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Standardpflegeplan "MRSA"

Isolierung, strikte Hygiene und Sanierung. Mit diesem Konzept haben die Skandinavier MRSA nahezu ausgerottet. Deutschland hingegen setzt weiterhin auf Verharmlosung und noch mehr Antibiotika. Das freut nicht nur den resistenten Keim, sondern auch allerlei Anwälte. Die suchen inzwischen ganz offen nach betroffenen Senioren, um Pflegeheime und Pflegedienste wegen angeblicher Hygienemängel auf Schadenersatz zu verklagen.


Standardpflegeplan "MRSA"


  • Der "Staphylococcus aureusist ein häufig beim Menschen anzutreffendes Bakterium, das in den meisten Fällen zu keinen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt. 10 bis 40 Prozent aller Erwachsenen gelten als Keimträger, im Krankenhausbereich steigt diese Quote auf bis zu 80 Prozent.
  • Aufgrund genetischer Mutationen wurden einige Stämme resistent gegen verschiedene Antibiotika, insbesondere gegen die Wirkstoffgruppen der Penicilline, Cephalosporine und Carbapeneme. Die noch wirksamen Antibiotika bieten keinen vollständigen Ersatz, da diese Wirkstoffe teilweise per i.v.-Injektion verabreicht werden müssen, oftmals sehr teuer sind und zudem viele Nebenwirkungen aufweisen.
  • Diese neuen Bakterienstämme werden "Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus" kurz "MRSA" genannt. Bei Resistenz gegen den Nachfolgewirkstoff "Oxacillin" spricht man auch von "Oxacillin-resistenter Staphylococcus aureus" kurz "ORSA".
  • MRSA besiedelt bevorzugt die Nasenvorhöfe, den Rachen, die Achseln, den Darm sowie Hautfalten (z.B. zwischen den Oberschenkeln und unter den Brüsten).
  • MRSA wird vor allem über die Hände übertragen. Weitere Infektionswege sind Kontaminationen etwa am Kittel.
  • Übertragungen sind in seltenen Fällen auch aerogen (per Tröpfcheninfektion) möglich, etwa durch ausgeprägtes Husten, Erbrechen oder Absaugen von Trachealsekret.
  • Der MRSA-Keim ist in der Lage, mehrere Monate auf Pflegeartikeln, Geräten, Oberflächen oder Möbeln zu überleben.
Anmerkung:
  • Standardpflegepläne geben für spezielle Pflegeprobleme die typischen pflegerischen Maßnahmen vor, so etwa wie in diesem Beispiel für MRSA. Standardpflegepläne umfassen generelle und potentielle Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele.
  • Aus diesem Grund erleichtert ein Standardpflegeplan zwar die Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf keinen Fall eine individuelle auf den Bewohner / Patienten bezogene Pflegeplanung.
  • Jede Pflegefachkraft ist gehalten, diese generellen Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele auf Relevanz zu überprüfen und auf die individuellen Einschränkungen und Ressourcen des jeweiligen Bewohners / Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim Einsatz von Standardpflegeplänen, diese in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem aktuellen Stand sein sollten.

Pflegeproblem

Pflegemaßnahmen

Pflegeziel


 Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten


  • Das Immunsystem des Bewohners ist geschwächt. Der Bewohner bleibt anfällig für MRSA und für die Krankheiten, die der Keim auslösen kann.

  • Wir achten auf eine vitaminreiche Ernährung. Wichtig ist auch eine gute Versorgung mit Spurenelementen wie etwa Zink.
  • Wir streben eine Normalisierung des BMI (Body-Mass-Index) an.
  • Wir leiten den Bewohner zu mehr körperlicher Aktivität an.
  • Der Bewohner soll ausreichend schlafen.
  • Der Bewohner sollte den Genuss von Alkohol und Nikotin deutlich reduzieren.

  • Das Immunsystem wird gestärkt.

  • Es liegt eine nasale Besiedelung durch MRSA vor.

  • Der Bewohner wird über die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen informiert:
  • Er soll sich nach jedem Naseputzen die Hände gründlich waschen.
  • Es werden ausschließlich Einmalhandschuhe genutzt.
  • Genutzte Taschentücher werden sofort in einem Abwurfbehälter mit verschließbarem Deckel entsorgt.

