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Pflegestandard
"Ausstreichen der Venen"
Erst das Ausstreichen der Beine ermöglicht
es, Antithrombosestrümpfe und Kompressionsverbände sinnvoll zu
nutzen. Wir zeigen Ihnen, wie diese Maßnahme optimal und
risikoarm durchgeführt wird.
Pflegestandard
"Ausstreichen der Venen"
Definition:
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Durch das Ausstreichen wird der venöse
Rückfluss kurzzeitig um fast das Vierfache gesteigert.
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Die Maßnahme hat nur eine vorübergehende
Wirkung und sollte daher mit anderen Komponenten im Rahmen der
Thromboseprophylaxe kombiniert werden.
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Das Ausstreichen wird vor allem bei immobilen
Bewohnern genutzt.
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Die meisten Senioren werden diese Maßnahme
als angenehm empfinden, dieses insbesondere dann, wenn das
Ausstreichen mit einer Einreibung der Beine verbunden wird.
(Hinweis: Das
Ausstreichen der Venen wird inzwischen sehr kritisch gesehen, da die
Gefahr besteht, dass sich Mikrogerinnsel lösen. Daher sollte die
Durchführung vom Arzt explizit angeordnet werden.)
Grundsätze:
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Für sich allein genommen, ist das
Ausstreichen der Beine keine wirksame Maßnahme zur Vermeidung einer
Thrombose.
Ziele:
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Die Stauung in den Beinen wird soweit
beseitigt, dass sich weitere Maßnahmen zur Thromboseprophylaxe
anschließen können.
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Komplikationen werden zeitnah erkannt.
Vorbereitung:
Organisation
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Das Material für die anschließenden Maßnahmen
liegt bereits vor dem Ausstreichen bereit, also etwa die
Antithrombosestrümpfe und die Binden für die Kompressionsverbände.
Wir stellen damit sicher, dass die Beine im optimal entstauten
Zustand versorgt werden können.
Kontraindikationen
Wir streichen die Beine nicht aus,
wenn der Bewohner unter einer der folgenden Krankheiten leidet:
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Thrombose oder Verdacht auf Thrombose (also
ein kompletter oder teilweiser Verschluss einer Vene durch ein
Blutgerinnsel)
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arterielle Durchblutungsstörung
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ausgeprägte Varikosis (Krampfadern)
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Phlebitis (Venenentzündung)
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massive Beinödeme
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schwere Herzinsuffizienz
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Schmerzen in den Beinen
Durchführung:
Ablauf
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Der Bewohner wird in eine Rückenlage
gebracht.
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Der Bewohner soll ein Bein anheben.
Alternativ hebt die Pflegekraft das Bein mit dem Arm an. Das Bein
wird ggf. durch ein Kissen unterstützt.
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Die Pflegekraft umfasst den Oberschenkel mit
den Händen und streicht diesen herzwärts bis zur Mitte des
Oberschenkels aus. Sie folgt dabei dem Lauf der großen Venen. Diese
Maßnahme wird 3 bis 5 Mal wiederholt.
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Die Pflegekraft umfasst den Unterschenkel im
Bereich des Sprunggelenks. Sie streicht mit mäßigem Druck die Beine
herzwärts aus. Auch diese Maßnahme wird 3 bis 5 Mal wiederholt.
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Ggf. wird zuletzt der Oberschenkel erneut
ausgestrichen.
Hinweise:
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Die Hände können mehrfach neu angesetzt
werden. Der sofortige Rückfluss des Blutes in die Beine wird durch
die Venenklappen verhindert.
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Beim Ausstreichen sollten die Beine so
umfasst werden, dass die Daumen oben liegen. Die weiteren Finger
sind zu einer flachen Handfläche geschlossen.
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Die Hände sollten mit einer gleichmäßigen
Geschwindigkeit über das Bein gleiten.
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Alternativ zur o.g. Durchführung können Ober-
und Unterschenkel auch in einem Durchgang ausgestrichen werden. Die
Bewegung beginnt an der Ferse und endet in der Mitte des
Oberschenkels. Das getrennte Ausstreichen des Ober- und dann des
Unterschenkels hat aber den Vorteil, dass ein ggf. im Oberschenkel
vorhandener Blutstau beseitigt wird. Die entleerten Venen im
Oberschenkel sind danach in der Lage, das Blut des Unterschenkels
aufzunehmen, sobald auch dieser entstaut wird.
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Falls der Bewohner im Verlauf des
Ausstreichens über starke Schmerzen klagt, wird die Maßnahme
abgebrochen und der Arzt informiert. Es könnte sich eine Thrombose
entwickelt haben.
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Diese Maßnahme kann auch in die
Ganzkörperwaschung integriert werden. Dafür wird der Waschlappen mit
mäßigem Druck in Herzrichtung über die Beine geführt.
Nachbereitung:
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Unmittelbar nach dem Ausstreichen der Beine
kann die Pflegekraft die Antithrombosestrümpfe oder die
Kompressionsverbände anlegen.
Dokumente:
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Leistungsnachweis
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Lagerungs- und Mobilitätsplan
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Berichtsblatt
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Dokumentenblatt "Meldungen an den Arzt"
Verantwortlichkeit /
Qualifikation:
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