwendig.)

  • Der Patient und die Angehörigen werden eingehend in die Bedienung des Systems eingewiesen.
  • Die Angehörigen werden über Risiken und die Gefahrenabwehr informiert. Insbesondere werden sie beraten, wie sie eine Atemlähmung rechtzeitig erkennen und verhindern.
  • Wir führen die Inspektion der Nasenschleimhaut gemeinsam mit den Angehörigen durch. Diese müssen in der Lage sein, Druckschäden schnell zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.
  • Wir erstellen eine Informationsbroschüre, in der alle relevanten Hinweise in leicht verständlicher Form zusammengefasst sind.
  • Wir hinterlegen einen Zettel, auf dem die Notfallrufnummern des Pflegedienstes und die des Arztes sowie des Notarztes vermerkt sind. Wir ermutigen die Angehörigen, im Zweifel frühzeitig Hilfe zu rufen und nicht abzuwarten.
  • Die Flaschen werden in einem Zimmer gelagert, das möglichst wenig genutzt wird, etwa Abstellräume usw.
  • Die Flaschen müssen vor dem Zugriff von Kindern geschützt werden. Diese müssen wissen, dass Sauerstoffflaschen kein Spielzeug sind.
  • Wenn ein Sauerstoffkonzentrator genutzt wird, prüfen wir, ob dieser in der Nacht in einem anderen Zimmer stehen sollte. Wir benötigen dafür einen verlängerten Zuleitungsschlauch. Das Betriebsgeräusch stört viele Patienten bei ihrer Nachtruhe.
  • Auf Wunsch vermitteln wir den Kontakt zu Selbsthilfegruppen.

Durchführung:

Anschluss der vollen Flasche

  • Die Pflegekraft stellt sicher, dass es sich um eine Sauerstoffflasche handelt.
  • Alle Komponenten werden auf äußerlich sichtbare Schäden untersucht. Das System wird nur dann in Betrieb genommen, wenn es absolut einwandfrei ist.
  • Zum Gebrauch kann die Flasche auf ein Fahrgestell montiert werden. Ggf. wird die Flasche mit einer Textilummantelung versehen, die den optischen Eindruck etwas aufwertet.
  • Die Schutzkappe der Flasche wird entfernt.
  • Die Öffnung wird ggf. mit einem weichen Pinsel von Staub befreit. Zudem wird das Ventil kurz geöffnet, um weitere Schmutzpartikel zu entfernen. Die Öffnung wird dafür in eine Richtung gedreht, in der sich keine Menschen befinden.
  • Ab einem Durchsatz von 6 Litern pro Minute sollte eine Erwärmung des Sauerstoffes geprüft werden, um Atemstörungen zu vermeiden.
  • Die Sauerstoffarmatur wird auf das Hauptventil gesetzt und mittels der Überwurfmutter von Hand fest angeschraubt.
  • Nach der Montage muss der Druckminderer senkrecht stehen.
  • Das Hauptventil wird langsam geöffnet und der in der Flasche vorhandene Druck abgelesen. Ggf. führen wir einen Dichtigkeitstest durch. Das Flaschenventil wird wieder verschlossen. Der Zeiger des Inhaltsmanometers wird über einen Zeitraum von einer Minute beobachtet. Wenn die Zeigerposition konstant bleibt, ist das System dicht. Sinkt die Anzeige ab, gibt es irgendwo ein Leck.
  • Das Sterilwasserpack wird angeschraubt. Dieses kann bis zur Entleerung am Gerät verbleiben. Wenn kein Sterilwasserpack verfügbar ist, wird der Flüssigkeitsbehälter bis zur Markierung mit sterilem und destilliertem Wasser gefüllt. Dieses muss aus hygienischen Gründen jeden Tag ersetzt werden.
  • Das Hauptventil wird erneut langsam geöffnet. Eine Umdrehung im Uhrzeigersinn ist ausreichend.
  • Das Insufflationssystem (s.u.) wird angeschlossen.
  • Die Pflegekraft prüft die Funktionsfähigkeit. Der Feinregulator wird auf die notwendige Sauerstoffmenge eingestellt. Die Pflegekraft prüft den Durchfluss. Danach wird das Regulierungsventil wieder geschlossen.
  • (Hinweis: Es ist sinnvoll, das System anzulegen, wenn aktuell kein Sauerstoff ausströmt. Für viele Bewohner ist es unangenehm, wenn ihnen mit einem hörbaren Zischen das Gas ins Gesicht strömt. Insbesondere bei dementiell erkrankten Senioren ist mit Abwehrbewegungen zu rechnen.)
  • Die Pflegekraft legt das Insufflationssystem beim Bewohner an und stellt das verordnete Sauerstoffvolumen ein.
  • Bei einer intermittierenden Applikation kann nun der Kurzzeitmesser ("Eieruhr) eingestellt werden.