  • Eine Keimübertragung wird vermieden.

  • Der Bewohner leidet unter Grunderkrankungen, die eine Sanierung unmöglich oder sehr aufwendig machen.

  • Die Behandlung der Grunderkrankungen hat Priorität und wird konsequent durchgeführt. Dazu zählen insbesondere:
    • Dekubitus
    • Ulcus cruris
    • chronische Ekzeme
    • alle Erkrankungen, die das Tragen eines Katheters notwendig machen.
  • Danach (falls möglich) wird der Bewohner saniert und von MRSA befreit.

  • Die Grundkrankheiten werden soweit behandelt, dass eine Sanierung beginnen kann.

  • Der Bewohner leidet unter Grunderkrankungen, die eine Weiterverbreitung des Keims wahrscheinlicher machen.

  • Eine Einzelunterbringung wird erwogen, wenn der Bewohner unter einem dieser Krankheitsbilder leidet:
    • starker chronischer Husten mit nachgewiesenem Nasen-Rachen-Befall.
    • offene Wunden
    • Tracheostoma mit notwendiger Trachealabsaugung
    • MRSA im PEG-Bereich
    • MRSA im Urin

  • Eine Keimübertragung wird vermieden.

  • Der Bewohner leidet häufig unter Infektionen, die auf seinen Wunsch bereits frühzeitig mit Antibiotika behandelt werden. Der Arzt kommt diesem Wunsch nach.
  • Der Bewohner therapiert Erkältungen eigenmächtig mit Antibiotika-Restbeständen, die er bei einer vorherigen Erkrankung nicht verbrauchte.

  • Wir machen den Bewohner darauf aufmerksam, dass mit jeder Antibiotikagabe das Risiko einer erneuten Resistenzentwicklung steigt.
  • Gemeinsam entwickeln wir Strategien, um das Immunsystem zu stärken und Antibiotikagaben zu vermeiden.

  • Der Bewohner nimmt nur dann Antibiotika ein, wenn diese notwendig sind.

  • Eine Sanierung ist erforderlich.

  • In enger Kooperation mit dem behandelnden Arzt wird die Sanierung durchgeführt. Beispiele:
    • Bei einer Besiedelung des Nasen-Rachen-Raumes wird 3-mal täglich eine Mupirocin-Nasensalbe aufgetragen. Dieses ist zumeist über einen Zeitraum von fünf Tagen erforderlich.
    • Die Mund-Rachen-Antiseptik wird mit einem mikrobioziden Wirkstoff durchgeführt. Dieser kann etwa gegurgelt werden.
    • Wir führen ggf. eine tägliche Ganzkörperwaschung mit antiseptisch wirksamen Präparaten durch. Bereits behandelte Körperbereiche sollten nicht mit benutzter Wäsche oder mit noch nicht gewaschenen Körperteilen in Kontakt kommen.

  • Die Sanierung wird erfolgreich abgeschlossen.

  • Der Bewohner verweigert die Sanierung.
  • Der Bewohner bricht die laufende Sanierung ab.

  • Wir suchen den Dialog mit dem Bewohner und verdeutlichen die Notwendigkeit der Sanierung.
  • Wir beziehen Angehörige und den Hausarzt ein und bitten darum, entsprechend auf den Bewohner einzuwirken.
  • Alle Sicherheitsmaßnahmen bleiben bis zur erfolgreichen Sanierung bestehen.

  • Die Sanierung wird durchgeführt.

  • Der Bewohner ist dement. Er versteht weder die Gefahr durch MRSA noch die Notwendigkeit der Sanierung.

  • Wir nutzen die Technik der validierenden Kommunikation, um den Bewohner zur Kooperation zu bewegen.

  • Der Bewohner kooperiert mit uns.

Sich pflegen


  • Der Erfolg der Sanierungsmaßnahmen wird durch die Nutzung von Hygieneartikeln gefährdet.

