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Standard "Anwendung einer PCA-Pumpe"
PCA-
oder Schmerzpumpen ermöglichen es Patienten mit starken Schmerzen,
eigenverantwortlich über den Zeitpunkt und die Dosis einer
Schmerzmittelapplikation zu entscheiden. Vor allem für Krebspatienten
bedeuten diese Geräte einen immensen Gewinn an Lebensqualität.
Standard "Anwendung einer PCA-Pumpe"
Definition:
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Eine PCA-Pumpe ("Schmerzpumpe") ist ein Applikationsgerät, das es dem
betroffenen Patienten ermöglicht, aktiv in die eigene
Schmerzmittelversorgung einzugreifen ("PCA" = "patient controlled
analgesia", also "Patienten-gesteuerte Analgesie"). Über einen
intravenösen oder subkutanen Zugang appliziert der Pumpmechanismus die
erforderliche Dosis eines Analgetikums.
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Die Grundversorgung mit Schmerzmitteln (sog.
"Basalinfusionsrate") wird vom Arzt festgelegt. In regelmäßigen
Zeitabständen wird immer wieder eine konstante Medikamentenmenge
zugeführt. Diese Applikation erfolgt prophylaktisch, also noch bevor
der Wirkstoffspiegel im Blut soweit gesunken ist, dass der Bewohner
Schmerzen spürt. Ziel ist eine effektive Linderung eines permanent
vorhandenen Schmerzniveaus.
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Bei zusätzlich auftretenden Schmerzspitzen kann der
Bewohner per Knopfdruck die Dosis eigenverantwortlich steigern. Ist die
vom Arzt definierte Höchstmenge erreicht, sperrt sich das Gerät
selbständig. Bis zum Ablauf einer bestimmten Zeitspanne (sog.
"Sperrintervall") kann der Bewohner keine Applikation mehr auslösen.
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Bei vielen Betroffenen führt diese Form der
Schmerzmittelversorgung zu einer Reduzierung des
Gesamt-Wirkstoffbedarfs. Der Bewohner hat die Gewissheit, sich bei
plötzlich auftretenden Schmerzen selbst helfen zu können. Folglich kann
er die Dosis der prophylaktisch applizierten Analgetika reduzieren und
prüfen, ob er auch mit geringeren Medikamentenmengen auskommt.
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Die häufig zu hörende Befürchtung, dass Bewohner
mittels PCA-Pumpe "ungehemmt zugreifen", ist in der Praxis nur sehr
selten zu beobachten.
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Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass die
Arbeitsbelastung der Pflegekräfte sinkt, da sie keine zusätzlichen
Bedarfsmedikationen vorbereiten und applizieren müssen.
Grundsätze:
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Schmerz ist ein subjektives Empfinden. Nur der Bewohner kann
entscheiden, ob die Beschwerden erträglich sind und ob ein
verabreichtes Medikament wirksam ist. Daher sollte der Bewohner
maßgeblich mitentscheiden, wenn die Dosierung und die
Applikationszeitpunkte festgelegt werden.
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Wir begreifen eine PCA-Pumpe als Werkzeug zur
Wahrung der Autonomie. Der Bewohner sollte nicht davon abhängig sein,
dass Pflegekräfte auf sein Klingeln reagieren, um dann (ggf. erst nach
längerer Diskussion) die notwendigen Schmerzmittel zu verabreichen.
Ziele:
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Der Bewohner erleidet keine unnötigen Schmerzen.
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Die Dosierung der Schmerzmittel wird möglichst
exakt an die Schmerzbelastung angepasst. Schmerzspitzen werden effektiv
gelindert. Eine Überversorgung mit Analgetika wird vermieden.
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Der Bewohner wird aktiv in die Schmerztherapie eingebunden.
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Durch die Fähigkeit, die Schmerzbelastung
eigenständig zu kontrollieren, wird die Lebensqualität verbessert und
der Lebenswille gestärkt.
Vorbereitung:
Indikation
Der Einsatz einer PCA-Pumpe ist nur unter folgenden Bedingungen sinnvoll:
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Der Bewohner begreift den Zweck der Pumpe. Er
versteht, dass die Analgetika seine Schmerzbelastung reduzieren.
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Er ist in der Lage, das Gerät sicher zu bedienen.