Entfernen der leeren Sauerstoffflasche

  • Wenn das System entfernt werden soll, wird zunächst die Sonde entfernt und danach der Haupthahn geschlossen.
  • Die Pflegekraft wartet ab, bis die Druckanzeige auf null gesunken ist. Nun schließt sie den Feinregler.
  • Die Pflegekraft entfernt das Druckmanometer samt Zubehör von der leeren Flasche.
  • Die Schutzkappe der Flasche wird aufgeschraubt.
  • Das System wird gemäß Herstellervorgaben desinfiziert. Dabei ist zu beachten, dass einige Komponenten nicht mit Desinfektionsmittel in Kontakt kommen dürfen, wie zumeist der Druckminderer.
  • Bei längerem Nichtgebrauch wird das System betriebsbereit und staubfrei gelagert. Als Lagerungsort sind unbewohnte Räume geeignet, nicht jedoch Treppenhäuser oder Gänge.
  • Nach Gebrauch werden Flaschenventile verschlossen.

Verabreichung des Sauerstoffs


allgemeine Maßnahmen

  • Dem Bewohner wird die anstehende Sauerstoffverabreichung erklärt.
  • Das Bett wird von beiden Seiten zugänglich gemacht.
  • Ggf. wird dem Bewohner die Gelegenheit gegeben, sich die Nase zu putzen.
  • Die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch.
  • Eine Nasen- und Mundpflege (laut Standard) wird durchgeführt.
  • Für die Nasenpflege verzichten wir auf ölhaltige Substanzen. Das Gesicht wird nicht eingecremt.
  • Abhängig von der Verabreichungsform kontrollieren wir regelmäßig den Mund- und Nasenraum und führen ggf. weitere Pflegemaßnahmen durch.
  • Vor dem Anbringen und nach dem Entfernen des Sauerstoffsystems ermitteln wir die Vitalwerte des Bewohners.
  • Der Bewohner wird aufgefordert, durch die Nase zu atmen. Wenn der Bewohner gewohnheitsmäßig durch den Mund atmet, ist eine Applikation per Nasensonde oder per Sauerstoffbrille nicht sinnvoll.
  • Wir bringen den Bewohner in eine atemerleichternde Position.
  • Es wird sichergestellt, dass der Bewohner die Klingel erreichen kann.
  • Während der Sauerstoffverabreichung wird der Zustand des Bewohners engmaschig überprüft. Wichtige Kriterien:
    • Atmung (regelmäßig? tief? beschleunigt?)
    • Puls und Blutdruck (Tachykardie? Hypertonie?)
    • Bewusstseinslage (ruhig? schläfrig? verwaschene Aussprache? Schwindel?)
    • Hautfarbe und -feuchtigkeit (Zyanose der Finger oder der Lippen, Druckstellen durch die Maske oder Schläuche?)
    • Zustand von Nasen- und Mundschleimhaut (Austrocknung? Läsionen?)
  • Achtung:
    • Schläfrigkeit ist ein trügerisches Anzeichen. Es kann darauf hindeuten, dass es dem Bewohner besser geht und dass er sich entspannt. Es kann aber auch ein Symptom für eine sich entwickelnde Atemlähmung sein.
    • Krämpfe, Schwindel und Bradykardie sind ein Hinweis auf eine überhöhte Sauerstoffzufuhr.
  • Personen mit akuter Atemnot werden niemals allein gelassen.
  • Die eingestellte Dosis und der Druck der Flasche werden regelmäßig kontrolliert.
  • Trotz Anfeuchtung trocknet der langfristige Sauerstoffeinsatz die Schleimhäute aus. Wir achten daher darauf, dass in diesem Fall keine Medikamente verschrieben werden, die als Nebenwirkung zusätzlich die Schleimhäute austrocknen können. Ungeeignet sind auch alle Wirkstoffe, die eine Atemdepression auslösen oder das Atemzentrum beinträchtigen könnten.