  • Pflegeartikel müssen jeden Tag desinfiziert oder falls notwendig ausgetauscht werden. Dazu zählen:
    • Zahnbürste
    • Deoroller (Alternativ kann ein Deospray genutzt werden)
    • alle weiteren Hygieneartikel, die mit der Haut in Kontakt kommen (Die Nutzung von Produkten, die für den mehrfachen Gebrauch gedacht sind, ist generell zu vermeiden.)
  • Die Handtücher werden jeden Tag gewechselt.
  • Der Bewohner sollte darauf achten, dass Mitbewohner seine Pflegeartikel nicht mitbenutzen. Ebenso darf der infizierte Bewohner die Pflegemittel seiner Mitbewohner nicht verwenden.

  • Eine erneute Infektion wird vermieden.
  • Eine Keimübertragung wird vermieden.

  • Der Bewohner nutzt das Angebot des Friseurs, der regelmäßig in unserer Einrichtung zum Hausbesuch erscheint.
  • Der Bewohner erhält eine Fußpflege von einem externen Anbieter.
  • Es besteht dabei das Risiko einer Keimübertragung.

  • Wir machen den Dienstleister auf das Risiko aufmerksam. Wir verdeutlichen, wie wichtig eine sorgfältige Desinfektion von Händen und Hilfsmitteln ist.
  • Wenn eine Wunde oder ein Ekzem am Kopf vorliegt, sollte (falls möglich) der Friseurbesuch bis zur Abheilung des Defekts verschoben werden.

  • Eine Keimübertragung auf andere Kunden des Dienstleisters wird vermieden.

  •  Der Bewohner ist nicht in der Lage, die Körperhygiene eigenständig sicherzustellen.

  • Der Bewohner wird von uns bei der Körperpflege unterstützt. Diese (wie alle weiteren pflegerischen Tätigkeiten) sollte bei dem Bewohner erst dann durchgeführt werden, nachdem alle anderen nicht infizierten Bewohner versorgt sind.

  •  Eine Keimübertragung wird vermieden.

Essen und trinken


  • Der Erfolg der Sanierungsmaßnahmen wird durch die Nutzung der Zahnprothese gefährdet.

  • Die Zahnprothese wird jeden Tag desinfiziert.

  • Eine erneute Infektion wird vermieden.

  • Der Mundraum ist befallen. Der Mund wird dreimal täglich mit der verordneten antiseptischen Lösung ausgespült.
  • Der Bewohner will den schlechten Geschmack durch ein Getränk neutralisieren.

  • Wir stellen sicher, dass der Bewohner nach der Anwendung für zehn Minuten keine Nahrung und keine Getränke zu sich nimmt. Ein dementiell erkrankter Bewohner wird in dieser Zeitspanne entsprechend überwacht und ggf. abgelenkt.

  • Das Medikament wirkt ausreichend lange im Mundraum.

  • Der Bewohner nimmt regelmäßig an der Kochgruppe teil. Es besteht das Risiko, dass der Bewohner Lebensmittel oder Küchenhilfsmittel kontaminiert.

  • Wir verdeutlichen dem Bewohner, dass er bis zum Abschluss der Sanierung nicht mehr an der Kochgruppe teilnehmen darf.

  • Eine Keimübertragung auf andere Senioren wird vermieden.

Ausscheiden


  •  Im Urin des Bewohners werden resistente Keime nachgewiesen.

  • Dem Bewohner wird eine separate Toilette zugewiesen. Er wird gebeten, keine Gemeinschaftstoilette aufzusuchen.
  • Die Toilette wird jeden Tag (besser: nach jeder Benutzung) desinfiziert.

  • Eine Keimübertragung wird vermieden.

  • Der Bewohner ist harninkontinent.

  • Die Harnableitung muss über ein geschlossenes System erfolgen.

  • Eine Keimübertragung wird vermieden.

Sich kleiden


  • Der Erfolg der Sanierungsmaßnahmen wird durch die Kleidung gefährdet.

  • Nach jeder antiseptischen Waschung wird frische Kleidung angezogen.
  • Es wird nur solche Kleidung ausgewählt, die sich bei mindestens 60 °C waschen lässt.
  • Wir stellen sicher, dass der Bewohner über ausreichend Kleidung verfügt, damit diese in der Sanierungsphase täglich gewechselt werden kann.