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Der Bewohner ist in der Lage, die Intensität und
die Art der Schmerzen etwa mittels einer Schmerzskala zu beschreiben.
(Bei einer fortschreitenden dementiellen Erkrankung sind die drei obigen Voraussetzungen i.d.R. nicht mehr gegeben.)
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Der Bewohner leidet unter schweren
Schmerzzuständen, die auf eine konventionelle Therapie nicht mehr
ansprechen. Die Pumpe kann bei chronischen und bei akuten Schmerzen
genutzt werden.
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Die Schmerzbelastung ist nicht gleichmäßig. Es
kommt immer wieder zu Schmerzspitzen, die durch die Dauermedikation
nicht kompensiert werden.
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Eine orale Aufnahme von Schmerzmitteln ist nicht
sinnvoll, weil der Bewohner unter Schluckstörungen, gastrointestinalen
Resorptionsstörungen oder starker Übelkeit leidet.
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Der Bewohner ist kooperationswillig und akzeptiert die PCA-Pumpe.
Organisation
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Wir arbeiten eng mit dem Hersteller und dem Vertreiber der PCA-Pumpen
zusammen. Insbesondere bei neuen Geräten ist es sinnvoll, dass ein
Mitarbeiter in unser Haus kommt und unsere Pflegekräfte in die
Bedienung einweist.
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Jede Pflegekraft, die eine PCA-Pumpe bedient, muss sich zuvor das Handbuch sorgfältig durchlesen.
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Die Infusion als solche sollte in zwei Standards
"subkutane Infusion" sowie "i.v. Infusion" im QM-Handbuch hinterlegt
werden.
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Der Kassettenschlüssel und die Sicherheitscodes
müssen so aufbewahrt werden, dass der Bewohner darauf keinen Zugriff
hat. Wenn das Sperrintervall umgangen wird, besteht die Gefahr einer
Überdosis. (Hinweis: In vielen Betriebsanleitungen sind die
Sicherheitscodes eingedruckt. Diese Unterlagen sind daher unter
Verschluss zu halten.)
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Vor Nutzung der Pumpe muss diese auf sichtbare
Beschädigungen überprüft werden. Wenn über die Pumpe lebenswichtige
Medikamente zugeführt werden, halten wir stets eine Reservepumpe bereit.
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Der Bewohner wird regelmäßig besucht, um seinen Zustand zu überwachen.
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Die Pflegekraft stellt sicher, dass die Pumpe mit
den richtigen Akkus bestückt ist. Auch der Ladezustand der Akkus wird
überprüft. Wir halten immer Ersatzakkus bereit.
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Wir stellen sicher, dass die Medikation eindeutig vom behandelnden Arzt vorgegeben und dokumentiert ist.
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Wir stellen sicher, dass immer ein ausreichender Medikamenten-Vorrat verfügbar ist.
Durchführung:
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Die Anwendung der PCA-Pumpe erfolgt gemäß der Bedienungsanleitung.
(Hinweis: Zur Vermeidung von Dopplungen macht es keinen Sinn, die
Inhalte der Bedienungsanleitung hier in den Standard zu übernehmen.
Dieses insbesondere, wenn verschiedene Modelle in der Einrichtung
parallel genutzt werden.)
Die Vorgaben folgender Standards sind präzise zu beachten:
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Standard "Umgang mit Betäubungsmitteln"
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Standard "Schmerzbekämpfung mit Opioiden"
Nachbereitung:
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Die Daten des Gerätes werden regelmäßig ausgewertet. Relevant ist
insbesondere die Aufstellung, zu welchen Zeitpunkten der Bewohner
eigenständig Schmerzmittel zuführte. Die Ergebnisse nutzen wir dann, um
die Dauerapplikation anzupassen. Ein Beispiel: Der Bewohner betätigt
das Gerät sehr häufig am Nachmittag; am Vormittag jedoch nur sehr
selten. In diesem Fall sollte die Dauerapplikation für den Nachmittag
erhöht werden. Die morgendliche Dauerapplikation hingegen kann
testweise gesenkt werden.
Dokumente:
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Bedienungsanleitung der PCA-Pumpe
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ärztliches Verordnungsblatt
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Durchführungsnachweis
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Berichtsblatt
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
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