Nasensonde mit Schaumstoffpolsterung

  • Dieses System ist für eine geringe Sauerstoffzufuhr geeignet. Bis zu 5 Liter pro Minute können so verabreicht werden. Die Sauerstoffkonzentration der Einatmungsluft kann auf 30 bis 40 Prozent gesteigert werden.
  • Das System wird i.d.R. gut angenommen, da es den Bewohner weder beim Essen noch beim Sprechen behindert.
  • Die Polsterung sorgt für einen festen Halt und eine gute Druckverteilung. Damit wird einem Dekubitus in der Nase vorgebeugt.
  • Eine Hautschädigung kann ebenfalls vermieden werden, indem alle 6 bis 12 Stunden zwischen dem rechten und dem linken Nasenloch gewechselt wird.
  • Die Sonde wird rund einen Zentimeter in die Nase eingeführt und seitlich im Gesicht mit Sondenpflaster befestigt. Eine zusätzliche seitliche Fixierung ist insbesondere bei unruhigen Bewohnern sehr sinnvoll. Ansonsten kann es leicht passieren, dass die Sonde herausrutscht.
  • Die Pflegekraft überprüft mit einem Holzspatel und einer Taschenlampe die Lage der Sonde.
  • Die Sonde wird täglich ausgewechselt.
  • Der Schlauch wird vor dem Abknicken geschützt.
  • Eine mehrfach tägliche Mund- und Nasenpflege ist notwendig.

Sauerstoffbrille

  • Dieses System eignet sich für den Dauereinsatz und einen Durchsatz von 8 Litern pro Minute. Die Sauerstoffkonzentration der eingeatmeten Luft erreicht damit maximal 30 bis 50 Prozent.
  • Wir geben dem Bewohner die Möglichkeit, die Nase zu reinigen.
  • Die Stutzen, aus denen der Sauerstoff entweicht, werden in die Nasenlöcher eingeführt. Danach wird das ganze System hinter den Ohren befestigt.
  • Die Stutzen sollten mit Schaumstoff gepolstert sein, da dieses ein Entweichen des Sauerstoffs vermindert. Zudem wird die Nasenschleimhaut vor Reizungen geschützt.
  • Viele Bewohner empfinden die Sauerstoffbrille als unangenehm, da diese beim Sprechen, Essen und Trinken behindert.
  • Achtung: Bei längerer Liegedauer können sich am Hinterkopf oder hinter den Ohren Druckstellen bilden.

Sauerstoffmaske

  • Dieses System ist ideal, wenn kurzfristig große Mengen Sauerstoff verabreicht werden sollen, also 6 bis 10 Liter pro Minute.
  • Die Maske wird auf Nase und Mund angelegt. Ggf. kann der Bewohner die Maske selbst halten. Alternativ kann sie mittels Gummiband am Hinterkopf fixiert werden.
  • Die ausgeatmete Luft kann über zwei Öffnungen an der Seite entweichen. Eine zu geringe Sauerstoffzufuhr kann einen Kohlendioxid-Stau in der Maske auslösen.
  • Die Sauerstoffmaske wird vor allem von dementen Bewohnern nicht toleriert, da sie Beklemmungsängste auslösen kann.
  • Eine verbale Kommunikation des Bewohners mit uns wird während der Sauerstoffzufuhr nicht möglich sein. Wir achten daher sehr genau auf die Körpersprache des Bewohners.

Nachbereitung:

  • Die Applikation wird sorgfältig dokumentiert. Dazu zählen insbesondere die Dauer der Maßnahme, die Literanzahl, die Art der Applikation sowie die Uhrzeit.
  • Die Insufflationssysteme werden gemäß Herstellerangabe gewechselt, also i.d.R. nach 24 bis 48 Stunden sowie bei Verunreinigung. Wir stellen sicher, dass immer ein ausreichend großer Vorrat verfügbar ist.
  • Alle Besonderheiten und Abweichungen werden schriftlich festgehalten und dem behandelnden Arzt mitgeteilt.
  • Entleerte Sauerstoffflaschen werden zur Wiederbefüllung vorgesehen.
  • Ggf. wird die Pflegeplanung angepasst.

Dokumente:

  • Leistungsnachweis für medizinische Pflege
  • Vitaldatenblatt
  • Berichtsblatt
  • Dokumentenblatt "Meldungen an den Arzt

Verantwortlichkeit / Qualifikation:

  • Pflegefachkraft