Diese Seiten wurden für Smartphones optimiert.
Für die PC-Version
klicken Sie bitte hier.
Standard "Transfer von der
Bettkante auf einen Stuhl unter Verwendung eines Handtuchs"
In der ambulanten Pflege zählt Kreativität zu den
unverzichtbaren Berufsanforderungen. Wenn weder ein Lifter noch
helfende Kollegen verfügbar sind, müssen andere Lösungen her, um einen
adipösen Klienten sicher zu transferieren. Ein Badetuch erweist sich da
mitunter als überaus praktisch.
Standard
"Transfer von der Bettkante auf einen Stuhl unter Verwendung eines
Handtuchs"
Definition:
-
In der Pflege ist es häufig erforderlich, dass
ein Klient aus dem Bett auf einen danebenstehenden Stuhl,
Toilettenstuhl oder Rollstuhl mobilisiert wird. Die Bewegung dafür
besteht aus drei Teilen: Dem Aufstehen von der Bettkante in den Stand,
der Drehung sowie der Bewegung zurück ins Sitzen auf den Stuhl.
-
Insbesondere bei schweren Klienten besteht das
Problem, dass die Pflegekraft dessen Gesäß nicht umgreifen kann. Der
Klient würde der Pflegekraft beim Transfer aus den Armen rutschen. Wir
nutzen in solchen Fällen ein Handtuch als Hilfsmittel.
Grundsätze:
-
Der Klient erhält nur so viel Hilfe wie
unbedingt notwendig.
-
Wir arbeiten eng mit Therapeuten und Ärzten
zusammen.
-
Wir sind uns bewusst, dass jeder Transfer ein
gewisses Sturz- und Verletzungsrisiko mit sich bringt. Wir arbeiten
daher mit besonderer Umsicht.
Ziele:
-
Der Transfer aus dem Bett auf eine
Sitzmöglichkeit und zurück wird erleichtert.
-
Der Klient fühlt sich während des Transfers
sicher. Er hat keine Angst.
-
Der Klient stürzt nicht.
-
Der Transfer schont die Kräfte der Pflegekraft.
Insbesondere werden die Prinzipien des rückenschonenden Arbeitens
beachtet.
Vorbereitung:
Indikation
-
Der Bewohner ist nicht in der Lage, sich in
relevantem Maß an einem Transfer zu beteiligen. Er verfügt insbesondere
nicht über die Fähigkeit, sich zumindest einige Sekunden im Stand zu
halten. Die Nutzung einer Drehscheibe ist daher nicht möglich.
-
Ein Patientenlifter ist nicht vorhanden.
-
Die Pflegekraft sollte ausreichend Kraft haben,
um den Klienten angemessen zu unterstützen. Extrem adipöse Klienten
sollten daher ggf. von stärkeren (männlichen) Pflegekräften bewegt
werden.
Material
-
Wir halten ein ausreichend großes und
reißfestes Handtuch bereit.
Durchführung:
-
Der Klient wird an die Bettkante mobilisiert.
Die Pflegekraft legt das Handtuch unter sein Gesäß. Die Enden ragen
jeweils rechts und links hervor.
-
Seine Sitzposition sollte so gewählt werden,
dass er nach dem Transfer in den Stand nur ein möglichst kurzes Stück
bewegt und gedreht werden muss, um danach in den Stuhl abgesenkt zu
werden.
-
Die Pflegekraft bewegt den Oberkörper des
Klienten nach vorne und stützt diesen mit ihrem Oberkörper ab.
-
Über seine Schultern hinweg ergreift die
Pflegekraft die beiden Tuchenden.
-
Die Pflegekraft richtet sich auf. Sie verlagert
ihr Gewicht vom vorderen Bein auf das hintere.
-
Das Gesäß des Klienten wird vom Bett abgehoben.
Er wird durch den Oberkörper der Pflegekraft und durch das Tuch
gehalten.
-
Die Pflegekraft führt eine Drehung aus, bis
sich der Klient über dem Stuhl befindet.
-
Die Pflegekraft verlagert das Gewicht zurück
auf das vordere Bein. Der Klient wird auf den Stuhl abgesenkt.
-
Durch eine wechselseitige Gewichtsverlagerung
des Klienten von einer Gesäßhälfte auf die andere kann die Pflegekraft
das Handtuch herausziehen. (Durch den Faltenwurf des Tuches besteht
ansonsten beim längeren Verbleib eine erhöhte Dekubitusgefahr.)
-
Die nächste geplante Pflegemaßnahme kann sich
nun anschließen.
Nachbereitung:
-
Alle relevanten Veränderungen der Gesundheit
oder des Verhaltens des Klienten werden dokumentiert.
-
Die Fortschritte des Klienten werden in der
Pflegeplanung berücksichtigt.
-
Der Klient wird für sein Engagement gelobt.
Dokumente:
-
Berichtsblatt
-
Leistungsnachweis
-
Kommunikationsblatt mit dem Arzt
-
Pflegeplanung
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
|