  • Eine erneute Infektion wird vermieden.

Sich beschäftigen


  • Der Bewohner langweilt sich aufgrund der Isolation.
  • Der Bewohner zeigt Anzeichen von Deprivation und psychischem Hospitalismus.

  • Im Rahmen unserer personellen Ressourcen versuchen wir, die Betreuung des Bewohners zu intensivieren.
  • Die im Pflegestandard "Deprivation / psychischer Hospitalismus" genannten Maßnahmen werden umgesetzt. Insbesondere sorgen wir dafür, dass der Bewohner von Mitbewohnern, Freunden und Angehörigen besucht werden kann. Diese werden von uns sorgfältig mit den notwendigen Schutzmaßnahmen vertraut gemacht.

  • Der Bewohner langweilt sich nicht.
  • Eine Deprivation wird vermieden.

Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten


  • Der Erfolg der Sanierungsmaßnahmen wird durch die Nutzung von Schmuck gefährdet.

  • Bewohnerinnen werden gebeten, während der Sanierung auf das Tragen von Schmuck zu verzichten. Dieser müsste jeden Tag desinfiziert werden. Darunter würde jedoch das Material leiden.
  • Dieses gilt auch für Eheringe und für Uhren.

  • Eine erneute Infektion wird vermieden.

  • Der Ehepartner / Lebenspartner zieht sich aus Angst vor einer Infektion zurück.
  • Der Bewohner zieht sich zurück, da er Angst vor einer Keimübertragung auf den Ehepartner / Lebenspartner fürchtet.
  • Die Scheidenflora ist mit dem MRSA-Keim besiedelt. Bei einem sexuellen Kontakt kann es zu einer Keimübertragung kommen.

  • Wir informieren das Paar über die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen, die bis zum Abschluss der Sanierung erforderlich sind. Dazu zählt vor allem der Verzicht auf körperliche Intimität (küssen, Geschlechtsverkehr).
  • Für die Beratung ziehen wir den Hausarzt hinzu.

  • Die Paarbeziehung bleibt intakt.

Soziale Bereiche des Lebens sichern


  • Der Bewohner wird regelmäßig mit dem Krankentransportwagen aus der Einrichtung abgeholt. Es besteht das Risiko, dass das Transportpersonal, andere Personen oder das Fahrzeug mit dem Keim in Kontakt kommen.

  • Das Personal des Transportwagens wird frühzeitig über das Risiko informiert. Auch die Zieleinrichtung (Arztpraxis, Krankenhaus usw.) wird in Kenntnis gesetzt, damit dort die erforderlichen Schutzmaßnahmen veranlasst werden können.
  • Der Bewohner wird vor dem Transport frisch eingekleidet. Dieses umfasst insbesondere die Unterwäsche.
  • Ggf. vorhandene Hautschäden oder offene Wunden werden sorgfältig abgedeckt und verbunden.
  • Wenn die Atemwege mit dem Keim besiedelt sind, trägt der Bewohner einen mehrlagigen Mundschutz.
  • Wenn der Bewohner eine Trachealkanüle trägt, wird diese mit einem HME-Filter ausgestattet.
  • Direkt vor dem Transport sollte der Bewohner eine Händedesinfektion durchführen.
  • Die Notwendigkeit des Transportes sollte stets kritisch hinterfragt werden. Unnötige Transportfahrten sollten unterbleiben.

  • Das Risiko einer Keimübertragung wird minimiert.

  • Der infizierte Bewohner sucht Kontakt zu anderen Bewohnern. Es besteht Infektionsgefahr.

  • Der infizierte Bewohner wird gebeten, bis zum Abschluss der Sanierung beim Kontakt mit nicht infizierten Mitbewohnern sehr vorsichtig zu sein, wenn diese besonders gefährdet sind. Dieses ist der Fall, wenn der Mitbewohner unter folgenden Krankheiten oder Krankheitsbildern leidet:
    • Wundflächen (z.B. Verbrennungen)
    • chronische Hautverletzungen (z.B. Ulcus cruris)
    • Niereninsuffizienz mit Pflicht zur Hämodialyse
    • Diabetes mellitus
    • Krebs
    • Rheuma oder Asthma mit Kortisontherapie
    • Leberzirrhose
    • Funktionsstörungen, die eine Beatmung erfordern
    • Wachkoma
    • frisch operierte Bewohner
    • Empfänger von Spenderorganen
    • sehr hohes Lebensalter
    • sonstige Immunschwächen

  • Eine Keimübertragung wird vermieden.

  • Der Bewohner unterlässt die notwendigen Verhaltensweisen, um seine Mitbewohner vor Infektionen zu schützen. Der Bewohner vernachlässigt insbesondere die Händehygiene.
  • Der Bewohner nestelt ständig an befallenen Hautbereichen.

  • Wir machen dem Bewohner eindringlich klar, welches Verhalten erwartet wird. Etwa:
    • Wunden müssen abgedeckt werden. Jede Manipulation daran muss unterlassen werden.
    • Bei der Besiedelung des Nasen-Rachenraumes muss ein Mundschutz getragen werden.
    • Vor dem Verlassen des Zimmers muss sich der Bewohner die Hände waschen und besser noch desinfizieren.
    • Der Bewohner soll auf das Schütteln der Hände als Begrüßungszeichen verzichten.
    • Eine Trachealkanüle wird mit einem HME-Filter versehen.
  • Bei akuten Atemwegsinfektionen sollte der Bewohner bis zum Abschluss der Behandlung den Kontakt mit Mitbewohnern komplett meiden.
  • Wenn der Bewohner kein angemessenes Verhalten zeigt, darf er weder Gemeinschaftsräume betreten noch an anderen sozialen Veranstaltungen teilnehmen.
  • Unberührt davon kann der Bewohner das Haus für Spaziergänge usw. verlassen.

  • Eine Keimübertragung wird vermieden.

  • Nicht infizierte Mitbewohner meiden den Bewohner.

  • Im Einzelgespräch informieren wir den Mitbewohner über das tatsächliche Infektionsrisiko. Wir verdeutlichen ihm, mit welchen Verhaltensweisen er eine Keimübertragung weitgehend ausschließen kann.

  • Der Bewohner wird nicht aus dem sozialen Leben ausgeschlossen.

  • Der infizierte Bewohner muss aus seinem Doppelzimmer vorübergehend ausziehen, da er mit einem gefährdeten Mitbewohner zusammenlebt. Mit dem neuen (temporären) Mitbewohner versteht er sich nicht.

  • Wir machen beiden Bewohnern klar, dass es sich nur um eine zeitlich befristete Maßnahme handelt.
  • Wir prüfen alternative Unterbringungsmöglichkeiten.
  • Das Verhalten beider Bewohner wird engmaschig überwacht. Bei verbalen oder körperlichen Aggressionen schreiten wir umgehend ein.

  • Die zeitweilige Umquartierung verläuft so harmonisch wie möglich.

Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen


  • Das Selbstwertgefühl des Bewohners ist beschädigt. Er sieht sich als Gefahr für seine Mitbewohner.
  • Der Bewohner hat Angst vor MRSA und sieht diesen als "Todeskeim".

  • Wir klären den Bewohner über die tatsächlichen Risiken auf. Wir verdeutlichen ihm, dass MRSA keine unmittelbare Bedrohung seiner Gesundheit darstellt. Gleichwohl ist eine konsequente Sanierung erforderlich.

  • Der Bewohner gewinnt das Selbstvertrauen zurück.
  • Der Bewohner macht sich keine ungerechtfertigten Sorgen.

  • Nach einer anfänglich erfolgreichen Sanierung tritt der Keim bei dem Bewohner erneut auf. Der Bewohner ist daher deprimiert.

  • Wir verdeutlichen dem Bewohner, dass es trotz aller Vorsicht und Hygiene immer wieder zu einer erneuten Besiedelung mit MRSA kommen kann. Wir ermuntern ihn, sich auch weiterhin an der Sanierung zu beteiligen.
  • Wir erklären dem Bewohner, dass zahlreiche Faktoren für das Scheitern der Sanierung verantwortlich sein können. Er soll daher nicht die Schuld bei sich (oder bei uns) suchen.

  • Der Bewohner bewahrt die Zuversicht und den Lebensmut.